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25 - Ardistan und Dschinnistan II

25 - Ardistan und Dschinnistan II

Titel: 25 - Ardistan und Dschinnistan II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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getränkt und dann über die Treppe auf das Ufer geschafft. Wir werden jetzt desselben Weges gehen. Als er dann kam, mußte er mit dem ersten Blick erkennen, daß er sich in vollständiger Unwissenheit über unser Land und seine Bewohner befunden hat. Er konnte nirgends hinauf. Die Treppe wurde ihm verwehrt. Es wäre Wahnsinn gewesen, sie erzwingen zu wollen. Nun lagert er an der Zisterne. Der Fluß wird kommen. Er muß kommen, denn die verheißene Zeit ist da. Er wird steigen und die Insel mit allem, was sich auf ihr befindet, verschlingen, weil man ihrer Höhe absichtlich nicht die Höhe des Wasserstands im Ssul gegeben hat. Wir reiten jetzt über den Grund des Kessels hinüber. Wir halten bei der Zisterne an. Wir fragen den ‚Panther‘, ob er sich ergeben will oder nicht. Tut er es, so kann vielleicht noch Gnade walten. Tut er es aber nicht, so wird sein Nacken, den er nicht beugen will, durch ihn selbst gebrochen. Also wir –“
    Er hielt inne, denn es fiel da drüben auf der Insel ein Schuß; es folgten mehrere, ja viele Schüsse. Es erhob sich ein Rufen und Schreien, welches in das wütende Geheul eines Kampfes überging. Wir sahen, daß unsere Gegner in ein tödliches Handgemenge unter sich selbst geraten waren. Wir hatten die Absicht gehabt, schnell hinüber zu reiten; nun aber rückten wir nur langsam vor. Die ‚Schwarzgepanzerten‘ voran, bildeten wir eine breite Linie, die Insel zu umfassen. Als man das sah, wurde der Kampf dort zunächst hitziger; die Schüsse fielen schneller, und das Toben und Brüllen verdoppelte sich. Dann aber wurde es plötzlich still. Es erscholl eine laute, befehlende Stimme; eine andere, ebenso befehlende, antwortete. Ein Mann kam unter den Bäumen der Insel hervor, mit dem Säbel in der Faust. Es folgten ihm mehrere, ja viele. Sie rannten uns entgegen. Es gab unter ihnen welche, die stürzten nieder und standen nicht wieder auf, weil sie verwundet waren oder gleich tot zusammenbrachen. Der ihnen Voraneilende blieb, als er weit genug herangekommen war, stehen und rief uns zu:
    „Wir ergeben uns; wir ergeben uns! Der ‚Panther‘ ist verrückt geworden! Er schießt auf seine eigenen Leute!“
    Wir kannten den, der das sagte, sehr genau. Es war der zum General gemachte Oberst, der auf dem Weg nach der ‚Stadt der Toten‘ sich mit dem ‚Panther‘ in unserer Gefangenschaft befunden hatte. Es wurde ihm von dem Schech el Beled bedeutet, mit denen, die ihm folgten, bis an die Treppe zu marschieren und dort zu warten, was bestimmt werde. Die Verwundeten habe er mitzunehmen. Er folgte dieser Weisung, ohne Bedingungen zu stellen. Dieses Beispiel blieb nicht ohne Wirkung auf die, welche auf der Insel zurückgeblieben waren. Es kamen ihrer noch viele, sehr viele, die ihren bisherigen Führer noch verließen und sich in der Richtung nach der Treppe von der Insel entfernten. Die beiden Stimmen, welche wir von weitem gehört hatten, waren diejenigen des Generals und des ‚Panthers‘ gewesen. Die letztere erschallte noch jetzt. Wir hörten sie um so deutlicher, je mehr wir uns der Insel näherten. Er brüllte allerdings wie ein Wahnsinniger, wie ein Tobender. Wir schlossen die Insel ein und schickten Irahd vor, um zu fragen, ob der ‚Panther‘ sich ergeben wolle oder nicht. Da wurde er still. Es dauerte einige Zeit, ehe er Antwort gab. Er schien Beratung zu halten. Das Resultat war das Eingehen auf eine kurze Unterredung mit dem Schech el Beled von El Hadd.
    Jeder der beiden Hauptpersonen wurden zwei Begleiter zugestanden; sie alle mußten unbewaffnet sein. Die Unterredung hatte zwischen der Insel und unserer Aufstellung stattzufinden. Der Schech el Beled wählte den Mir von Ardistan und mich, ihn zu begleiten. Der ‚Panther‘ kam mit zweien, die ich kannte, nämlich mit dem ‚Schwert des Prinzen‘ und der ‚Feder des Prinzen‘, jenen beiden Tschoban, die mit ihm unsere Gefangenen gewesen waren. Wenn bestimmt war, daß die Unterredung auf dem Platz, der zwischen der Insel und unserer Aufstellung lag, stattfinden solle, so nahm ich an, daß der Mittelpunkt dieser Entfernung gemeint sei. Es fiel mir daher auf, daß der ‚Panther‘ mit seinen beiden Kumpanen schon stehen blieb, noch ehe er diesen Punkt erreichte. Er wünschte uns also so nahe wie möglich an der Insel zu haben. Das erregte meinen Verdacht. Ich teilte das dem Schech el Beled und dem Mir mit, und so gingen wir also nicht weiter, als wir verpflichtet waren. Dadurch wurde der ‚Panther‘ gezwungen, zu uns

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