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246 - Am Ende aller Zeit

246 - Am Ende aller Zeit

Titel: 246 - Am Ende aller Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Tiere und Pflanzen. Alles, was ihn von Columbu und vom Nachdenken ablenkte, war ihm willkommen.
    Er checkte gerade die Programme des neu eingerichteten Waffensystems. Von Kotter und Laurenzo hatten auf Maschinengewehren auf schwenkbaren Metallarmen bestanden, die sie von der Kommandozentrale aus steuern konnten. Viele Tiere der neuen Welt waren extrem aggressiv. Hacker nahm gerade Feineinstellungen vor, als Laurenzo ihn unterbrach.
    »Das hier könnte essbar sein«, meinte der Arzt in die Stille. Er hielt Hacker mit seinen weiß behandschuhten Händen ein Präparat auf einem Glasplättchen hin, das er eben unter dem Mikroskop betrachtet hatte. »Zu welcher Pflanze gehört diese Probe?«
    Hacker stand von seinem Platz auf und holte das gewünschte Behältnis. Er trug ebenso wie Laurenzo einen weißen Schutzanzug. Sie versuchten die Pflanzenproben möglichst in gut isolierten Behältern in den Raum zu bringen. Nach ihrer Arbeit desinfizierten sie sich, ehe sie in andere Teile der Anlage gingen.
    Hacker starrte auf die schleimige moosähnliche Pflanzenprobe in seiner Hand. »Das Zeug kommt öfter vor. Sprießt hier in allen Ecken wie Unkraut.« Seine Stimme war aufgeregt. »Wir haben es als Moos, als eine Art Farn und in Halmform. Aber es ist definitiv dieselbe Pflanze. Laut den Daten gibt es das Ding auch als Symbiont. Es geht mit einigen Tieren eine Verbindung ein…«
    Laurenzo nickte erfreut. »Das sind endlich gute Nachrichten. Bisher ist es die einzige Pflanze, die ich sicher als ungiftig einstufen kann. Schade, dass die ganzen Tiere der Rev’rends verreckt sind, sonst hätten wir zuerst mit ihnen experimentieren können.«
    Hacker sah den Mann misstrauisch an. »Es wird keine heimlichen Experimente an den Rev’rends und ihren Anhängern geben, Laurenzo. Suchen Sie sich einen Freiwilligen oder probieren Sie das Zeug selbst. Wenn ich Sie dabei erwische, dass Sie das Zeug unter die Speisen der armen Menschen hier mischen, ohne sie zu fragen, reiße ich Ihnen persönlich den Arsch auf.«
    »Ist ja gut«, winkte Laurenzo ab. Er griff nach einer weiteren Probe. »An so etwas würde ich doch nie denken.«
    Hacker hörte die Lüge in Laurenzos Stimme und wandte sich angewidert ab. Er rief die gesammelten Warlynne-Daten zu der schleimigen Pflanze auf. Sie kam in zahlreichen Variationen vor, wie er es bereits gesagt hatte.
    Hinter ihm stieß Laurenzo einen erstaunten Ruf aus. »Kommen Sie, Hacker, sehen Sie sich das an!«
    Laurenzo hatte eine weitere Probe der grünblauen Pflanze unter das Mikroskop gelegt und wich mit dem Kopf vom Okular zurück. Er machte Hacker Platz, der sich auf seinen Stuhl sinken ließ und sich hinabbeugte. Im ersten Moment erkannte der Computerspezialist nicht, was der Arzt meinte. Dann entdeckte er einen Übergang.
    »Was hängt da an der Pflanze dran?« Seine biologischen Kenntnisse waren lange nicht so gut wie sein Wissen über Computer und Software.
    »Ein Schmarotzer«, erklärte der Arzt. »Ich stoße immer wieder auf das Ding. Achten Sie auf die zelluläre Ausprägung.«
    »Was ist damit?« Hacker starrte in das Mikroskop.
    »Das Zeug ähnelt Bakterien, aber es ist wesentlich größer. Diese Schmarotzer werden im Durchmesser drei bis vier Zentimeter groß. Wir sollten sie auf keinen Fall mitessen. Ich habe keinen blassen Schimmer, woraus sie bestehen.«
    Hacker lehnte sich zurück. »Um so besser, dass Sie die Schmarotzer erkannt haben.« Er stand auf und setzte sich wieder auf seinen vertrauten Platz an den Monitoren.
    »Diese Pflanze könnte tatsächlich den Durchbruch bringen.« Laurenzo lächelte. »Weder Fleisch noch Getreide, aber durchaus nahrhaft, so weit ich das bisher beurteilen kann…«
    »Den Durchbruch?« Hacker sah kurz auf. »Sie klingen ja, als hätten Sie Angst zu verhungern, Laurenzo. Mr. Black wird uns hier herausholen. Der findet schon einen Weg.«
    Der Arzt starrte ihn an. »Und wie? Ich würde ja zu gerne glauben, was Sie da reden, Hacker, aber bisher hat keiner von uns auch nur den Hauch eines Schimmers, wie wir in die Zukunft geraten sind.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Hacker wollte nichts erwidern. Er wandte sich erneut den Daten zu. Aber er konnte sich nicht auf sie konzentrieren. Seine Gedanken stürmten davon.
    Es muss einen Ausweg geben. Wenn Black uns nicht helfen kann, dann vielleicht Menschen, die in dieser Zeit leben. Irgendwer könnte dort draußen sein. Jemand, der uns den Ausweg zeigt.
    Hacker hatte nicht vergessen, was die Warlynnes in Waashton

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