2886 - Die rätselhafte Waffe
Natürlich. Wobei … ja, ich kümmere mich darum«, sagte er und legte auf.
»Die machen ganz schön Druck«, bemerkte ich.
»Das ist richtig«, bestätigte Mr High.
»Und warum ist denen die Angelegenheit so wichtig?«, fragte Phil.
»Politik«, antwortete Mr High. »Irgendjemand hat das Gerücht gestreut, dass es FBI-Agents geben würde, die über die Stränge schlagen, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden. Und jetzt will man das entkräften, indem man an Joe und Les ein Exempel statuiert. Zumindest versucht man das.«
»Einer der Aspekte, die mir an Politik missfallen«, meinte Phil.
»Zu Recht«, bestätigte Mr High. »Und da wir keine Politiker sind, spielen wir das Spiel auch nicht mit. Welche Fortschritte haben Sie seit unserem letzten Gespräch erzielt?«
Wir informierten ihn über das, was wir herausgefunden hatten und vermuteten.
»Das würde passen«, meinte Mr High ernst. »Allerdings wissen wir immer noch nicht, wer die Drahtzieher der ganzen Aktion sind. Wie auch immer: Ich werde dafür sorgen, dass wir den Haftbefehl für Benjamin Rowland schnell erhalten. Wenn er auspackt, sind wir immerhin einen Schritt weiter.«
***
Wir verließen sein Büro, erledigten noch einige Recherchen und fuhren dann wieder nach Brooklyn, um den Hausmeister festzunehmen. Wie beim letzten Mal öffnete er auch diesmal nicht die Tür.
»Hoffentlich ist er nicht ausgeflogen«, meinte Phil.
Wir klingelten bei einem seiner Nachbarn, der uns ins Haus ließ. Vor der Wohnung von Rowland angekommen hörten wir vertraute Geräusche.
»Nicht schon wieder!«, meinte Phil.
»Offenbar hat da jemand zu viel Geld«, sagte ich nur.
Es war zwar nicht unbedingt meine Art, einen Mann bei dieser Aktivität zu stören, aber darauf konnte ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Statt zu klingeln hämmerte ich mit der Faust an die Tür.
Mit einem Mal wurde es still. Aus der Wohnung drang kein Laut mehr. Dann hörte ich leise, wie sich jemand der Tür näherte und sie öffnete. Es war Rowland, der diesmal wieder nur mit einem Morgenmantel bekleidet war.
»Was, Sie schon wieder?«, fragte er erstaunt. »Muss das denn sein? Sie haben ein furchtbares Timing!«
»Das haben wir schon oft gehört«, sagte ich.
»Im Moment ist es ungünstig, ich habe gerade Besuch«, startete er einen schwachen Versuch, uns loszuwerden.
»Haben Sie wieder eine nette Dame im Supermarkt kennengelernt?«, fragte Phil.
Ich drückte die Wohnungstür auf. »Ziehen Sie sich bitte an, Sie sind verhaftet. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht, einen Anwalt hinzuzuziehen, und darauf, dass bei Verhören ein Anwalt anwesend ist. Sollten Sie sich keinen Anwalt leisten können, wird Ihnen auf Kosten des Staates einer gestellt. Haben Sie das verstanden?«
Diesmal war Rowland richtig geschockt. »Moment mal, was soll das? Sie können das nicht machen, ich habe auch Rechte.«
»Ja, die haben wir Ihnen ja gerade zu Gehör gebracht«, sagte Phil und betrat die Wohnung, um sich umzuschauen.
Ich packte Rowland und dirigierte ihn in die Wohnung, um etwas zu finden, das er sich anziehen konnte.
Phil war unterdessen dabei, sich um die Dame zu kümmern, die wohl in Rowlands Bett gelegen hatte. Sie war gerade dabei, sich ein weit ausgeschnittenes T-Shirt anzuziehen. Im Gegensatz zu der letzten Besucherin von Rowland hatte diese hier strohblondes Haar, das extrem künstlich wirkte. Auch ihre Haut war viel heller als die ihrer Vorgängerin. Dafür hatte sie dieselbe nuttige Ausstrahlung und Ausdrucksform. Keine Edelprostituierte, eher eine von den günstigeren Damen, die man auch auf dem Straßenstrich antraf.
»Das ist echt scheiße, der Typ hat mich noch nicht mal bezahlt«, fauchte sie Phil an.
»Wenn Sie unbedingt auf einer Bezahlung bestehen, dann tun Sie sich keinen Zwang an«, sagte Phil ruhig. »Allerdings müssten wir Sie dann wegen Prostitution verhaften.«
Sie stieß einen merkwürdigen Grunzton aus und sagte wenig erfreut: »Na gut, dann eben nicht!«
Eine gute Minute später war sie angezogen und verließ die Wohnung. Rowland war nicht ganz so fix. Es war einiges an Kontrolle nötig, damit er sich passende Kleidung raussuchte und sie anzog. Offenbar zählte er zu der Sorte von Männern, die ihre Kleidung nur einmal in der Woche wechselten – wenn überhaupt.
»Sie machen einen Fehler, wirklich, es gibt nichts, was ich Ihnen sagen kann, ich schwöre. Und ich habe auch nichts
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