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2235 - Todesspiele

Titel: 2235 - Todesspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen, dass sie uns bis jetzt noch nicht um die Ohren geflogen ist." Er lachte laut, aber ohne jede Heiterkeit.
    „Dieser verdammte Hyperschock", sagte er. „Als wir von Lepso gestartet sind, herrschte dort das Chaos."
    „Ihr kommt von Lepso?", fragte Kellborn. Er räusperte sich. „Gibt es noch andere Schiffe wie die TENKIM-III-C? Wird man uns Hilfe schicken?"
    Der Springer maß ihn mit einem mitleidigen Blick. „Ich weiß nicht, wie es in der LFT oder dem arkonidischen Kristallimperium aussieht", erwiderte er, „aber dieses Boot ist das einzige hyperflugtaugliche Schiff im Lepso-Sektor. Und es hat fast sechs Monate gekostet, es zusammenzubauen."
    Kellborn hatte tief im Herzen keine andere Antwort erwartet, doch es war trotzdem ein Schock. Keine Hilfe, dachte er. Niemand wird kommen, um uns zu retten. Alles, was wir haben, ist dieses museumsreife Springerboot.
    „Wir sind in einer verzweifelten Situation", sagte er laut. „Die Station ist kaum mehr als ein Wrack, die Vorräte sind aufgebraucht, und in spätestens drei Tagen werden wir in die Sonne stürzen."
    „Alle Raumstationen, Stützpunkte und Außenposten sind in einer vergleichbaren Lage", nickte der Springerpatriarch. „Wir haben Notrufe empfangen. Der Hyperäther ist voll von ihnen. Dramatische Schicksale, zahllose Tragödien. Und niemand, der Hilfe leisten kann. Schlimm, sehr schlimm."
    „Aber ihr werdet uns helfen, nicht wahr?", fragte Kellborn heiser.
    „Sicher", bestätigte Tenkim. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten. Und im Rahmen eurer Möglichkeiten."
    „Wie darf ich das verstehen?"
    Der Springer zog erstaunt eine Braue hoch. „Liegt das nicht auf der Hand? Mir gehört das einzige brauchbare Raumschiff in diesem Sektor, ihr schwebt in Todesgefahr. Eine ausgezeichnete Basis für ein Geschäft."
    „Ein Geschäft?", wiederholte Kellborn.
    „Ich bin kein Samariter, sondern Geschäftsmann", erklärte Tenkim nüchtern, „Ich habe eine ganze Sippe zu versorgen. Und die Kosten, die der Umbau dieses Bootes verursacht hat... ruinös. Du wirst verstehen, dass ihr unter diesen Umständen für eine sichere Passage nach Lepso zahlen müsst."
    Kellborn hörte, wie Traminer ein leises, gefährliches Grunzen von sich gab, aber er ignorierte den Ertruser und hielt den Blick weiter auf Tenkim gerichtet.
    „Wie viel?", fragte er.
    Tenkim hob die Schultern. „An Bord dieses Bootes ist Platz für dreißig, maximal zweiunddreißig Passagiere. Knapp kalkuliert, würde ich sagen, dass eine Million Galax pro Kopf genügen werden, um unsere Kosten zu decken."
    Eine Million Galax.
    Pro Kopf.
    Kellborn starrte den Springer an.
    Wer hatte so viel Geld? Keiner aus der Crew, so viel stand fest. Und die meisten Gäste des CASINO UNIVERSO auch nicht. Nur eine Hand voll Terraner und andere Wesen verfügten über derartige Finanzmittel. Die Direktoren der Spielcasinos, erfolgreiche Spieler wie Thau der Magier... und Verbrecher wie Traminer.
    Der Blick des Kommandanten wanderte zu dem Syndikatsboss. Traminer konnte sich sein Leben erkaufen. Er hatte in den letzten Jahren genug Galax zusammengerafft, um den Preis zu zahlen, den der Springer verlangte.
    Aber Traminers Miene drückte keine Zufriedenheit aus.
    Sondern nur mühsam kontrollierte Wut.
    „Du willst mein Geld?", sagte der Syndikatsboss rau zu dem Springerpatriarchen. „Deshalb bist du gekommen? Um mir mein Geld abzupressen?"
    Tenkim lächelte dünn. „Mein Angebot steht. Nimm es an oder lass es bleiben. Eine Million Galax pro Kopf." Er strich sich über den roten Bart. „Ein geringer Preis für das Überleben, meinst du nicht auch?"
    „Eine Million Galax für einen Flug nach Lepso?", grollte Traminer. Er schüttelte düster den Kopf. „Du musst den Verstand verloren haben, Springer."
    „Nicht, wenn man die Alternative bedenkt", erwiderte der Patriarch. „Den Tod."
    „Ah", machte der Syndikatsboss gedehnt. „Der Tod. Gut, dass du ihn erwähnst."
    Und dann, so schnell, dass Kellborn kaum seiner Bewegung folgen konnte, riss er den Thermostrahler aus dem Waffenholster und schoss. Der sengende Energiestrahl bohrte ein blasiges schwarzes Loch in Tenkims Stirn, durchschlug seinen Kopf und versengte eine Kontrolltafel. Im gleichen Moment zog einer von Traminers Leibwächtern seine Waffe und erschoss den Springer am Zentraleschott. Alles hatte nicht länger als eine Sekunde gedauert.
    Kellborn war wie gelähmt.
    Er starrte die Toten an und sah dann in Traminers bösartig grinsendes, zufriedenes Gesicht.
    Er

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