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2353 - Requiem für einen Mond

Titel: 2353 - Requiem für einen Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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damit du auf andere Gedanken kommst."
    „Glaubst du denn, dass sie ... noch existiert?", fragte er zögernd, als er sich mit ihr erhob.
    „Warum sollte sie nicht? Sie existiert in deinen Speichern, wir müssen sie nur wieder hochfahren. Aber sie braucht neuen Input, und wenn du ihr solche düsteren Gedanken gibst, wird sie tatsächlich sterben."
    Er schwieg. Sie kam um den Tisch herum und legte ihren Arm um ihn. Er tat das Gleiche bei ihr.
    Für einen Moment standen sie sich schweigend gegenüber. Dann drückte sie sich an ihn und drückte ihn fest. „Die Galaxisblume ist dein Traum, Kare", flüsterte sie. „Willst du denn, dass er stirbt? Hast du keine Visionen mehr?"
    „Doch", sagte er mit belegter Stimme. „Dann glaube, Kare!" Sie legte den Kopf zurück und sah ihm in die Augen. Wusste sie, was ihm diese Berührung bedeutete?
    Er hatte ihr nie gesagt, was er für sie empfand. Jetzt wurde ihm klar, dass sie es die ganze Zeit gewusst haben müsste. „Glaube, damit dein Traum leben kann.
    Und der Traum muss leben, damit du lebst ... Damit wir leben. Solange die Galaxisblume blüht, stirbt das gute alte Universum nicht."
    „Und du?", fragte er. „Glaubst du auch daran?"
    Sie sah ihn an, nur das.
     
    * 6. August 1345 NGZ Sie standen in ihrem kleinen Hangar, der wie durch ein Wunder heil geblieben war und auch nicht in einer verstrahlten Zone lag. Dieser Teil des Docks hatte den Absturz einigermaßen gut überstanden und war von der Nebenzentrale, die als Hauptquartier diente, gut zu erreichen.
    Und was Kare genauso wichtig war - er wurde mit Notenergie ausreichend versorgt, um das Experiment wagen zu können. Denn etwas anderes war es im Augenblick nicht. Die Datenspeicher und die Projektoren waren unversehrt geblieben und geladen. Kare selbst stand an der zentralen Einheit, von der aus sich die Galaxisblume steuern ließ, und hatte die Finger knapp über dem bunten Sensorfeld. Sie zitterten leicht. „Und jetzt", sagte er, nachdem er zum letzten Mal tief Luft geholt hatte, „drückt mir die Daumen, Harana, Patuul."
    „Es wird klappen, ich weiß es", sagte die Funkerin. „Wir hatten so viel Glück bisher, die Daten und Parameter sind unbeschädigt ... da kann gar nichts schiefgehen, Kare."
    „Na, mach schont" Patuul Vaseneso nickte ernst. Er war scheinbar nervöser als Kare selbst. Der junge Techniker war hager, nicht schlank.
    Er hatte sein blauschwarzes Haar abrasiert und ließ dafür ein Bärtchen wachsen.
    Patuul war keine Schönheit - nicht äußerlich. Was ihn für Kare so unverzichtbar machte, war das, was in ihm steckte. Er war ein Träumer wie er, ein Idealist. Er glaubte wie er an eine Galaxis, die von dem vereinten Bewusstsein ihrer Völker durchdrungen und erfüllt war, eine Insel des Lebens und der Blüte - eine Blume. Was vielleicht wichtiger war: Er verfügte über die Fähigkeiten, die gemeinsamen Visionen in Bilder und Töne umzusetzen, wie sie passender nicht sein konnten. Abbal hatte das zwar gekonnt, aber Patuul war besser.
    Auch er war bei der Katastrophe unverletzt geblieben.
    Kare nickte zurück. Seine Hand senkte sich auf das Sensorfeld - und dann war der große Augenblick da.
    Sie hielten alle drei den Atem an. Sie waren allein im Raum, als mitten im Hangar die Luft zu flimmern begann und sich die ersten farbigen Wirbel bildeten.
    Patuul hatte sichergestellt, dass es diesmal keine heimlichen Beobachter geben konnte. Harana konnte sich zwar nicht vorstellen, dass sich noch jemand für ihre „Spielereien" interessierte, aber Kare wollte ganz sichergehen. Dies war „sein" Ding, sein Kind. Was auch immer jetzt passierte, er brauchte und wollte keine Zeugen. „Jetzt", flüsterte er.
    Zuerst stabilisierte sich die Knolle über dem Boden, der strahlende Urknall, der Anfang von allem. Dann wuchs der dicke Stammstiel langsam in die Höhe, verfestigte sich und bildete die Äste aus.
    Sie teilten sich nach oben zum Kelch, ragten starr und gebogen in die Höhe, fließende Nebel und Energien, funkelnde Sterne, Planeten und Monde. Milliarden von ihnen, tanzende Pixel, die ihren Platz im Gefüge suchten und fanden. Sie verharrten in dem Geflecht von Zeit und Raum, funkelnd und strahlend. Dann bogen sie sich zurück zum Zentrum, der Knospe des Lebens und des Ewigen, dem Nukleus, der reinen Essenz. Wenn sie sich eines Tages öffnete ... öffnete sich die Zukunft, die Vollendung.
    Parallel dazu klang die Musik auf, schwoll an zu Kaskaden von reinen Klängen, gemischt mit dem chaotischen Beiwerk,

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