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2273 - Der gefallene Schutzherr

Titel: 2273 - Der gefallene Schutzherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wenn sie wirklich je die Macht besaß, die Kybb-Titanen zu vernichten, ist es jetzt damit vorbei!"
    Dein Albtraum. Die geheime Waffe, die Andaxi angeblich besitzen sollte, um das Rückgrat deiner Macht zu brechen.
    Aber warum meldet Deitz Duarto sich nicht?
    Er wird nicht kommen, flüstert Enkrine dir ein. Dein Plan ist gescheitert, und das ist gut so. „Du bist verrückt!", stößt du wütend hervor, obwohl du auch lautlos mit ihm kommunizieren kannst. Normalerweise tust du das. Aber heute bist du viel zu erregt. Es muss heraus - was?
    Nur die Angst, deine alte Freundin, oder ist es bereits Verzweiflung?
    Es ist dunkel geworden und kühl. Du hast dich in den Turm zurückgezogen und wartest ungeduldig in einem der prächtigen Salons darauf, dass Duarto doch zurückkehrt und dir die ersehnte Meldung bringt.
    Langsam beginnst du zu zweifeln. Du kannst die Panik noch bekämpfen, aber für wie lange?
    Wenn es nur Carya Andaxi wäre!
    Deine Sorgen türmen sich höher und höher vor dir auf, höher als der höchste Turm deines wundervollen, einmaligen Schlosses.
    Deine Späher, Kommandanten und Verwalter melden dir nichts Gutes. Im gesamten Arphonie-Haufen kommt es zu den gleichen seltsamen Phänomenen. An zahllosen Stellen werden mittlere bis sehr starke Raumbeben angemessen. Dazu kommen Hyperstürme von extremer Stärke.
    Du weißt nicht, was es bedeutet, aber du hast einen Verdacht. Denn vielleicht ist es ja das Ende der Ewigkeiten währenden Isolation Arphonies. Irgendwann musste es ja dazu kommen.
    Und jetzt, da so viel Neues passiert ... wäre es da ein Wunder, wenn auch noch das geschähe?
    Sozusagen als Wiedergutmachung für die zerstörte DISTANZSPUR?
    Zu allem Überfluss wird das schwerste Beben von allen ausgerechnet aus dem benachbarten Dixon-System gemeldet. Das ist besonders fatal, weil doch die Dixon-Welten deine wichtigste Waffenschmiede sind, deine Rüstungskammer.
    Du wanderst rastlos umher, schließlich kannst du nicht eingreifen. Dann und wann bleibst du vor einem der tausend großen Spiegel stehen und siehst dich selbst im Schein der prachtvollen, von der hohen Decke hängenden Lüster. Nie erträgst du den Anblick lange, denn er ist nicht echt. Du weißt es, das ist das Schlimme daran. Du wendest dich ab, weil sie dir nicht die Wahrheit sagen, trittst hinaus auf die Prunkgalerien und beginnst wieder mit deiner rastlosen Wanderung.
    Und Enkrine nützt es aus. Er flüstert dir seine Predigten zu, foltert und martert dich. Deine Schreie hallen hundertfach von den weiten Wänden wider, von den Decken, aus der Tiefe jenseits der langen, breiten Treppen aus edelstem Marmor. Schmerzhaft wird dir klar, dass du jetzt ganz allein bist.
    Allein mit deinem Symbionten, dem Garanten deines Lebens, deiner Versicherung gegen den Tod, den du so fürchtest, dass du schon fast den Verstand verlierst, wenn du andere sterben siehst - was dich aber noch nie besonders berührt hat, seit ... seit du zu dem wurdest, was du heute bist.
    Du trägst Enkrine und musst dir seine Einflüsterungen anhören. Er ist dein Gewissen, die klebrige Moral, die dir selbst fehlt und der du doch nie hast entkommen können. Enkrines wispernde Stimme verfolgt dich überallhin.
    Immerhin kannst du nicht behaupten, dass er nicht auch ein guter Ratgeber sein kann. Er hat noch kein einziges Mal versucht, dich zu hintergehen, oder? Enkrine ist extrem lästig, er ist dir verhasst - aber immer loyal.
    Es war einmal ganz anders, weißt du noch?
    Du quälst dich mit diesen und anderen finsteren Gedanken, weil du warten musst und entsetzliche Angst davor hast, dass dein Prim-Direktor versagt hat.
    Dass du eine weitere Enttäuschung erleben wirst, wie so oft in deinem langen Leben. Du denkst zurück. Du versuchst, in der Vergangenheit Vergessen zu finden vielleicht auch Trost?
    Du weißt, dass es so nicht ist, nie sein kann. Du weißt, dass du dich nur noch weiter quälst, denn die Sonne, die den anderen schien, hat auch vor Ewigkeiten dir nie geschienen.
    Auch dann nicht, als du es noch verdient hattest...
     
    2.
     
    Vergangenheit
     
    Es war eine Routinemission gewesen. Tagg Kharzani hatte einen Krieg geschlichtet, der zwischen zwei Sonnensystemen tobte. Zwei Völker, die gerade eben die Raumfahrt entwickelt und zwangsläufig hatten aufeinander prallen müssen. Es war immer wieder das gleiche Spiel. So oder ähnlich lief es überall in Ammandul ab, alle paar Jahre wieder. Zwei intelligente Spezies, die sich unterschiedlich entwickelt hatten und

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