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2446 - Die Negane Stadt

Titel: 2446 - Die Negane Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich nicht erinnern, hatte den Eindruck, schon an unzähligen davon mitgewirkt zu haben, in diesem Universum und in dem anderen, in dem sich die Stadt vorher aufgehalten hatte.
    Wenigstens lag die Überwindung der Strangeness-Werte, die durch den Transfer entstanden waren, nun hinter ihnen, wenn auch noch nicht lange. Unter dem Einfluss der Strangeness waren die Proben schwieriger gewesen, hatten den Angehörigen des Neganen Beamtenkorps wirklich alles abverlangt.
    Und nun machte er so einen dummen Fehler ... Ja, eine Peinlichkeit ersten Ranges. Er fühlte sich ausgebrannt, leer, erschöpft. Wie viele Proben in einem Jahr? Vor dieser 53?
    Jedenfalls zu viele.
    Erleichtert nahm er das Pausensignal zur Kenntnis. Er eilte zum nächsten Wasserspender und benetzte sich mit dem kühlen Nass.
    Dabei beobachtete er ein überperendrixgroßes Holo, das das Zentrum der Neganen Stadt zeigte. Unwillkürlich überkam ihn wieder tiefe Ehrfurcht.
    Was zählte sein Leben schon gegen die Erhabenheit der Neganen Stadt?
    Hier an diesem Ort rückten diverse Quartiere wie an einen Marktplatz oder ein Stadtzentrum heran, sodass sich im absoluten Mittelpunkt des Gebildes eine Hohlkugel gebildet hatte.
    Die Tempolare Arkade! Ein Name, dessen Entstehung und Bedeutung sich in der Geschichtsschreibung der Neganen Stadt verloren, aber die Mitglieder des Neganen Beamtenkorps jedes Mal von Neuem unter einem wohligen Schauer erzittern ließen.
    Der Durchmesser der Tempolaren Arkade lag bei 13,8 Kilometern – und es war selbst den Korpsbeamten bei Todesstrafe verboten, in das scheinbar vollkommen leere, in Vakuum gebettete Innere einzudringen. Ganz gleich, welche Zeremonien, Rituale und Spektakel an der Innenfläche der Hohlkugel abliefen, niemals durften die geringsten Streustrahlungen oder gar materielle Störfaktoren in die Tempolare Arkade gelangen.
    Normalerweise war das kein Problem. Nahe der Arkade war der Aufenthalt für organische Wesen äußerst schwierig. Vibra-Psi-Werte von geradezu wahnwitziger Stärke erschwerten jeglichen Gedankengang, und allzu Neugierige waren problemlos aufzusammeln, falls sie überhaupt so lange überlebten.
    Aber das alles, so wusste Glorithlin Pal, war nicht mehr als ein strahlungstechnischer Streuverlust. Das alles war nichts gegen die wahren Amplituden im Zentrum der Arkade, wo gewöhnliche Wesen binnen einer Sekunde mental verbrannten.
    Sonne dich nicht in dem Umstand, dass du privilegiert bist, mahnte er sich.
    Alle Bemühungen des Neganen Beamtenkorps richteten sich derzeit auf ein einziges Ziel: auf die Ankunft des Chaotarchen Xrayn.
    Auf den Höhepunkt der Tempolaren Zeremonie.
    Eine echte Tempolare Zeremonie hatte Glorithlin Pal in seiner Lebenszeit noch nicht erlebt. Er war kaum hundert Jahre alt, und ein Chaotarch erschien in einer entstehenden Proto-Negasphäre nur einmal alle Ewigkeit.
    Dafür war sein halbes Leben aber angefüllt mit den Proben für den Ernstfall.
    Der nun eintritt!, dachte er.
    KOLTOROC würde kommen und vor allem den Zustand in der Tempolaren Arkade prüfen. Genau dort hatte ein Feld absoluter Phasengleichrichtung mit allerhöchsten Vibra-Psi-Feldstärken zu herrschen. Dann erst würde der Chaopressor das Rufsignal aussenden, das Xrayn schließlich in die Negane Stadt leitete.
    Und wenn das der Fall war, würde ein Zeitalter voll Glück und Chaotischer Evolution in Tare-Scharm anbrechen.
    Das Zeitalter der Negasphäre!
    Glorithlin Pal dachte kurz an seine Heimatwelt zurück, die er nie gesehen hatte, nur aus Erzählungen und den Berichten in den Datenbänken kannte.
    Auf den Ozeanen der Wasserwelt Perend hatte es oft Monsterwellen gegeben. Aus unerklärlichen Gründen schwangen dabei alle Wellen mit einem Mal gleich und erschufen damit einen extrem hohen Wellenberg, der anders niemals zu erzeugen wäre.
    So ähnlich stellte Glorithlin Pal sich die Vibra-Psi-Feldstärken vor. Ein passendes Bild, fand er, wenn man Wellen durch Phasen und Wellenberge durch Amplituden ersetzte.
    Das erste Pausenendsignal erklang.
    Der Perendrix hastete zurück zu seiner Position im Probenarrangement. Er überzeugte sich genau, dass seine Gruppe von Korpsbeamten vollständig war.
    Einen Fehlbestand würde der Zeremonienmeister ihm zu Last legen. Dann würde ihn unverzüglich der Assomga-Biss ereilen.
    Aber auf seine Leute war Verlass.
    Keiner fehlte.
    Konzentration jetzt!, mahnte er sich.
    Beim nächsten Ritual standen er und seine Gruppe im Mittelpunkt. Das war ihr Anteil an der Zeremonie, und

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