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262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Doktor?«
    Die holte tief Luft. Dann sagte sie: »Ohne die Unterstützung des Computers können wir keinen neuen Träumer an den Kraken anschließen, und ich kann auch das laufende Programm nicht beeinflussen. Zwar könnten wir Drax aufwecken - aber das wär's dann auch. Wir hätten keine Chance, eine neue Session zu starten.«
    »Aber Matts Verbindung ist noch intakt?«, fragte Clarice.
    »Ja… aber ich kann nicht mehr in seinen Traum eingreifen«, antwortete die Ärztin. »Selbst wenn er sich das Ersatzteil vorstellen könnte, wie sollen wir ihn dazu bringen, es zu tun?«
    »Ich gehe runter und sag's ihm«, sagte Aruula entwaffnend naiv. Vermutlich hatte sie von dem ganzen Fachgespräch nicht einmal die Hälfte verstanden, doch ihre Worte ließen alle im Raum sich nach ihr umdrehen.
    Der Kommandant war der Erste, der seine Sprache wiederfand. »Könnte das funktionieren? Ich meine: Ist es möglich, den Kontakt auf diese Weise herzustellen?«
    »Na klar«, kam Aruula den Fachleuten zuvor. »Das hat schon damals auf der Insel im Eis funktioniert. So gut sogar, dass am Ende keiner von uns mehr wusste, ob er wach ist oder träumt.«
    »Aruula ist telepathisch begabt!«, fiel Clarice Braxton ein. »Sie könnte direkten Kontakt zu Matts Geist aufnehmen und ihn beeinflussen, das zu sehen, was sie will.«
    »Eine mentale Interaktion auf der Wachebene«, murmelte Doktor Saintdemar. Laut fuhr sie fort: »Es wäre einen Versuch wert. Ein Gutes hat die Trennung sogar: Drax ist freier in seinen Träumen, als ursprünglich geplant. Er wird sich leichter von außen manipulieren lassen. Ich glaube jedoch nicht, dass diese Barbarin -«
    »Aruula!«, stellte Clarice richtig.
    Saintdemar seufzte. »Also gut: dass Aruula ihm vermitteln kann, was genau wir brauchen.«
    »Was die Speziallegierung angeht, hat sie sicher recht«, stimmte Clarice zu. »Aber wenn ich es richtig verstanden habe, tut es auch eine normale Bleiplatte?« Sie richtete die Frage an den Kommandanten.
    »Das ist korrekt«, entgegnete Angelis. »Allerdings muss sie eine Mindestdicke von zwei Komma fünf Zentimetern haben, um die Strahlung abzuhalten.«
    »Das kriegen wir hin.« Clarice war so erregt, dass ihre Hände zitterten, als sie Aruulas Unterarme umschloss. »Hör zu, Aruula: Wir alle brauchen deine Hilfe. Du musst zu Matt in die Kammer gehen und ihn dazu bringen, dass er sich im Traum eine dicke Bleiplatte vorstellt. Allerdings darf er dabei nicht misstrauisch werden, denn wenn er erkennt, dass er nur träumt, wacht er auf und alles war umsonst.«
    »Mach ich gern«, sagte Aruula mit einem hintergründigen Lächeln. »Ich kann's sogar kaum erwarten, da reinzugehen.«
    Sie blickte kühl auf Maddrax und seine Begleiterin.
    Warte nur ab, dir werde ich die Meinung sagen…
    Clarice sah sie beunruhigt an.
    Tendon Angelis trat vor sie hin. »Wir wären Ihnen zu größtem Dank verpflichtet, Miss Aruula. Nur eines noch, bevor ich Sie Miss Braxton und Doktor Saintdemar anvertraue: Sie haben nur zwei Tage, die Bleiplatte zu beschaffen. Gelingt es Ihnen nicht, müssen wir das Schiff evakuieren.« Er nickte in die Runde. »Meine Damen, meine Herren…«, sein Blick blieb an dem Techniker hängen, der die Abschirmung der Traumkammer erweitern sollte, »ich wünsche uns allen viel Glück. Setzen Sie mich umgehend von allen Neuigkeiten und Fortschritten in Kenntnis.«
    Damit verließ er den Beobachtungsraum.
    Aruula wandte sich Clarice zu. »Wann kann ich reingehen? Es wird Zeit, Maddrax eine Lektion zu erteilen! Was denkt er sich dabei, hinter meinem Rücken Urlaub mit einer anderen Frau zu machen?«
    Clarice wurde bleich. »Aruula! Hast du es nicht verstanden? Matt kennt dich in seinem Traum nicht! Er ist auf einer Reise in einer Zeit, bevor er dir begegnete. Du musst eine Rolle in seinem Traum spielen! Eine Fremde, die zu den beiden stößt. Wenn du ihn als du selbst ansprichst, wird er aufwachen.«
    »Ich ziehe ihm beide Ohren lang, das mache ich!«
    Julanda Saintdemar räusperte sich leise. »Nun, ich denke, dazu muss ich noch etwas sagen.« Die Ärztin hob die Hände und sah Aruula verlegen an. »Ehe Sie wütend auf Ihren Gefährten sind, Aruula, sollten Sie Folgendes wissen: Er kann nichts dafür, dass er sich in dieser Lage befindet. Er wünschte sich eine Traumreise mit zwei alten Freunden… doch ich habe es anders programmiert.«
    »Sie haben was ?«, fragte Clarice verblüfft.
    »Ich wollte die Gelegenheit nutzen«, gab die Ärztin kleinlaut zu, »um ihm… nun

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