2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
Sie
erreichten das Erdgeschoss des Hauses und Eston ließ die
Krücken unbeachtet. »Ich gehe nur bis zur Kaserne mit und
nur, wenn du willst«, fügte sie noch hinzu.
»Dann
gehen wir wohl besser.« Er wandte sich zur Tür und ging
mit ihr heraus an die Luft. Eston atmete tief ein und setzte langsam
einen Fuß vor den anderen. Sie schlenderten zur Kaserne und die
Soldaten, die sie auf dem Weg trafen, lächelten die beiden an
und sprachen Eston Genesungswünsche aus. Das Paar erreichte die
Kaserne und Eston sah sie an.
»Was
denkst du?«, fragte sie, als sie seinen Blick bemerkte.
»Ich
denke, du bleibst hier draußen«, antwortete er und fuhr
fort: »Das könnte eine lautstarke Unterhaltung werden.«
Sie
seufzte. »Lass mich mit in die Kaserne gehen, wenn du mich
schon nicht mit in seine Zelle nimmst. Es kostet mich schon genug
Überwindung, dich allein bei ihm zu wissen und nicht dabei sein
zu dürfen.« Cat sah Eston bittend an, doch er schüttelte
den Kopf und blickte in ihre grünen Augen. »Bitte?«,
versuchte sie es und setzte ihren Hundeblick auf.
»Ich
will, dass du hier bleibst«, sagte er fest. »Ich beeile
mich auch.« Dann küsste er ihre Stirn.
Cat
ließ die Schultern hängen. Sie nickte. »Na gut, ich
warte dort vorne.« Dabei zeigte sie auf eine Bank.
Eston
streichelte ihre Wange. »Ich bin bald zurück.«
»Bis
gleich.« Sie war leise. Cat wandte sich von ihm ab, lief
langsam zu der Sitzbank und nahm darauf Platz.
Eston
schaute ihr hinterher und drehte sich ebenfalls um. Langsam schritt
er auf die Kaserne zu und verschwand darin. Die Treppe
herunterzugehen fiel ihm schwer, aber er wollte unbedingt dieses
Gespräch mit Paul Kelewan führen. Eston wollte wissen,
warum all das passieren musste.
»Guten Tag, Major
Blackmore«, sagte der Soldat, der den Zellentrakt bewachte.
»Guten
Tag, Simmons.« Eston nickte ihm zu. Dann ging er zur Zelle und
Simmons kam an seine Seite. Ohne dass Eston etwas sagen musste, wurde
ihm die Tür geöffnet und er betrat sie langsam.
Paul
Kelewan lag auf der schmalen Pritsche und sah an die Decke. Er war
gelangweilt, aber vor allem ärgerte er sich, dass sein Plan
nicht aufgegangen war.
»Guten
Tag, Mr. Kelewan«, grüßte Eston und begab sich in
die Mitte der Gefängniszelle.
»Major
Blackmore«, erwiderte Paul und setzte sich auf.
Die
beiden Männer musterten sich raubtierhaft. Paul ergriff wieder
das Wort: »Wie ich sehe, sind Sie wohlauf.«
»In
der Tat und das ist es, was ich Ihnen zeigen wollte. Cat hat sich
keinen Schwächling ausgesucht«, gab Eston zurück.
»Cat
hat Sie ausgesucht?«, fragte Kelewan und fuhr kopfschüttelnd
fort: »Sie haben meiner Tochter doch eine Gehirnwäsche
verpasst. Niemals würde sie sich in einen Vergewaltiger
verlieben und mich verraten.«
»Cat
hat Sie nicht verraten, als wir in dieses Dorf kamen, und nun war sie
es, die nach meinem Unfall, den sie provoziert haben, Partei für
Sie ergriff. Hätte sie es nicht getan, dann wären Sie schon
längst exekutiert worden«, erwiderte Eston mit harter
Stimme.
»Sie
entfremden meine Tochter von mir!«, herrschte Paul sein
Gegenüber an.
»Ich
tue nichts dergleichen. Warum auch?«, fragte Eston.
»Weil
Sie dieses Dorf erobert haben, weil Sie Cat für sich allein
haben wollen und weil Sie mir eins auswischen wollten«,
antwortete Paul wütend.
»Mr.
Kelewan, das ist doch Schwachsinn, ich habe keine Gründe, Cat
von Ihnen fernzuhalten. Sie hat Sie doch schon besucht und wird es
sich von mir auch nicht verbieten lassen, der starke Wille Ihrer
Tochter ist einer der Gründe, warum ich sie liebe«, meinte
Eston.
»Sie
lügen, Major Blackmore. Aber sagen Sie Cat, dass sie zu mir
kommen kann, wenn sie soweit ist und sie es will«, gab Paul
zurück und ließ sich auf die Pritsche fallen. Hitzig
diskutierten die Männer noch eine Weile und kamen nicht auf den
Punkt.
~
~ ~
Cat
saß auf der Bank und beobachtete das Geschehen im Dorf. Sie
betrachtete die Kinder beim Spielen, als auf einmal Emma vor ihr
stand.
»Hey,
sieht man dich auch mal wieder?«, fragte Emma grinsend und
setzte sich neben ihre beste Freundin Cat.
»Hi,
es tut mir leid. Die letzte Zeit war ... turbulent und ich habe mich
in den letzten zwei Wochen entweder in Arbeit vergraben oder habe
Eston gepflegt«, antwortete sie.
»Ich
habe vom Unfall gehört. Gibt es etwas Neues von ihm? Wird er
wieder laufen können?«, fragte Emma.
»Ja,
er ist gerade in der Kaserne und spricht mit meinem Vater«,
entgegnete
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