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2465 - Nach der Stasis

Titel: 2465 - Nach der Stasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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GESETZ-Geber einzudringen, eine zweite Möglichkeit würde sich ihnen nicht bieten. Ohnehin konnten ihnen nur die ungewöhnlichen Verhältnisse an Bord zugutegekommen sein.
    „Wir müssen herausfinden, was seit der Umstrukturierung geschehen ist", sagte Selexon. „Ohne diese Informationen werden wir auf Dauer scheitern.
    Zugleich sind wir verpflichtet, CHEOSTAI in einen kampffähigen Zustand zu versetzen ..."
    Er verstummte, denn ein Gefühl sagte ihm, dass er nur noch für sich selbst redete. Wortlos war Lindbak aus seiner Nähe verschwunden.
    In dem Moment erklang ein gurgelnder Aufschrei. Einer der Servos hatte ihn ausgestoßen. Das Geräusch eines fallenden Körpers folgte.
    Selexon hatte nicht auf seine nähere Umgebung geachtet, sondern sich ausschließlich auf die Ortung konzentriert.
    Im ersten Moment registrierte er deshalb nur verschwommene Schemen. Der Schrei war direkt hinter ihm erklungen, und mehrere Schallquellen vermischten sich. Sein Organband empfing die Echos nahezu gleichwertig, die Überlagerung aufzulösen war entsprechend schwierig.
    Das Schallbild wurde erst plastischer, als die Muskeln reagierten und zwei weitere Organbereiche auf die Quelle justierten.
    Kalitt Lindbak stand exakt zweiunddreißig Schritte hinter Selexon. Aufgebracht redete er auf zwei Servos ein.
    Inkh Selexon wandte sich um und ging auf die Gruppe zu.
    Der am Boden liegende Heromet versuchte schwerfällig, wieder auf die Beine zu kommen. Erst als andere Servos ihn stützten, schaffte er es.
    Anklagend deutete er auf Lindbak: „Er hat mich niedergeschlagen."
    „Und wennschon", sagte der Tibirian Melech spöttisch. „Du arbeitest zu langsam, also hast du Strafe verdient."
    „Nur weil der Verknüpfungsplan noch nicht vollständig vorliegt ..."
    Erst sobald die letzten leeren Stellen aufgefüllt waren, konnte der Plan umgesetzt werden. Fragmentweise ließen sich dann untergeordnete Befehlsstrukturen aufzeigen und die eine oder andere vielleicht sogar umgehen.
    „Schafft den Kerl hier weg!", fauchte Lindbak. „Er begreift nicht, um was es wirklich geht."
    „Doch, das tut Ybhugra, sehr gut sogar", wandte jemand ein. Selexon erkannte die Stimme sofort. Taffanaro.
    „Halt dich da raus, Servo!" Lindbak wurde lauter und aggressiver.
    „Du sprichst mit dem TAI-Servo!"
    „Ein Rang, zu niedrig für den Unbegabtesten unter den Tibirian Melech. Es liegt an uns, Anordnungen zu treffen – zum Glück ist das so."
    „Bewahre den Frieden, Kalitt Lindbak", versuchte Taffanaro einzulenken.
    „Keiner von uns weiß, wie es weitergehen soll."
    „Ich muss mir von dir keine Vorschriften gefallen lassen, Servo!"
    „Der Herr hat recht." Kafarain war plötzlich da und griff nach Taffanaros Arm. „Komm schon, wir folgen besser seinen Anweisungen."
    Lindbak lachte schallend – und brach übergangslos ab. „Du willst dich über mich lustig machen?", fragte er bebend. „Der lange Schlaf muss eure Gehirne verwirrt haben, sonst würde das keiner von euch wagen."
    Er machte zwei schnelle Schritte vorwärts, packte zu und zerrte den völlig überraschten Kafarain zu sich heran.
    Sein Versuch, Taffanaros zappelnden Stellvertreter mit beiden Händen hochzuheben, scheiterte nicht nur am Widerstand des Servos, sondern zudem an Lindbaks fehlender Kraft. Im nächsten Moment riss er sein Knie hoch und rammte es Kafarain in den Leib.
    Der Servo rang nach Luft. Er torkelte, stürzte der Länge nach zu Boden und blieb reglos liegen. Einige Heromet, die Kafarain beistehen wollten, ließen sich jedoch von der drohenden Haltung des Tibirian Melech einschüchtern.
    „Genug!", befahl Selexon. „Geht wieder an die Arbeit! Du, Kalitt, begleitest mich. Und von den Servos will ich kein Murren hören. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass alles zu langsam voranschreitet."
     
    *
     
    Unbehelligt zog der GESETZ-Geber seine Bahn.
    Niemand nahm Notiz von dem mondgroßen Objekt, das vor etlichen Stunden aus dem Nichts erschienen war und dessen Kurs dergestalt war, dass es dicht am galaktischen Zentrumsgebiet vorbeifliegen würde.
    Es hätte schon eines Zufalls bedurft, wäre CHEOS-TAI in dieser kurzen Zeitspanne von fremden Raumfahrern aufgespürt worden. Ein GESETZ-Geber war keineswegs leicht zu orten, solange seine Position unbekannt war.
    Inkh Selexon fragte sich immer noch, wie es die Terraner geschafft haben mochten, an Bord zu gelangen. Er blieb sich die Antwort weiterhin schuldig.
    Dabei hatte er sich mit den Eindringlingen nicht länger befassen wollen. Sie

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