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2580 - Handelsstern im Visier

2580 - Handelsstern im Visier

Titel: 2580 - Handelsstern im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Schlachtlicht

der Monarchie in Sekundenbruchteilen zu einer brodelnden Energiewolke zermahlen hatte.
    »Wir erreichen in wenigen Sekunden die ersten Koordinaten«, teilte Mikrus Stimme mit; der

Avatar selbst war nirgends zu sehen. »Rücksturz in den Normalraum - jetzt.«
    Gleichzeitig erschien das Konzept Lloyd/Tschubai in der Zentrale. Rhodan hatte es darum

gebeten, mit seinen parapsychischen Sinnen nach der Anwesenheit eines fremden Wesens im freien

All zu tasten.
    Das Konzept kam jedoch nicht allein.
    Mit Lloyd/Tschubai teleportierte die Telepathin Shanda Sarmotte in MIKRU-JONS Zentrale. Sie

hatte den Parablock auf Talanis auf Bitten des Aktivatorträgers verlassen, um an dem Einsatz

gegen TZA'HANATH teilzunehmen.
    »Ich orte nichts«, teilte Mikru nach wenigen Sekunden mit.
    Shanda hielt die Augen geschlossen. »Ich nehme dort draußen nur Leere wahr.« Sie legte die

rechte Hand auf die Stirn, massierte mit den Fingerspitzen die Schläfen. Einige Strähnen ihres

dunkelbraunen glatten Haares fielen über den Handrücken. »Dort ist niemand.«
    Als sie die Augen öffnete, wirkten die grünbraunen Iriden zunächst wie verschleiert.

»Oder?«
    Lloyd/Tschubai bestätigte den Eindruck.
    »Warten wir trotzdem noch wenige Minuten«, forderte Clun'stal. »Sollte sich ein Netzweber in

einiger Entfernung aufhalten, wird er sich womöglich aus Neugierde nähern.«
    »Falls er unsere Ankunft wahrnimmt«, meinte Shanda skeptisch.
    Der Kristallingenieur gab ein undefinierbares Geräusch von sich. Ein Lachen? »Vor allem wenn

wir sein Interesse zu wecken vermögen, das dürfte eher das Problem sein.« Er ging quer durch die

Zentrale. Die zahllosen Kristalle seines Kopfes veränderten unablässig ihre Position.
    Rhodan fragte sich, ob es sich dabei um ein Zeichen innerer Erregung und Unruhe handelte -

noch kannte er Esnur und Essa Nur zu wenig, um das einschätzen zu können. Er hatte zu viel

Erfahrung mit ähnlich fremdartigen Wesen gesammelt, um sich zu einem übereilten Urteil hinreißen

zu lassen.
    Dennoch fragte er sich, ob Clun'stal wohl einer erneuten Begegnung mit einem Netzweber

entgegenfieberte. Und wenn ja, ließen sich aus diesem Verhalten irgendwelche Rückschlüsse auf die

wahre Natur dieser fremdartigen Wesen ziehen? Hatten sie während der ersten mentalen

Verschmelzung etwas in dem Kristallgeschöpf zurückgelassen?
    Rhodan konnte nicht leugnen, dass ihm unwohl war, wenn er an mögliche Konsequenzen einer

Begegnung mit den Netzwebern dachte. Doch das änderte nichts daran, dass er die düsteren

Prognosen für Schwarzmalerei einiger Extremisten hielt. Zahllose Intelligenzen in Anthuresta

hatten sich bereits auf diese Weise räumlich versetzen lassen, ohne dass sie danach über

irgendetwas klagten.
    »Noch immer nichts«, sagte Shanda Sarmotte wenig später. Sie lehnte an einem Pult, wirkte

völlig entspannt.
    In den nächsten Minuten erzählte sie einiges über ihr Leben, sprach von ihrer frühen Kindheit

und den Visionen, die ihr Heranwachsen zu einer jungen Frau begleitet hatten. Als sie endlich

akzeptierte, was es für sie bedeutete, dass ihre Eltern damals von dem goldenen Funkenregen

getroffen worden waren, war es fast zu spät gewesen. Der Siganese und ehemalige Administrator

Vorremar Corma hatte sie töten wollen; gemeinsam mit dessen früherem Freund Huslik Valting war

sie schließlich nach Talanis geflohen.
    Kaum endete sie, drängte Lloyd/ Tschubai auf einen Weiterflug. »Immerhin hat Clun'stal zwei

weitere Koordinatensätze geliefert, die wir besuchen können.«
    Rhodan stimmte zu. »Wenn wir den Treffpunkt um zwei Uhr in der Nacht einhalten wollen, dürfen

wir keine Zeit mehr verlieren. Hoffen wir, dass wir das nächste Mal mehr Glück haben.«
    Doch auch die zweite Etappe brachte nichts als eine Enttäuschung. Als sie die letzte Position

anflogen, ging Rhodan schon davon aus, dass er diesen Teil seines Plans ebenfalls als gescheitert

ansehen musste. Die Idee, Kontakt mit einem Netzweber aufzunehmen, war ihm erst während

Clun'stals Erzählungen gekommen, zumal der Esnur gleich noch die Koordinatensätze hatte liefern

können.
    Doch kaum fiel MIKRU-JON erneut in den Normalraum zurück, gab Shanda ein leises Ächzen von

sich. »Da ... ist etwas.«
    Rhodan eilte zu der jungen Frau. »Was genau fühlst du?«
    Sie erwiderte seinen Blick völlig ruhig. »Eine mentale Ausstrahlung. So schwach, dass ich sie

nicht exakt erkennen oder

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