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34° Ost

Titel: 34° Ost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppel Alfred
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stellten sie die disziplinierteste – und nahezu die letzte – Einheit dar, die den Fanatikern der Arabischen Front noch geblieben war.
    »Wie neu ist Ihre Information?« fragte sie.
    Rabin zuckte die Achseln und zupfte ärgerlich an seinem Bart. »Die Information kommt von einem Spitzel im jordanischen Akaba. Sie wissen ja, wie diese Leute arbeiten. Es ist nicht festzustellen, wann er die Abu Mussa gesehen hat – wenn er sie überhaupt jemals gesehen hat.«
    »Ich habe einen Bericht des Nachrichtendienstes gelesen, in dem es hieß, sie hätten keine Waffen.«
    »Eine unserer Patrouillen hat vor zwei Monaten ihr Waffenlager entdeckt und vernichtet«, sagte Dov. »Die Jordanier haben beide Augen zugedrückt. Aber sie werden nicht lange ohne Waffen bleiben. Es läßt sich heutzutage einfach nicht verhindern, dass sie irgendwie zu Waffen kommen.«
    Deborah sah Rabin in die Augen. »Soll ich General Tate darüber informieren?«
    Rabin lächelte gezwungen. »Und ihm die Frage in den Mund legen, woher Sie das wissen?«
    »Dov, er weiß, was ich bin.«
    »Haben Sie es ihm gesagt?«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann kann er seiner Sache nicht sicher sein.«
    »Er ist nicht dumm«, sagte Deborah.
    »Das weiß ich. Ich weiß auch, dass die amerikanischen Interessen nicht immer mit den unseren übereinstimmen. Muß ich Sie erinnern, wer und was Sie sind, Hauptmann Zadok?«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Deborah unglücklich.
    »Ich weiß. Wir alle tun Dinge, die wir lieber nicht tun würden. Wir tun sie für unser Land, nicht für uns.« Er hielt nachdenklich inne. »Was Sie und den General betrifft – nun, die Leute hier werden kaum den Mund aufmachen. Es gibt so gut wie niemand, der ihm nicht treu ergeben wäre. Aber eines Tages, vielleicht bald, werden die Journalisten, wenn sie keinen besseren Stoff haben, über Sie und General Tate schreiben. Darauf müssen Sie vorbereitet sein – und er auch. Wir werden natürlich ableugnen, dass Sie irgendwelche geheimdienstlichen Funktionen in der Verbindungsgruppe ausüben. Aber man wird es uns nicht abnehmen, und wir werden Sie fortschicken müssen. Das verstehen Sie doch, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sie sagen, er weiß über Sie Bescheid. Ist er sich über diese Konsequenzen im klaren?«
    »Wenn es so weit kommt«, sagte Deborah traurig, »wird das keine Rolle mehr spielen, denn es wird das Ende für ihn sein – für ihn und für seine Karriere in der Armee.«
    »Das tut mir leid, Deborah.«
    »Wahrscheinlich tut es Ihnen wirklich leid.«
    »Aber wir müssen Ihre Dienste in Anspruch nehmen, solange wir können. Es bleibt uns keine andere Wahl.«
    Deborah antwortete nichts. Sie blickte auf das offene Meer hinaus, auf die blaue Linie des Horizonts.
    »Es ist nämlich etwas passiert«, sagte Dov.
    Sie sah ihn erschrocken an.
    Er schüttelte den Kopf. »Es hat nichts mit dem General zu tun – zumindest noch nicht. Dieser Feuerfresser Trask hat heute Morgen ein russisches Schiff angegriffen oder angehalten – so was ähnliches. Soviel ich weiß, hat er gedroht, es anzugreifen, weil es sich innerhalb der 15-Kilometer-Zone befand. Jedenfalls behauptet er das. Das Unglück ist, dass Rostow auf dem Schiff war, und jetzt machen die Russen natürlich ein Riesengeschrei.«
    »Das erklärt die technische Panne im zivilen Funkverkehr.«
    »Die Amerikaner wollen ein bisschen Zeit gewinnen und hoffen wahrscheinlich, dass sich die Russen wieder beruhigen werden. Aber die scheinen nicht die Absicht zu haben. Heute Mittag hat man in Jerusalem sogar davon gesprochen, dass sie möglicherweise ihre Teilnahme an der Unterzeichnung des neuen Abkommens absagen, ich glaube nicht, dass sie so weit gehen werden, aber es wäre eine willkommene Gelegenheit, Tate und den Amerikanern eins auszuwischen. Die Russen wissen ganz genau, wie negativ Baileys Einstellung zu der ganzen Idee einer Friedensstreitmacht ist. Und dieser Zwischenfall ist eine glänzende Gelegenheit, die Meinungsgegensätze der Amerikaner in der Sinai-Frage noch zu vergrößern.«
    »Ohne unser Einverständnis würden sich die Amerikaner niemals aus Sinai zurückziehen«, entgegnete Deborah.
    »Meinen Sie? Es ist noch gar nicht so lange her, dass sie sich in Ehren aus Vietnam zurückgezogen haben.« Sein Blick wurde hart. »Tut mir leid, Deborah, aber ich muß Sie daran erinnern, dass man den Amerikanern nicht allzu sehr vertrauen darf.«
    Mit dem Gefühl drohenden Unheils kehrte Deborah ins Büro der Verbindungsgruppe zurück.

7
    Am

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