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2932 - Landleben mit Todesfolgen

2932 - Landleben mit Todesfolgen

Titel: 2932 - Landleben mit Todesfolgen Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben«, sagte er.
    »Ja, wie vereinbart«, sagte ich.
    Kurz darauf kam seine Sekretärin ins Büro und gab mir eine Liste.
    »Na prima, vielen Dank«, sagte ich. »Dann will ich mich mal auf den Weg machen.«
    Ich verabschiedete mich und verließ das Büro. Wieder in meinem Wagen, gab ich die erste Adresse in das Navi ein. Sie war nicht weit entfernt, nur eine knappe Meile. Ich startete den Motor und fuhr los.
    ***
    Der erste Name auf der Liste war Ted Baker. Ich fuhr zu seinem Haus und hoffte, ihn dort anzutreffen. Als ich an der Tür klingelte, machte niemand auf. Ich ging um das Haus herum und sah einen Mann, der im Garten arbeitete.
    »Mister Baker?«, fragte ich.
    »Der bin ich«, erwiderte er. »Was kann ich für Sie tun?«
    Ich stellte mich vor und nannte ihm mein Anliegen.
    »Medway – da kann ich Ihnen einiges erzählen«, sagte er. »Wollen wir ins Haus gehen?«
    »Gerne«, sagte ich.
    Er legte seine Harke zur Seite, zog die Handschuhe aus und kam auf mich zu. »Sie trinken doch sicher auch was?«
    »Warum nicht«, sagte ich und folgte ihm.
    Er war Ende sechzig und schien noch äußerst rüstig zu sein. Wir gingen ins Haus, ich nahm im Wohnzimmer Platz und er holte zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank.
    »Prost«, sagte er und nahm einen tiefen Schluck. »Ja, Medway, ich habe dort zwanzig Jahre gewohnt, bin dann aber vor drei Jahren weggezogen. Und Sie wollen jetzt wohl wissen, warum?«
    »So ist es«, sagte ich.
    Er lehnte sich im Sessel zurück. »In den letzten Jahren hat sich Medway verändert. Seit Saunders dort Sheriff ist, habe ich mich nicht mehr sicher gefühlt. Es ist immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen gekommen. Ich selbst habe diese Erfahrung zum Glück nicht machen müssen, aber einige andere. Und irgendwann habe ich dann die Konsequenzen gezogen und die Stadt verlassen. Hier in Franklin ist alles so, wie es sein sollte und so wie es in Medway früher war.«
    »Und Sie denken, dass der Sheriff hinter den Problemen steckt?«, fragte ich direkt.
    Baker nickte. »Ja, bestimmt. Das ist in Medway ein offenes Geheimnis. Aber niemand redet darüber, weil er sonst Probleme mit dem Sheriff bekommt. Der hat nämlich einige Leute auf seiner Seite und ein paar, die ihm Informationen zustecken. Man sagt also besser gar nichts und erduldet die Situation oder zieht weg. Ich habe mich für die letztgenannte Alternative entschieden.«
    »Interessant«, sagte ich. »Hat denn nie jemand versucht, dem Sheriff das Handwerk zu legen?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Baker. »Obwohl … zu Anfang gab es einige schwache Versuche, die aber im Keim erstickt wurden. Und das Problem ist, dass man ihm nichts nachweisen kann. Er ist ziemlich geschickt. Ich wollte mich jedenfalls nicht auf eine Auseinandersetzung mit ihm einlassen.«
    »Gut, also Sheriff Saunders«, sagte ich. »Und was ist mit seinem Bruder, dem Bürgermeister?«
    »Der tritt immer als Strahlemann auf«, meinte Baker. »Macht einen auf freundlich. Ich weiß nicht, inwieweit er mit den ganzen Sachen zu tun hat, aber da er der Bruder des Sheriffs ist, kann man das eigentlich annehmen. Wenn Sie mich allerdings fragen, ob ich konkrete Beweise oder so habe, dann muss ich das verneinen.«
    »Schade«, sagte ich. »Aber die werde ich schon finden. Wenn die beiden in kriminelle Machenschaften verwickelt sind, werde ich das herausfinden.«
    »Darauf trinke ich einen«, sagte Baker. »Möchten Sie auch was Stärkeres?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein danke, das Bier reicht mir.«
    »Wie Sie meinen«, sagte er und holte eine Flasche Whiskey, aus der er sich einschenkte.
    Wir unterhielten uns noch eine Weile, aber er hatte sonst keine weiteren Informationen für mich.
    Ich verabschiedete mich von ihm und suchte die anderen Personen auf, die mir Edward Bohem aufgeschrieben hatte.
    Der nächste auf meiner Liste war William Lewis. Wie sich bei meinem Besuch herausstellte, war er bereits über achtzig und nicht mehr so gut beieinander, sodass ich mit ihm nicht wirklich reden konnte. Einzig der Hinweis, dass ich mit seiner Tochter Mary Lewis reden sollte, die auch in Medway gewohnt hätte, war für mich von Interesse. Ich notierte ihren Namen, um sie später zu kontaktieren.
    Die anderen Personen von der Liste erreichte ich nicht, weil sie nicht zu Hause waren.
    Ich hörte mich allgemein in Franklin um, aber mehr als Gerüchte über die Zustände in Medway schnappte ich nicht auf. Daher suchte ich ein Restaurant auf und machte mich dann wieder auf

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