2932 - Landleben mit Todesfolgen
nach dem Glas Wasser, das ich auf dem Nachtschränkchen neben dem Bett stehen hatte. Das tat meiner trockenen Kehle gut. Allerdings sagte mir irgendetwas, dass der Durst nicht der Grund dafür war, dass ich wach geworden war.
Ich horchte in die Nacht hinein, konnte aber nicht viel hören. Was war los gewesen? Hatte ich ein Geräusch gehört? Oder was hatte mich aus dem Schlaf geholt?
Mein Instinkt sagte mir, dass es besser war aufzustehen, was ich schließlich tat. Ich zog meine Hose an und ging zur Zimmertür. Draußen im Flur war nichts zu hören. Vorsichtig öffnete ich die Tür und schaute mich um. Es war niemand zu sehen. Ich überlegte, ob ich Chambers wecken sollte, entschied mich aber dagegen. Wenn ich mich geirrt hatte, war das unnötig.
Aber was, wenn nicht?
Ich ging zum Fenster und schaute mich auf der Straße um. Und dann sah ich es: Ein flammender Lichtschein erhellte die Straße. Er musste von dort kommen, wo sich die Garage befand.
Verdammt, es brennt!, dachte ich und lief aus dem Zimmer, direkt zu Chambers, und weckte ihn.
»Was, was ist los?«, fragte er schlaftrunken.
»Es brennt«, sagte ich. »Wahrscheinlich die Garage. Wir müssen runter und nachsehen. Zieh dich an, ich gehe schon vor.«
Ohne eine Antwort von ihm abzuwarten stürmte ich aus dem Zimmer, lief den Flur entlang, die Treppe nach unten und dann vorne aus dem Haus. Dort sah ich es ganz genau: Aus der Garage kamen Rauch und Flammen. Da der Garagenanbau wohl hauptsächlich aus Holz bestand, war es nur eine Frage der Zeit, bis die gesamte Garage in Flammen stehen würde. Und das Haus selbst? Es war aus Ziegelsteinen gebaut. Aber ich war mir sicher, dass das Feuer seinen Weg finden würde, wenn den Flammen nicht bald Einhalt geboten werden würde.
Ich schaute mich um. Die Straße war noch menschenleer. Offenbar hatte außer mir noch niemand das Feuer bemerkt. Als Nächstes suchte ich nach einem Wasseranschluss, sah aber keinen in der Nähe.
»Feuer!«, rief ich, um die Nachbarn zu wecken.
Im Moment war jede Hilfe wichtig. Dann lief ich zu Chambers, der gerade halb bekleidet in der Haustür erschienen war.
»Haben wir irgendwo einen Wasseranschluss? Und einen Schlauch? Vielleicht im Garten?«, fragte ich.
»Glaube schon«, antwortete er. »Oh Mist, ich glaube, in der Garage war ein Schlauch.«
»Da werden wir jetzt wohl kaum reinkommen«, sagte ich. »Gut, ruf die Feuerwehr, ich versuche, den Brand zu löschen!«
Sofort stürmte ich durch das Haus zum Garten und schaute mich dort um. Dort erspähte ich einen kleinen Schuppen. Als ich ihn öffnete, sah ich eine Menge Gartenwerkzeug und einen Wasserschlauch.
»Bingo!«, sagte ich, nahm den Schlauch und suchte einen Anschluss.
Es musste einen geben, aber wo? Dass nur wenig Licht aus dem Haus in den Garten drang, erschwerte die Suche. Aber schließlich wurde ich fündig. Ich schraubte den Schlauch an den Anschluss, nahm das andere Ende und drehte den Hahn auf.
Dann zog ich den Schlauch zur Garage und fing an, das Dach und die hintere Seite der Garage sowie die Seite des Hauses, an der die Garage stand, nass zu machen. Als Nächstes steckte ich den Schlauch durch das hintere Fenster, damit das Wasser das Feuer löschen konnte, das im Innern der Garage lichterloh brannte. Allerdings war der Effekt nicht so, wie ich es gehofft hatte. Das Feuer war schon groß, und aus dem Schlauch kam zu wenig Wasser, um es wirklich einzudämmen.
Daher befestigte ich den Schlauch und lief ins Haus, um zu schauen, ob das Feuer schon über den Durchgang der Garage auf das Haus überzugreifen drohte.
»Wo bleibt die Feuerwehr?«, fragte ich Chambers, der mir dabei über den Weg lief.
»Ich habe angerufen, die müssten bald da sein«, antwortete er.
»Gut, sorgen wir dafür, dass das Feuer nicht aufs Haus übergreift«, sagte ich zu ihm. »Wir brauchen Eimer und Wasser.«
»Eimer müssten in der Küche oder im Keller sein«, sagte er und lief in Richtung Küche los.
Dort holte er mehrere Kunststoffeimer aus einem Schrank und drehte dann den Wasserhahn auf, um sie zu füllen.
Als der erste nahezu voll war, schnappte ich ihn mir, rannte zur Tür, die zur Garage führte, und benässte sie von innen. Das Wasser fing teilweise an zu dampfen, was darauf hindeutete, dass die Tür bereits ziemlich heiß war. Wahrscheinlich bestand sie aus massivem Holz, sonst wäre sie bestimmt schon vom Feuer durchbrochen worden.
Zusammen mit Chambers und später auch mit der Hilfe einiger Nachbarn bekämpfte ich das
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