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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nebeneinander. Marc sammelte seine Gedanken oder versuchte es zumindest. Als aus dem Gleiter längst das leise Schnarchen Mondras ins Freie drang, war er noch immer nicht damit fertig.
    Nach einer Weile gab er sich einen Ruck. „Die Blumen im Permafrost, du hast sie nicht gesehen, oder? Du hast von etwas anderem gesprochen. Was hast du mit dem Funkeln gemeint?"
    Fawn wandte ihm zögernd das Gesicht zu.
    Sie schien zu lachen und gleichzeitig ernsthaft zu schauen. „Es gehört alles zusammen, weißt du? Die Blumen, die Sterne, die Eiskristalle, die Regentropfen, alle sind Teile einer großen Familie.
    Warum fragst du?"
    „Äh, nun, ich denke, wir sollten über deine Suche sprechen. Sie dauert inzwischen zwei Tage, und es ist absehbar, dass nichts dabei herauskommen wird. So sieht es zumindest der TLD-Chef."
    „Er soll aufhören, so kompliziert zu denken!"
    Es klang wütend, und Marc zuckte bei diesen Worten zusammen. Mit einem solchen Gefühlsausbruch hatte er nicht gerechnet.
    Fawn bemerkte es und kicherte. „Frag endlich, was du fragen willst."
    Marc London gab sich einen Ruck. „Warum erklärst du nicht einfach, was los ist? Warum diese Geheimniskrämerei? Sag doch einfach, was du mit ESCHER zu tun hast oder worin deine Rolle als Lotsin besteht."
    Fawn legte den Zeigefinger auf den Mund.
    Lautlos erhob sie sich und huschte davon.
    Als sie zurückkehrte, wirkte sie unbefangener als bisher. „Sie schläft."
    Fawn setzte sich eng neben ihn, so dass sich ihre Schultern berührten. Marc war völlig perplex und hatte Mühe, seine Gefühle unter Kontrolle zu behalten. „Die Terraner sind naiv zu denken, die Terminale Kolonne sei weit weg", hauchte Fawn ihm ins Ohr. „Das Gegenteil ist der Fall."
    „Nein, nein", widersprach Marc. „Alle Verantwortlichen denken genau darüber nach. Es sind nicht nur Antis und Akonen, die auf Terra ihre Ränkespiele inszenieren."
    Er brauchte eine Weile, um ihre Aussage vollständig zu erfassen. „Die Terraner", hatte sie gesagt, als würde sie sich nicht dazurechnen. „Aber Fawn!"
    „Selbstverständlich hat die Terminale Kolonne TRAITOR ihre Agenten oder Mitstreiter auf Terra", fuhr Fawn Suzuke ungeachtet seines Ausrufs fort. „Alles andere wäre dumm. Der Nukleus wahrt deshalb absolutes Stillschweigen über seine Pläne. Gegenüber jedem."
    „Sogar gegenüber mir?" Marc hätte sich ohrfeigen können, weil in seiner Stimme ein leicht beleidigter Ton mitklang.
    Fawn ließ ein glockenhelles Lachen hören. „Natürlich. War es nicht so, dass deine Fähigkeit den Dualen Kapitän fast magnetisch anzog?"
    „Ja, zugegeben. Aber ich denke eigentlich mehr an die Verfolger."
    „Verfolger?"
    „Die in Schohaakar hinter dir her waren."
    „In Sch... mitten in Terrania?"
    „Ja."
    Er musste zusehen, wie sich ihr Gesicht auf erschreckende Weise veränderte. Es verlor einen Teil seiner Stabilität. Plötzlich schienen die Züge eines anderen Menschen durchzuscheinen, nicht erkennbar, ob Mann oder Frau. „Fawn, bitte nicht!" Marc wusste nicht, was er tun sollte. Sie saß so nah bei ihm, und dennoch schien seine Kraft nicht auszureichen, ihre Existenz zu sichern. „Verfolger habe ich keine bemerkt", krächzte sie mit fremder Stimme. „Marc, das ändert alles. Wenn sie uns verfolgen, dann bedeutet das höchste Gefahr."
    „Residor und Mondra denken genau das.
    Keine Sorge, sie sind in unserer Nähe und halten jeden Angreifer von uns fern."
    „Nein, nein! Mit dem Fernhalten ist es nicht getan. Diese Kerle denken nur an Zerstörung. Sie machen alles kaputt, was ihnen gefährlich werden könnte. Wir schweben in Lebensgefahr, Marc!"
    Erleichtert nahm er wahr, dass ihr Gesicht sich stabilisierte. Auch die Stimme klang wieder mehr wie ihre eigene. Fawn, wenn ich dich nur damals schon kennen gelernt hätte! Aber damals war er ein Kind gewesen und sie neunzehn, genau wie jetzt. „Wir müssen uns beeilen", fuhr sie deutlich leiser fort. „Weg von hier, zu anderen Orten!"
    „Bist du sicher?"
    „Wobei?"
    „Dass du hier nicht findest, was du suchst?"
    „Nein! Aber was ist, wenn wir hier auf ..." Über ihr Gesicht liefen Tränen, imaginäre Tränen, die keine feuchten Stellen auf ihrem Pullover und auf seinem Taschentuch hinterließen. „Fawn, bitte nicht weinen. Es tut mir weh!"
    „Es tut dir weh?"
    Sie verstand nicht, was er damit sagen wollte. Und es zeigte ihm erneut, wie fremd sie ihm eigentlich war, obwohl sie sich die ganze Zeit als unbeschwerte junge Frau benahm.
    Nur jetzt nicht, an

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