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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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zurück zum Balg des Tieres, das gerade dabei war, die Reste der Qualle zu verspeisen.
    So komme ich ihm nicht bei! , erkannte Ur’gon. Ich muss mir etwas anderes einfallen lassen.
    An Maddrax dachte er ebenfalls. Der Mensch würde den Kampf unter Wasser in dieser Tiefe nicht mitbekommen, aber die Situation kostete Ur’gon wertvolle Zeit.
    Der Krake ließ von der Transportqualle ab, von der jetzt nur noch Fetzen existierten, die wie Algenteppiche im Wasser trieben, und fixierte sich auf sein nächstes Opfer: Ur’gon.
    Dessen hastig entworfene Strategie war simpel. Er versteifte seinen Körper, stellte jede Bewegung ein.
    Der Krake war irritiert. Er ließ seine Fangarme erneut in Richtung des Assassinen schnellen, und diesmal setzte Ur’gon sich nicht zur Wehr. Vorsichtig – schließlich hatte das Tier gelernt, dass eine Berührung schmerzhaft sein konnte – zog der Krake den reglosen Körper zu sich heran. Unablässig tasteten die Tentakelspitzen über Ur’gons Anzug. Dann entschied er wohl, dass sein Gegner keine Gefahr mehr darstellte und gefressen werden konnte. Er dirigierte ihn zu seinem Maul.
    Als eines der tellergroßen Augen des Kraken vor ihm auftauchte, reagierte Ur’gon. Blitzschnell löste er den Schockstab aus und betäubte den Tentakel, der ihn ergriffen hatte. Gleichzeitig zog er einen seiner Dolche, schnellte vor – und stach ihn dem überrumpelten Tier ins Auge!
    Dunkles Blut wallte aus der verletzten Linse. Ein Zucken durchlief den Kraken. In panischen Bewegungen begannen die Tentakel durchs Wasser zu zucken.
    Ur’gon sah zu, dass er aus der Gefahrenzone kam. Aber er war nicht schnell genug. Einer der peitschenden Fangarme traf seinen Rücken und trieb ihm das Wasser aus den Kiemen. Der Schmerz der Prellung hielt sich in Grenzen, aber vielleicht war es auch die Überraschung, die seine Empfindungen dämpfte.
    Ur’gon musste kurz innehalten, um wieder atmen zu können. Während er sah, wie der Krake vor Schmerzen zuckend in die Tiefe verschwand, bekam er langsam wieder Luft.
    Sei froh, dass ich dich am Leben lasse , dachte er grimmig. Aber ich habe anderes zu tun...
    Mit der Entspannung kam auch der Schmerz. Der Hieb des Tieres war gewaltig gewesen, und dass der Anzug deswegen keinen Schaden genommen hatte, grenzte an ein Wunder.
    Dennoch durfte er nicht länger zögern. Ur’gon orientierte sich kurz, dann sah er den dunklen Umriss, der sich nicht weit entfernt an der Wasseroberfläche abzeichnete. Er erinnerte Ur’gon ein wenig an einen langgezogenen Man’tan.
    Etwas löste sich von der Unterseite des Gefährts, das aussah wie...
    Eine Transportqualle! , durchfuhr es Ur’gon. Das konnte nur eines bedeuten: Die Hydriten aus Gilam’esh’gad waren bereits an Bord des rochenförmigen Gefährts! Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie aufbrachen – und er verfügte über keine Qualle mehr, um ihnen zu folgen.
    Er verstärkte seine Bemühungen, zur Oberfläche zu gelangen, doch das Schwimmen fiel ihm nicht leicht, die Prellung schränkte seine Bewegungen ein.
    Plötzlich ging ein Vibrieren durch das Wasser, gefolgt von einem hohen Summen.
    O nein... Ur’gon vergaß allen Schmerz. Die Geräusche konnten nur eins bedeuten: Der Barbar hatte sein Gefährt gestartet. Ur’gon legte alle Kraft in die nächsten Schwimmzüge, während das Summen immer weiter anschwoll.
    Das Schiff, oder was immer es war, bewegte sich schon, als der Assassine es mit letzter Kraft erreichte.
    Der Anblick, der sich Ur’gon bot, als er seinen Kopf aus dem Wasser streckte, überraschte ihn zutiefst. So ein Boot hatte er noch nie gesehen!
    Aber darüber konnte er sich auch später noch wundern. Erst einmal war es wichtig, an Bord zu gelangen; am besten über einen der flachen Ausläufer an der Seite.
    Ur’gon erreichte den linken Flügel und klammerte sich an dem glatten Material fest. Im gleichen Moment... erhob sich das Ding in die Lüfte!
    Ur’gon traute seinen Sinnen kaum. Das war kein Boot – es war ein Fluggerät! Beinahe hätte er vor Überraschung losgelassen. Aber dann bemerkte er im letzten Moment Ausbuchtungen unter dem Flügel, an denen er sich festhalten konnte – und nicht nur das. Sie zogen sich in regelmäßigen Abständen bis zum Rumpf hin!
    Während das Shuttle an Höhe gewann, hangelte sich Ur’gon von einem Halt zum nächsten. Beinahe am Ende seiner Kräfte und gemartert von seinem schmerzenden Rücken erreichte er den Rumpf, hielt seine Position und sah sich um. Lange würde er sich

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