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2383 - Avatare ESCHERS

Titel: 2383 - Avatare ESCHERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm diesen Ruf eingebracht hatte, aber manchmal wünschte er sich, die Kollegen würden selbst in den Listen nachsehen, statt ihn vorzuschieben. „Es müssten noch drei auf Lager sein", sagte er aus dem Stegreif.
    Stubbs nickte und grinste. „Kannst du mir einen liefern?"
    „Per Lastenschweber", antwortete Piston-Whill. „Ich werde alles Nötige veranlassen."
    Der Leiter des Projekts JULES VERNE hatte bereits abgeschaltet, als es den Logistiker siedend heiß überlief. Ein Transmitterproblem! Noch eines? Weshalb war er nicht schon früher darauf gekommen, dass es einen Zusammenhang geben könnte zwischen den fehlgeleiteten Transmittern mit dem brisanten Inhalt und der Aufrüstung des Schulschiffs?
    An diesem Tag war er nicht mehr mit dem Herzen bei der Arbeit.
     
    *
     
    Gandyke Piston-Whill hatte lange gezögert, ob er die Ergebnisse seiner Überlegungen für sich behalten sollte, aber er konnte es einfach nicht. Er war nicht der Typ für Geheimniskrämerei, und wenn ihm etwas auf der Seele brannte, musste es einfach heraus. „Das verstehst du doch?", vergewisserte er sich bei Sarah Gravso.
    Sie blickte ihn aus ihren hellblauen Augen an und nickte. „Ich verstehe, dass du bald platzt, wenn du nicht endlich darüber sprichst."
    Der Logistiker blickte die junge Frau an.
    Er hatte sie in seine Kabine gebeten, weil er sich in einem offenen Gespräch Klarheit darüber verschaffen wollte, was seine Informationen bedeuteten. Jetzt fiel ihm ein, dass er nicht wusste, ob sie vertrauenswürdig war.
    Sie hatten miteinander geschlafen, gut und schön, aber was bedeutete das schon?
    Sarah hatte ihm bereits erzählt, dass es Bereiche in ihr gab, an die er nicht rühren durfte.
    Er entschied sich trotzdem für vollkommene Offenheit. Er wollte keine Geheimnisse vor ihr haben. Alles oder nichts. Wenn er ihr etwas vorenthielt, war er unehrlich, und wenn er unehrlich war, hatte ihre Beziehung ohnehin keine Chance. Also konnte er auch gleich vorbehaltlos offen sein.
    Er ging zu einer Anrichte neben der Tür und holte zwei große Gläser und eine Flasche Wein heraus, die er auf einem Tisch vor ihr abstellte. Dann setzte er sich neben Sarah. „Du bist eine ... intelligente Person", sagte er, wandte sich ihr zu und stockte, als er sie grinsen sah. „Du weißt, wie ich das meine ... Nicht, weil du eine Frau bist!" Er kam ins Stottern, fing sich dann aber wieder. „Ich möchte dich um deine Einschätzung bitten."
    Sie nickte, und er schilderte ihr in groben Zügen, was er mit den beiden Containern erlebt hatte, die anscheinend für die JULES VERNE gedacht waren. Er führte aus, welchen Einsatzzweck dieses Schiff hatte, einfach alles, was er bei seinen Recherchen herausgefunden hatte. „Es ist ein Schulschiff der besonderen Art", erklärte er. „An Bord wird der Umgang mit Syntron, Metagrav, Hypertrop, Gravitraf und so weiter unterrichtet. Die Funktion dieser alten Aggregate soll von einer Schulpositronik aufwändig simuliert werden." Er blickte sie. „Und wer wird dort unterrichtet? Wer sollen die Schüler sein?"
    Sarah zuckte die Achseln. „Elitebesatzungen für die Flaggschiffe der LFT, nehme ich an, Einheiten für Sondereinsätze und so weiter."
    Piston-Whill nickte. „Aber vielleicht weißt du auch, dass zahllose Altanlagen in miniaturisierter, dicht gepackter Form in das Modulkonglomerat der JULES VERNE installiert werden."
    „Der ganze alte Plunder eben, den du gerade erwähnt hast."
    „Genau." Er schenkte ihr ein und stellte die Flasche ab, ohne an sein Glas gedacht zu haben. „Permanent erreichen Lieferungen die Baustelle, wobei viele durch meine Abteilung gehen, und werden von den Technikern nach Maßgabe der Pläne gründlich verbaut. Die Lagerhäuser, die die Regierung nach der Erhöhung der Hyperimpedanz hatte anlegen lassen, werden gründlich geplündert. Selbst die alten, vergleichsweise kleinen Transformkanonen, wie sie vor dem Hyperimpedanz-Schock gebräuchlich waren ... Paratron-Projektoren, die früher einmal das Neueste vom Neuen gewesen wären ... und vieles andere mehr."
    Sarah Gravso nippte an ihrem Rotwein.
    Schade, es war kein Château L'Église Premières Côtes de Bordeaux. Sie nickte und lehnte sich auf der breiten Komfortliege zurück. „Schön, aber wieso kommst du darauf? Das ist doch normal bei einem Schulschiff."
    Piston-Whill nickte eifrig. „Es geht ja noch weiter", erklärte er. „Damit das Schiff ebenfalls konventionell raumflugtauglich ist, werden darüber hinaus sämtliche

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