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250 - Rückkehr nach Euree

250 - Rückkehr nach Euree

Titel: 250 - Rückkehr nach Euree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Technos genutzt, um den Bunker von London auszurauben. Das würde diesen gerissenen Kerlen ähnlich sehen.
    »Du meinst, die Taratzen hätten sie verjagt?« Matt Drax hütete sich, seinen Verdacht laut auszusprechen. Nur wenn er den Lords die Gelegenheit ließ, ihr Gesicht zu wahren, konnte er mit ihrer Waffenhilfe rechnen. Er ahnte, dass er noch darauf angewiesen sein würde.
    »Vielleicht.« Biglord Djeyms zuckte mit den Schultern. »Ham 'nen mächtigen König, schlaua Buasche mit na Wundawaffe.«
    »Ein Taratzenkönig mit einer Wunderwaffe?« Matt Drax musterte die Lords misstrauisch. »Das klingt wie eine Sage aus alten Zeiten!«
    »Iss aba waa!« Der Druide schaltete sich ein. »Tawatzenkönig hat Hex! Sie is seine gefäalichste Waffe! Kann zauban, kann inne Gedanken umschnüffeln!«
    Matt Drax traute seinen Ohren kaum. Er hakte wieder nach, doch die Lords blieben dabei: Eine angebliche Hexe lebte bei den Taratzen, eine junge Frau, die sie selbst aus ihrer Mitte verbannt hatten. Sie nannte sich »Traysi« und schien den Taratzenkönig mental zu beherrschen. Seitdem die Oberbestie auf das Weib hörte, war angeblich niemand mehr sicher in den Ruinen Londons.
    Matt besprach sich kurz mit Aruula und beschloss dann, den Lords vorläufig zu glauben. Gegen Morgen forderte er sie auf, mit ihm, Aruula und Chira nach London zurückzukehren. Die Lords mit ihrer unglaublichen Zukunftsschau schienen ihm im Hinblick auf die gefährlichen Taratzen ein brauchbarer Geleitschutz zu sein. Er wollte herausfinden, wer für die Zerstörung des Gleiters verantwortlich und ob Rulfan wirklich tot war. Und nebenbei wollte er der Geschichte jener angeblichen Hexe auf den Grund gehen.
    ***
    Ende Februar 2522
    Gegen Abend erreichte Traysi die große Ruine mit dem Kuppelbau. Feuer brannten auf der Treppe und zwischen den Säulen. Das Gefiepe und Gezische verstummte, viele der Bestien erhoben sich, viele neigten gar ihre langen Schädel. Die Schwarzpelze begrüßten sie, als wäre sie ihre Königin. Vermutlich hatte der widerliche Hrrney seinen Untertanen erzählt, sie sei eine Halbgöttin.
    Mit großer Befriedigung nahm Traysi die Ehrerbietungen entgegen. Wenn doch nur Gwaysi mich so sehen könnte , dachte sie. Mein Schwesterchen würde vor Neid erblassen… Gwaysi war Traysis zweieiige Zwillingsschwester. Gwaysi war ein paar Minuten vor Traysi zu Welt gekommen und lebte seit einigen Wintern im Norden der Insel; in einer schroffen Gegend, die man in den Zeiten vor Kristofluu Schottland genannt hatte.
    Flankiert von ihren dreizehn Taratzen betrat Traysi schließlich den großen Saal, in dem der Taratzenkönig residierte. Kaum sah der schreckliche Hrrney sie, da sprang er auch schon von seinem Throntisch und schaukelte ihr entgegen. »Du kommsst ja wirrklich zzurrück!«, fauchte er. Staubwölkchen stiegen hinter ihm über seinem aufgeregt peitschenden Schwanz auf. »Du hasst dein Verrsprrechen wahrr gemacht!«
    Sie lächelte ihn an. »Aber natürlich, mein starker, wilder Honey. Ich würde dich nie belügen.«
    Er schloss die blonde Menschenfrau in dem weißen Pelz in die haarigen Arme. »Hrrney ist so glücklich!«
    Traysi ließ seine zärtliche Umarmung über sich ergehen, während sie schon wieder in seinen Geist eindrang. Er war ein leichtes Opfer für sie. »Wie kann ich dirr dienen, meine Göttin?« Er warf sich vor ihr nieder und küsste ihre Füße, leckte ihr die Knöchel und Fesseln ab. »Wass kann ich fürr dich tun?«
    »Die Lords haben die Glaskuppel bei der Brücke besetzt. Sie belagern die unterirdische Stadt der Maulwürfe. Greife sie an und vertreibe sie.«
    »Gehsst du dann nie wiederr forrt?« Die bezirzte Bestie hob den Blick. »Bleibst du dann für immer bei mir, meine schöne Göttin?«
    »Eine Göttin bleibt, solange sie will, und eine Göttin geht, wohin sie will«, entgegnete Traysi. Sie spürte, dass er in ihrer Hand war, das machte sie zuversichtlich. »Aber höre, was der Oberste meiner Verbündeten dir anbietet.«
    »Der Oberste deiner Verbündeten?« Hrrney erhob sich; seine Schnurrhaare zitterten, sein Schwanz zuckte hin und her. »Werr ssind deine Verrbündeten, meine sschöne Göttin?«
    »Maulwürfe unter der Führung eines alten Mannes. Sie nennen ihn Sir Leonard. Er überlässt dir die Kuppel über der Erdstadt. Sie wird nicht so bald zusammenfallen wie diese Ruine hier. Und ihr könnt sie heizen und werdet nicht erfrieren in diesem harten Winter. Außerdem gehören dir alle verwundeten und gefangenen

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