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2286 - Triptychon

Titel: 2286 - Triptychon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte und den Gedanken sofort wieder verdrängte.
    Wanderer war wieder dal Und mit der Kunstwelt auch die Superintelligenz ES, die den Unsterblichen um Perry Rhodan die Unsterblichkeit genommen hatte ...
    Er stellte Ellert die Frage, und der Bote von ES bestätigte seine Vermutung. „Ahnst du es nicht?", sagte er. „Wir sind auf Wanderer. Dies ist dein Zuhause, Myles Kantor!"
     
    5.
     
    TRIPTYCHON
    7. April 1333 NGZ
     
    Myles strich mit dem Finger über ihre Schultern. Schließlich zog er ihn tiefer, über ihr Brustbein, den Bauch, bis hin zum Nabel, grub ihn hinein. Inshanin mochte das. „Sag mal..." Er zögerte. Auch wenn seine Kenntnis von Frauen eingeschränkt war, beschlichen ihn Zweifel, ob es ratsam sei, die Frage zu stellen, die er nun stellen würde.
    Sie drehte den Kopf zu ihm, sah ihn wahrscheinlich an. Ach, wie gern hätte er doch ihre Augen unter der Brille gesehen! Sie nahm sie aber niemals ab., „Dieser Dorrian Haies ... der IN-TRALUX konstruiert hat..."
    Sie verzog das Gesicht. „Manchmal verstehe ich dich nicht, Myles. Wir hatten es eben so schön miteinander, und du hast nichts Besseres zu tun, als den Finger in eine offene Wunde zu bohren, die ich eigentlich nur verheilen lassen möchte."
    „Wenn du lieber ..."
    „Ach, weißt du, Myles..."Ihr Finger kreiste um seinen Bauchnabel, und er empfand das als sehr angenehm. „Mein ganzes Leben war nur auf ein Ziel ausgerichtet. Strebsam und geradlinig ging ich meinen Weg. Ich wollte nicht nur irgendeine Wissenschaftlerin werden, die ihren alltäglichen Arbeiten nachging. Ich wollte die Wissenschaftlerin werden, deren Forschungsergebnisse die Welt zur Kenntnis nahm. Vielen kam ich gewiss seltsam vor ..."
    „Eine ... Streberin?"
    „Während meiner Studienzeit betrachtete ich Freunde, Feiern und anderen Frohsinn als Fremdpartikel in meinem Tagesablauf. Ich belächelte mitleidig meine Zimmergenossinnen, wenn sie mal wieder im Liebeskummer dahindarbten ... Mein Vater hat mir mal etwas gesagt..."
    „Was?"
    „Lass die Finger von den Typen. Die bringen nur Ärger und halten dich vom Arbeiten ab. Und mein Vater hat mir einige gute Tipps mit auf den Weg gegeben. Er hat hart gearbeitet, um erfolgreich zu sein, und nur, damit mich die Hondrota annahm. Für mich wäre es einem Verrat gleichgekommen, ihn zu enttäuschen."
    „Stehen die Universitäten nicht jedem Bürger offen?"
    „Nicht auf Plophos und erst recht nicht die Kaderschmiede Hondrota. Und wenn man als Plophoserin an die Universität von Terrania wechseln will ... Manchmal bist du ziemlich weltfremd, Myles."
    „Aber du hast studiert. Du hast dein Ziel nie aus den Augen verloren."
    „Wenn die anderen die Nächte durchfeierten, lernte ich. Schliefen sie noch ihren Rausch aus, saß ich bereits in der dritten Vorlesung." Ihre Stimme wurde leise, nachdenklich. „Der Weg nach oben war einsam. Aber was machte das schon? Ich war bereit, den Preis zu zahlen. Die Belohnung bekam nur der Fleißige. Als Frau musste man sowieso mehr Leistung erbringen. Das war ein ungeschriebenes Gesetz. Zumindest auf Plophos. Dort ist man in Wirklichkeit nie darüber hinweggekommen, dass Mory Abro Perry Rhodan geheiratet hat. Bewarb sich ein Mann um den gleichen Posten, musste man als Frau besser sein."
    „Und du wolltest besser sein."
    Sie nickte knapp. „Ich war die Beste meines Jahrgangs, schloss mein Studium an der Universität von Terrania mit Auszeichnung ab und promovierte Mitte 1317 NGZ. Aber auf dem Weg nach oben war ich erst in der Mitte angelangt. Privatfirmen und diverse Institute warben um mich ..."
    „Und dann hast du dir hoch motiviert und mit großem Zeitengagement einen erstklassigen Ruf als Hochfrequenz-Physikerin erarbeitet ..." Myles spürte, dass die Worte irgendwie falsch klangen. Hier ging es nicht um irgendeine Bewerbung, sondern um die Frau, die er liebte. „Mit großem Zeitengagement ..."
    Sie lachte leise auf. „Manchmal drückst du dich wirklich in unpassenden Situationen wie ein Wissenschaftler aus, Myles. Ich hatte kein Privatleben mehr, lebte nur noch für die Arbeit. Irgendwann kam ich dann auf den Gedanken, als Neutrum Inshanin könne ich mehr bewirken als die Inshanin. So war es auf Plophos. Der Inshanin ließ sich Kaffee bringen, die Inshanin holte Kaffee."
    „Da übertreibst du doch etwas. Wie immer."
    „Aber nur etwas. Und dann lernte ich Dorrian kennen ..."
    „Entschuldige, ich dachte, Inshanin sei ein ..."
    „Ein Mann?" Sie lachte verärgert. Ständig der gleiche Satz.

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