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2897 - Tödlich rauschen die Wälder

2897 - Tödlich rauschen die Wälder

Titel: 2897 - Tödlich rauschen die Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
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entkommen sie uns nicht«, meinte Phil.
    »Und meine Familie? Was ist mit meiner Familie? Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?«, fragte Windpike aufgeregt.
    »Es geht ihnen gut, sie sind befreit worden und befinden sich in Sicherheit«, antwortete ich.
    Er atmete auf. »Das ist eine gute Neuigkeit. Mir fällt ein Stein vom Herzen.«
    Phil schaute auf die Uhr. »Unser Hubschrauber sollte in weniger als einer halben Stunde hier sein. An dieser Stelle kann er nicht landen, auch in der unmittelbaren Umgebung ist es schlecht. Wir könnten uns in die Nähe der Siedlung begeben und dort auf unsere Leute warten.«
    Ich nickte. »Ja, uns hier aufzulesen wird schwierig und bei dem aktuellen Wetter wahrscheinlich sogar unmöglich. Ich hoffe, durch das Wetter verzögert sich die Ankunft nicht zu sehr. Wenn es in der unmittelbaren Nähe keinen Platz gibt, wo der Helikopter landen kann, sollten wir uns zur Siedlung aufmachen.«
    Ich wandte mich an Windpike. »Glauben Sie, Sie halten es aus, die Strecke zurückzulegen?«
    Er verzog das Gesicht. »Keine Ahnung. Aber wenn ich muss, dann muss ich eben. Wenn die ein paar Schmerzmittel mitbringen, kann ich mich auf dem Weg auf was freuen.«
    »Dann sollten wir uns auf den Weg machen«, sagte ich. »Wobei wir aufpassen müssen, wo wir hergehen. Der Waldboden ist ziemlich aufgeweicht. Wenn es weiterregnet, könnte es noch schlimmer werden.«
    »Ich werde vorgehen und den Weg überprüfen«, sagte Phil.
    Ich nickte und half Windpike auf die Beine. »Gut, wir folgen dir.«
    Phil ging langsam vor und blickte ab und zu zurück. Wir kamen erst recht gut voran, bis wir einen kleinen Hügel erreichten.
    ***
    Phil war rund dreißig Meter vor uns, als es passierte. Ich konzentrierte mich auf den Weg und stützte Windpike, als mich ein Geräusch aufhorchen ließ. Es kam von rechts, von weiter oben auf dem Hügel. Eine Lawine aus Schlamm schob sich von dort herunter, genau auf Phil zu.
    »Vorsicht, da oben!«, rief ich ihm zu und deutete auf die Lawine, die unaufhaltsam auf ihn zuraste.
    »Verdammt!«, fluchte Phil, machte kehrt und wollte zu uns zurück.
    Doch er war zu weit entfernt und die Schlammmassen zu schnell.
    Die Lawine war nicht besonders hoch, vielleicht einen halben Meter, hatte aber sicher genug Kraft, um ihn mitzureißen und unter sich zu begraben.
    Mein Verstand arbeitete blitzschnell. Ein Blick nach rechts zeigte mir, dass die Position von Windpike und mir nicht gefährdet war. Dann schaute ich mich in der Nähe von Phil um und sah einen dicken Baumstamm, dessen Äste erst in gut zwei Meter Höhe begannen.
    »Da, der Baum, zieh dich an den Ästen hoch!«, rief ich Phil zu und deutete auf den Baum.
    Er folgte mit seinem Blick der Richtung, in die ich zeigte, und sah den Baum. Blitzschnell drehte er sich herum, um die Richtung zu ändern. Doch das sollte sich als fatal erweisen. Er rutschte auf dem feuchten Waldboden aus und fiel hin.
    Die Lawine rollte weiter auf ihn zu. Jetzt, da er am Boden war, hatte er überhaupt keine Chance, ihr zu entkommen.
    Ich dachte daran, ihm ein Seil zuzuwerfen, doch er war zu weit entfernt und die Zeit zu knapp.
    Phil mobilisierte seine Kraftreserven, sprang hoch und machte ein paar Schritte auf den Baum zu. Dann hechtete er hoch, ergriff einen der Äste und zog sich nach oben – doch er war zu schwer, um sich auf den Ast zu schwingen.
    Inzwischen hatte ihn die Lawine erreicht und rollte wie ein Teppich aus Schlamm und Ästen unter ihm hinweg. Er musste sich festhalten, durfte nicht loslassen!
    Immer mehr Schlamm kam den Hügel herunter, ließ die großen Bäume stehen, riss aber Erde, Sträucher und sogar kleinere Bäume mit.
    Phil schwang sich nach vorn und schaffte es, ein Bein über den Ast zu heben und es darüber anzuwinkeln. So hing er an dem Ast und wartete, bis die Lawine vorbei war.
    Gut eine Minute später war der Spuk vorbei. Ich schaute den Hügel hinauf, wo die Lawine eine Spur der Verwüstung hinterlassen hatte. Aber es sah nicht so aus, als würden weitere Schlammmassen nachkommen.
    »Kann ich wieder runter?«, rief Phil.
    »Sieht gut aus«, antwortete ich.
    Phil ließ seine Beine runter und löste dann den Griff seiner Hände, sodass er wieder den Boden berührte. Fast wäre er ausgerutscht, doch konnte er sein Gleichgewicht behalten und stehen bleiben, ohne allzu tief einzusinken.
    »Geht, ist aber ziemlich rutschig«, sagte er und packte sich an die Stelle, wo ihn die Kugel getroffen hatte. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen

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