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2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bezogen in der Höhle Quartier. Erst als sich die Tür hinter dem letzten Mann geschlossen hatte, suchten auch die übrigen Motana das Schiff auf. Kurz darauf hob es sich sanft in die Luft und schwebte davon.
    Corestaar spürte in sich eine nie gekannte Leichtigkeit. Am liebsten hätte er die Arme ausgebreitet und versucht, über den Köpfen seiner Krieger entlangzufliegen. Die Blicke, mit denen sie ihn musterten, waren von einer Mischung aus Zuneigung, Verwunderung und Anhänglichkeit, dass es ihm einen kalten Schauder über den Rücken jagte.
    Kein Wunder, dachte er nach einer Weile des Überlegens. In jedem von euch ist jetzt ein Stück von mir.
    Er hob die Arme, um die Aufmerksamkeit auch des Letzten von ihnen auf sich zu lenken. „Jetzt weiß ich, dass wir den Kampf gewinnen werden!", rief er. „Die Motana haben in Jamondi wieder eine Zukunft."
    Wieder ging die Sonne über Roedergorm auf. Der Morgen bot einen prächtigen Blick auf das Tiefland.
    Er reichte bis zum Meer, das wie ein Teppich aus Diamanten funkelte.
    Corestaar erklomm den Zentralturm, zum letzten Mal auf absehbare Zeit. Seine Boten hatten noch am Abend alle Gebäude und Wohnungen der Stadt aufgesucht und die Nachricht verkündet.
    Als der Karthog die Plattform hoch oben erreichte, sah er überall volle Gassen und Treppen. Fast alle Fenster der Stadt standen offen. Erwartungsvolle Gesichter richteten sich auf ihn.
    Corestaar befeuchtete hastig seine Lippen. „Hört mich an, Männer und Frauen Roedergorms. Was ich euch zu verkünden habe, wird euer Leben weiter verändern, und wieder wird es eine Veränderung zum Besseren werden. Der Ruf der Kriegsherrin ist ergangen. Noch heute verlassen viele hundert Kriegerinnen und Krieger Tom Karthay.
    Sie ziehen hinaus in die Weiten von Jamondi, um den Sternenozean von der Plage der Kybb zu befreien. In dieser Zeit wird sich für euch, die ihr zurückbleibt, wenig oder gar nichts ändern. Für alle Fälle aber öffnet die alten Kavernen im Gebirge.
    Schafft Lebensmittel hinein, soviel die Karthay-Orte euch liefern können. Im Gegenzug erlaubt den Frauen aus Kimte und den anderen Siedlungen, bei Gefahr zu euch in die Kavernen zu ziehen. Und jetzt lebt wohl. Euer Karthog nimmt seinen Platz als Todbringer in der Flotte der Bionischen Kreuzer ein. Dort werde ich uns allen mit all meinen Kräften dienen und hoffentlich manche Schlacht schlagen."
    Oder auch nicht!, dachte er bei sich. Ich verspüre keinerlei Aggressivität in meinem Innern. Das ist für einen Kanonier keine gute Grundeinstellung.
    Tosender Beifall brandete auf. Fast gleichzeitig verdunkelte sich der Himmel. Vom Meer her zog eine gewaltige Nebelwand auf. Sturm brauste heran. Er wirbelte den Sand des Tieflands hoch, vermengte ihn mit den pflanzlichen Bestandteilen des Nebels, vermischte ihn zu einem undurchdringlichen Brei und verteilte ihn in Windeseile über das ganze Land. Nach und nach verschwand die Ebene mit den Karthay-Orten in der Suppe.
    Hastig stieg Corestaar die Treppe hinab. Den Stock ließ er droben liegen. Unten an der Metalltür stand Yanathon. „Selboo will nicht länger warten", sagte der Botschafter. „Bitte beeile dich."
    Corestaar lachte leise. „Keine Sorge, treuer Freund. Sie fliegen auf keinen Fall ohne mich. Hier, nimm das!"
    Er überreichte Yanathon den Schlüsselbund, das Zeichen seiner Amtsgewalt. Sprachlos klammerten sich die Finger des Botschafters um den metallenen Ring. „Ich soll...?"
    „Während meiner Abwesenheit führst du die Amtsgeschäfte. Bei keinem anderen wüsste ich unsere Stadt in besseren Händen."
    Er ließ den Freund stehen und humpelte ins Freie. Selboo war schon weg, aber Rorkhete wartete mit einem der Trikes auf ihn. Sie rasten aus der Stadt und hinüber zum Plateau, über dem die SCHWERT wartete. Als sie einschleusten, warf Corestaar einen letzten Blick auf die gewaltige und stolze Stadt, die so vielen Jahrtausenden getrotzt hatte.
    Bis bald! Ich komme als Sieger zurück
     
    11.
     
    Die Bionischen Kreuzer bildeten vier Reihen, die sternförmig von der SCHWERT wegführten. Auf dem Bildschirm der Außenbeobachtung verfolgte Atlan, wie sich nach und nach die Rampen schlössen.
    Zephyda sprang plötzlich auf. Sie fuhr sich aufgeregt durch ihre roten Locken. Wütend blickte sie auf die Gestalt, die aus dem Schacht auftauchte. „Was willst du?" Aicha blieb lässig neben der Mündung stehen. „Auftrag ausgeführt, Atlan", sagte sie. „Die sechzig Kreuzer sind einsatzbereit. Dem Flug nach Baikhal

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