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277 - Xij

277 - Xij

Titel: 277 - Xij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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immer noch geladen, das war nicht zu übersehen. Er schenkte ihr keinen Blick, sondern behielt Duncayn und seine Leute im Auge.
    Xij wusste nicht genau, wie viele Köpfe die Bande zählte, aber zwanzig bis dreißig waren es sicher. Die Kerle standen überall zwischen und hinter den Bäumen. Es musste schwierig sein, sie alle im Auge zu behalten.
    Was wollte der Fremde tun, wenn sich zwei oder drei Kerle, die ganz hinten standen, sich von irgendwoher an ihn heranschlichen?
    Die Vorstellung gefiel ihr nicht. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie und die Loxlees den Fremden Unrecht getan hatten. Es lag an ihr, das Missverständnis zur Sprache zu bringen.
    »Das sind nicht die Leute, die mich verfolgt haben, Duncayn«, sagte sie, während sie einen festen Knoten band. »Ich fürchte, euer Freund da drüben ist umsonst gestorben.« Sie deutete auf den Toten. »Es tut mir leid.«
    »Wer seid ihr?« Der hellhaarige Fremde deutete auf Dopee, der sich nun schützend vor seinen Hauptmann stellte. »Wer ist eurer Anführer?«
    Duncayn schob Dopee beiseite und warf sich in die Brust. »Ich bin Duncayn von Loxlee. Das Land, in das ihr eingedrungen seid, gehört mir.«
    »Mich nennt man Maddrax«, sagte der Fremde. »Meine Gefährtin und ich sind Forschungsreisende.« Sein wacher Blick huschte von Duncayn über Axya zu Dopee und fuhr dann über die restlichen Gestalten hinweg, die nervös von einem Bein aufs andere traten.
    »Du hast einen der unseren getötet!«, blökte Duncayn.
    »Es war Notwehr«, sagte Maddrax, »das solltest du bemerkt haben.«
    »Er ist nur aus einem Grund tot«, fauchte Duncayn starrsinnig. »Weil ihr in unser Reich eingedrungen seid! Er hat es nur verteidigt!« Er blickte auf den Toten zurück. »Zum Glück hat der abscheuliche Moyk keine Kinder oder Geschwister, die um ihn trauern, sodass wir uns das Ausrufen der Blutrache sparen können. Aber ihr müsst uns entschädigen !«
    Ah , dachte Xij. Daher weht der Wind.
    »Ach«, sagte Maddrax. »Daher weht der Wind.«
    Xij lachte - nach innen. Sie fragte sich, wie sich der gut aussehende Bursche aus dieser Lage befreien wollte.
    »An was denkst du?«, fragte Maddrax.
    Ein lüsterner Ausdruck legte sich auf Duncayns Miene. Er deutete auf den Driller. »So eine Waffe würde mir schon gefallen.«
    Um Maddrax' Mund spielte ein ironisches Lächeln. »Du hast gesehen, was sie kann«, erwiderte er. »Deswegen rate ich euch allen, sie nicht anzufassen. Du musst dir einen anderen Preis suchen, Duncayn von Loxlee.«
    Duncayn und Dopee traten einen Schritt zurück. Axya blieb jedoch stehen.
    Der Amerikaner deutete mit der freien Hand auf die verendete Androne und ihre Satteltaschen. »Nehmt euch von unseren übrigen Sachen, was ihr wollt. Die Bedingung ist, dass ihr mich und meine Gefährtin unbeschadet ziehen lasst.« Sein Blick flirrte kurz zum See hinüber. Wahrscheinlich drängte es ihn, endlich nach der schwarzhaarigen Barbarin zu suchen.
    Axya nickte. Gleichzeitig erdolchte sie mit Blicken ihren Vater, der zu einer scharfen Erwiderung ansetzen wollte. »Wir sind einverstanden. Nicht wahr, Vater?« Ihr Ton war so fordernd, dass Duncayn automatisch nickte. »Und nun, schlage ich vor, suchen wir deine Gefährtin, Maddrax«, fuhr Axya fort und deutete auf den Teich etwa hundert Schritte von ihnen entfernt. »Sie ist bestimmt ins Wasser gestürzt.«
    Maddrax nickte; die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken. Nein, das war kein Schlagetot, der bedenkenlos tötete. Er schien Xij zivilisiert zu sein.
    Das bewiesen auch seine nächsten Worte. »Bringt den Verletzten in euer Dorf zu einem Heiler, bevor er verblutet.«
    Auf Duncayns Geste hin traten zwei Männer vor, hoben den besinnungslosen Digg auf und schleppten ihn den Hang hinauf. »Nehmt die Leiche auch mit.« Der Hauptmann deutete auf den toten Moyk. Arry und ein anderer Mann nahmen sich seiner an. Dann befahl Duncayn, Maddrax' Gefährtin zu suchen. Seine Leute schwärmten aus. Axya und Xij blieben bei dem Fremden, als auch er sich auf die Suche machte und dabei ständig nach allen Seiten sicherte. Beide waren sehr neugierig auf ihn.
    »Wie heißt die Gefährtin?«, fragte Xij.
    »Aruula.«
    »Was für ein seltsamer Name.«
    »Ja.« Maddrax lächelte. »Und wie heißt du?« Er beobachtete Xij konzentriert, ohne jedoch Axya aus den Augen zu lassen.
    »Ich heiße Xij. - Freut mich, dich, kennenzulernen.« Sie hielt ihm die Hand hin.
    Maddrax schaute sie verdutzt an. Der Blick seiner stahlblauen Augen

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