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3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu

Titel: 3. Die Connor Boys: Diese Nacht kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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wollte Michael jetzt sicher nicht hören. „Mir ergeht es bei Männern nicht anders. Ich bin zu demselben Schluss gekommen und möchte auch lieber allein bleiben. Es ist nicht so, als hätte ich noch keine Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil, in der Skisaison suchen viele Männer nur ein Abenteuer. Der letzte, den ich dabei kennen lernte, hatte es einfach vergessen, mir zu sagen, dass er verheiratet ist. Das war mir eine endgültige Lehre. Sicher gibt es eine Menge guter Männer. Daran liegt es nicht. Es lieg an mir. Ich falle eben auf die abenteuerlustigen rein, die sowieso keine feste Bindung suchen - jedenfalls nicht mit mir."
    „Also hast du die Tür zu deinem Herzen verschlossen?" Er lächelte.
    „Nicht nur verschlossen, sondern auch verriegelt", entgegnete sie und erwiderte sein Lächeln. „Kommt mir so vor, als wäre es bei dir genauso. Wir sind schon ein Paar, Connor."
    Im ersten Moment schien er verblüfft, dass sie überhaupt eine Art Paar waren, dann lachte er laut auf. „Deshalb kann ich nicht aufhören, mich mit dir zu unterhalten, was? Verflixt, es ist schon dunkel. Wolltest du etwa hier stehen bleiben und dir die ganze Nacht meine Klagen anhören?"
    „Willst du mir jetzt die Schuld dafür geben?"
    „Wie soll ich das wissen? Ich verstehe mich doch nicht auf Frauen. Das versuche ich dir doch die ganze Zeit zu erklären", sagte er lachend.
    Er löste sich vom Wagen, und sie griff wieder nach dem Schlüssel. Donner grollte im Westen, als wollte er sie erinnern, wie lange sie schon dastanden. Eine Windbö kam und wirbelte Sand und Schmutz auf. Michael öffnete ihr die Wagentür, und Simone stieg rasch ein, ohne ihn jedoch nicht noch spontan am Arm berührt zu haben. Er lachte wieder. Es machte ihm anscheinend Spaß, sie zu necken. Und ihr gefiel es, wenn er sie neckte, obwohl sie ihn kaum kannte.
    Aber ein Fremder war er ihr auch nicht mehr, und sie fühlte mit ihm, dass ihm das Scheitern seiner Ehe so zu Herzen ging. An seiner Stelle hätte sie auch die Schuld bei sich gesucht. Aber das war etwas anderes. Sie war nur realistisch, wohingegen Michael... Meine Güte, wie konnte er nur so davon überzeugt sein, er müsse unweigerlich bei Frauen scheitern? Er war der Traummann einer jeden Frau: ehrlich, herzlich, fürsorglich und von Natur aus ein Beschützer, ein Mann, der einfühlsam reagierte und aufmerksam zuhörte. Simone konnte nicht einfach so wegfahren, ohne ihm das irgendwie klarzumachen.
    Sie griff noch einmal nach seinem Arm. Während sie dann nach den richtigen Worten suchte, bückte er sich zu ihr herunter und neigte abwartend den Kopf zur Seite, als hätte er gemerkt, dass sie ihm noch etwas sagen wollte. Und dann rea gierte sie spontan und beugte sich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu drücken. Es sollte nur ein freundschaftlicher Kuss werden. Eine Geste der Zu neigung. Nicht mehr. Nicht etwa der Auslöser für Verwirrung.
    Aber genau in dem Moment hob er wieder den Kopf, so dass ihre Lippen nicht seine Wange streiften, sondern prompt auf seinem Mund landeten. In der ersten Überraschung hatte die Berührung eine verheerende Wirkung. Sie kamen nicht mehr voneinander los.
    Dieser Kuss war nicht so überraschend wie der ers te. Jetzt wusste sie bereits, wie er sich anfühlte, und kannte die Form seiner Lippen. Letztes Mal war sie schon in Schwierigkeiten geraten, aber wie konnte eine so harmlose Geste ein solches Feuer entfachen?
    Beide fürchteten sich, vergangene Fehler zu wiederholen. Darum fühlten sie sich möglicherweise irgendwie verbunden. Dass ihre Großeltern sich geliebt hatten, sorgte wohl für eine gewisse Vertrautheit. In Gedanken suchte Simone noch nach anderen Gründen, die ihr Verhalten entschuldigten, aber es wollten ihr keine mehr einfallen. Und dann gab sie sich einfach den Gefühlen hin, die seine glatten, warmen Lippen auf ihren erzeugten.
    Sie war müde gewesen nach dem langen Tag. Jetzt war jegliche Müdigkeit verflogen. Er umfasste sie und zog sie aus dem Wagen heraus. Dann standen sie sich gegenüber und hielten sich in den Armen. Mit all ihren Sinnen nahm Simone ihn wahr - das Spiel seiner Muskeln

unter ihren Händen, sein raues Kann an ihrer Wange, sein schweres Ein - und Ausatmen. Er war immer so schnell erregt. Auf den ersten zärtlichen Kuss folgte ein inniger leiden schaftlicher. Er wartete nicht ab, ob sie ihn erwidern wollte. Er forderte es einfach. Sie spürte seine Fingerspitzen auf ihrem Gesicht, auf ihrem Hals, und sehnsüchtiges Verlangen überkam

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