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2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Lage?«
    »Obwohl das Vibra-Psi erwacht ist und GLOIN TRAITOR wieder arbeitet, herrschen extreme hyperphysikalische Turbulenzen vor. Der dritte Messenger geht mit aller Macht gegen die vorherrschende Chaosphysik vor. Das verstärkt das Chaos noch weiter. Einzelne Bereiche sind in den Normalzustand zurückgekehrt. Allerdings toben dort Hyperstürme, die ein geordnetes Navigieren oder Orientieren unmöglich machen. Unfassbare Gewalten toben sich dort aus, elementare Prinzipien kämpfen gegeneinander - oder, um es einfacher zu formulieren, wir werden Schwierigkeiten haben, GLOIN TRAITOR auch nur zu finden.«
    »Ist die Station denn nicht mehr in der Akkretionsscheibe des Schwarzen Lochs im Hyperraum verankert?«, wandte Kantiran ein.
    »Athaniyyon ist groß. Umso größer, wenn du sprichwörtlich die Hand vor Augen nicht siehst. Dennoch bleibt uns keine Wahl. Unser einziger Vorteil ist, dass die Turbulenzen auch die Schlachtschiffe der Terminalen Kolonne behindern. Insofern sind die Voraussetzungen für einen zweiten Angriff deutlich besser.«
    Kantiran hob die Hand, streckte sie dem Hologramm seines Vaters entgegen, als wolle er ihn berühren. »Und jenseits all dieser Daten und Fakten? Was sagst du persönlich? Gibt es deiner Erfahrung nach eine Chance, GLOIN TRAITOR zu besiegen?«
    Perry Rhodan zögerte mit der Antwort keine Sekunde. »Wir müssen siegen, Kantiran. Wir müssen ganz einfach.«
    *
     
    Kantirans Fingerspitzen trommelten auf dem schmalen Tisch, den der Bordrechner in der Zentrale projizierte. Cosmuel rollte ein leeres Glas auf ihm hin und her. Eine ebenso unsinnige Handlung wie seine. Sie waren nervös, und das gefiel ihm gar nicht.
    »Hast du noch etwas von Kamuko gehört?«, fragte Cosmuel.
    Er schüttelte den Kopf. »Ihr ist der Flug wohl zu ungemütlich.«
    Die Reise über zwanzig Lichtjahre zum ehemaligen Kernwall schien für OREON-Kapseln ein Katzensprung zu sein - unter den hyperphysikalischen Umständen zog sie sich dennoch über viele Stunden.
    Ständig musste die vereinte Angriffsflotte zu Orientierungsmanövern stoppen. Das fünfdimensionale Chaos, von dem sein Vater gesprochen hatte, erwies sich als noch größer, als Kantiran angenommen hatte. Tryortan-Schlünde rissen auf und zwangen die Flotte zu Umwegen, weil eine Materialisation in ihrem unmittelbaren Umfeld zu gefährlich erschien. Singularitäten bildeten sich scheinbar im Minutentakt und lösten sich wieder auf.
    Der Funkverkehr zwischen den einzelnen Einheiten war ein reines Glücksspiel. Oft kam er gar nicht zustande, dann wiederum riss er mitten in einer Verbindung ab. Genaue Marschrouten und Richtlinien zur neuen Kursfindung lagen allerdings allen Einheiten vor und würden sie immer wieder zusammenfinden lassen.
    Die Fähigkeiten der Kartanin-Pilotinnen der Vibra-Staffel wurden aufs Äußerste gefordert. Die Mutation, die ihnen erlaubte, im Raum einer Proto-Negasphäre zu manövrieren, nutzte ihnen nur noch sehr eingeschränkt. Der Widerstreit zwischen Normal- und Chaosphysik schuf einmalige Bedingungen im Kernbereich der Galaxis Hangay.
    Min-Kan-F'irn und Tsar-Sin-K'yon boten ein Bild höchster Konzentration. Keine sprach auch nur ein einziges Wort, während sie die THEREME II steuerten.
    Die Orter der OREON-Kapsel liefen auf Hochtouren und lieferten Kantiran während der Orientierungsstopps wenigstens einen groben Gesamtüberblick.
    Inzwischen hatten sie sich den äußeren Ausläufern Athaniyyons bis auf ein Lichtjahr genährt. In einer vergleichsweise winzigen Oase des Weltraums, in der gemäßigte Bedingungen herrschten, sammelten sich alle Einheiten.
    Eine Traube der kleinen OREON-Kapseln umschwirrte die wenigen Schiffsgiganten und den noch ungleich größeren GESETZ-Geber, aus dem die JULES VERNE ausschleuste. An Bord befanden sich auch Perry Rhodan und Mondra Diamond.
    CHEOSTAI blieb vor der eigentlichen Akkretionsscheibe zurück, um die Kolonnen-MASCHINEN und Dunklen Ermittler zu binden und aus dem Kampf zu nehmen. Damit büßte die Angriffsflotte zwar ihre stärkste Einheit ein, hielt sich jedoch zugleich den Rücken frei. Schon beim ersten Angriff auf die Nadel des Chaos hatte sich dieser Schachzug als wertvoll erwiesen.
    An Bord der JULES VERNE übernahm Perry Rhodan den Oberbefehl über die Flotte.
    Die Schlacht gegen GLOIN TRAITOR begann zum zweiten Mal.
    Dieses Mal würde sie hoffentlich erfolgreicher enden als beim ersten Vorstoß.
    *
     
    Es grenzte an Selbstmord, ausgerechnet an diesem Ort mit Raumschiffen

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