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227 - Herr des versunkenen Reiches

227 - Herr des versunkenen Reiches

Titel: 227 - Herr des versunkenen Reiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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geschnetzeltem Kelp (dickblättrige Algenpflanze) – und den Tag zu besprechen.
    Quart’ol schlug Matt und Aruula einen Besuch des Parks vor, wo die Marsianer sie schon gespannt erwarteten. Er selbst wollte mit Yann zur Blauen Allee schwimmen. Dort lag das Wissenschaftszentrum von Gilam’esh’gad mit seinen Labors und Instituten.
    »Es besitzt eine eigene Energieversorgung«, erzählte der Hydrit. »Wir konnten das Aggregat ausfindig machen und den kompletten Gebäudekomplex reaktivieren. Inklusive der medizinischen Station.« Er nickte Yann zu. »Ich möchte ein paar Tests durchführen, damit wir uns ein Bild machen können von deinem Hirntumor. Clarice wird dich später behandeln. Sie ist eine vorzügliche Wissenschaftlerin.«
    »Wenn sie das macht, warum willst du dann an mir rumfummeln?«, fragte der Seher nervös. Man hörte seine Angst, sah sie flackern in Yanns gesundem Auge.
    »Quart’ol ist selbst ein Wissenschaftler. Ein Heiler «, betonte Matt und lächelte Yann aufmunternd zu. »Du bist bei ihm in besten Händen, das kann ich dir versprechen!«
    Matt war klar, dass Quart’ol den Abstecher ins Zentrum nicht nur aus medizinischen Überlegungen anbot. Der Hydrit wollte mit Yann allein sein, um sich auch mit Nefertari unterhalten zu können. Es musste ihn schier zerreißen vor Neugierde, wie eine Jahrtausende alte Quan’rill aus dem alten Ägypten hierher gelangt war.
    Und er weiß noch gar nichts von Gilam’esh!, dachte Matt vergnügt. Ich gäbe was darum, Quart’ols Gesicht zu sehen, wenn ihm sein gottgleicher Vorfahre »Hallo!« sagt.
    ***
    Die Erholungsanlage von Gilam’esh’gad. Ein riesiges Areal zwischen Stadt und Bestiarium, mit teilweise uraltem Bewuchs. Naherholungsgebiet, Sauerstoffspender – und ein Fest für die Augen.
    Matt und Aruula staunten über das wirklich prachtvolle, von Meistern ihres Faches angelegte Paradies. Es gab keine Wege im Unterwasserpark, logischerweise. Stattdessen hatte man kleinwüchsige Korallen angesetzt und mit Steinen begrenzt, die sie nicht überwinden konnten. So waren Routen entstanden, die ein Wegenetz imitierten, dem die Strömung durch geschickt errichtete Hindernisse überall hin folgte. Einmal im Park, konnte man sich bequem treiben lassen, ohne je in eine der nicht immer ungefährlichen Pflanzungen zu geraten.
    Da waren Rondells aus meterhohen Baumalgen; Korallenbänke, Felsenverstecke und Hügel aus porösem Lavagestein. Lauter kleine Lebensräume für die Artenvielfalt der Meere. Dank des moderaten Wasserdrucks konnten die Hydriten hier eine zusätzliche Fauna ansiedeln, die es sonst in solchen Tiefen nicht gab.
    Natürlich hatte der Einbruch der Decke vor anderthalb Jahren alles Leben, das nicht an die Tiefe gewöhnt war, zerstört. Es hatte Quart’ol sicher viele Fahrten hinauf in höhere Sphären gekostet, die Artenvielfalt wenigstens halbwegs wiederherzustellen.
    Wie die Clownfische zum Beispiel. Gleich mehrere von ihnen folgten Matt und Aruula neugierig durch einen Hohlweg aus versteinerten Korallen. Dahinter, auf einer Sandfläche, sprudelten Thermalquellen. Rings um die Säulen aus Luftbläschen hielt sich niemand auf, und auch die Clownfische drehten ab.
    Ein Stück weiter schwenkte der Weg nach rechts, in sanftem Bogen und an muschelbesetzten Felsen vorbei. Als sie sie umrundet hatten, sog Matt scharf die Luft ein, und Aruula ließ einen kleinen Schrei hören.
    Vor ihnen lag ein Skelett! Selbst auf den zweiten Blick lief Matt ein Schauer über die Haut, denn was da hingestreckt auf dem Seegras ruhte, war –
    »Ein Fischsaurier«, erklang eine Stimme in den Helmlautsprechern. »Ichthyoperemptor Rex ist sein wissenschaftlicher Name.«
    Matt und Aruula fuhren herum. »Vogler!«, rief Matthew aus.
    Der Marsianer breitete die Arme aus. »Bei Deimos (Gott der Marsianer) ! Quart’ol hat uns schon erzählt, dass du hier aufgetaucht bist – unglaublich! Und das ist dann wohl…?«
    »Aruula«, stellte Matt seine Gefährtin vor.
    »Richtig, Aruula«, erinnerte sich Vogler, der Waldmann vom Mars. »Ich habe schon viel von dir gehört. Welch ein Glück, dass ihr euch endlich wieder gefunden habt!«
    Aruula lächelte ihn an, schaute im nächsten Moment aber etwas ärgerlich zu Maddrax. »Ich muss leider zugeben, dass ich über dich und Clarice nicht viel mehr weiß als eure Namen und dass ihr vom Mars kommt. Maddrax erzählt nicht viel von seiner Zeit dort.«
    »Das wird er sicher nachholen«, sagte Vogler leichthin und ließ sich nicht anmerken,

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