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35 - Sturm über Vallia

35 - Sturm über Vallia

Titel: 35 - Sturm über Vallia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wache verraten? Das wäre nicht ...«
    »Nein, nein, darum geht es nicht. Ich muß etwas erledigen und habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich es bewerkstelligen soll. Nun aber, bei Vox, scheinst du die Lösung für mich gefunden zu haben!«

7
     
     
    Diesmal zog die Schlacht sich in die Länge, wogte hin und her und führte schließlich zu einer Pattsituation. Drak spürte die Schmerzen in seinen Knochen, die Müdigkeit, die ihn beschwerte. Er erinnerte sich noch deutlich an die Worte seines Vaters aus seiner fernen Jugend: »Müdigkeit ist eine Sünde, mein Junge. Brassud! Nimm dich zusammen! Wenn du deine Willensstärke und deine seelische Kraft richtig einsetzt, findest du immer das zusätzliche Quentchen Energie zum Weitermachen.«
    Es fiel ihm verdammt schwer. Aber sein Vater hatte recht gehabt. Als Krozair von Zy kannte sich Drak mit den mystischen Methoden aus. Er wußte sich selbst zu beherrschen. Er konnte sich vorstellen, was die anderen Menschen von ihm hielten.
    Da kommt der Aufrechte, sagten sie, ein zielstrebiger, ernster Mann, nett und integer, nie bereit, eine Niederlage einzugestehen. Wahrscheinlich traf dieses Charakterbild sogar zu. Was ihn selbst betraf, so hatte er nie etwas anderes gewollt als ein zufriedenes Zusammensein mit seinen Eltern zu Hause in Valka. O ja, er liebte Delphond und die Blauen Berge, wie auch Desalia, die Güter seiner Mutter. Er hatte nicht über eine eigene reiche Provinz geherrscht – nur über Vellendur, dessen Amak er war; allerdings handelte es sich um eine winzige Insel. War er erst der Herrscher, würde er sämtliche herrschaftlichen Provinzen unter sich haben.
    Er konnte sich vorstellen, wie er dort lebte und die Dinge tat, die ihm am Herzen lagen. Dafür war er nun hier und führte diese Armee in einem schwerwiegenden Krieg – und schien sich dabei nicht sonderlich gut zu halten.
    Der Kampf, den die Geschichtsschreiber zweifellos die Schlacht von Cowdenholm nennen würden, endete unentschieden damit, daß die Armeen sich zurückzogen und Lager aufschlugen. Die Feuerstellen warfen einen grellen orangeroten und roten Widerschein gegen die Wolken. Es gab keine Zelte oder Kasernenbauten, und wer Glück hatte, etwas Material zu finden, baute sich einen Unterstand. Drak, Prinz Majister von Vallia, saß geduckt in seinem alten Mantel vor dem Feuer und fühlte Übelkeit in sich aufsteigen.
    Die Erste und Zweite Kerchuri der Ersten Phalanx und die Fünfte Kerchuri der Dritten Phalanx hatten sich prächtig geschlagen – wie immer. Ihre massierten Speerspitzen hatten den wilden, leemhaften Ansturm des Gegners zerbrechen lassen und zurückgeworfen. Die schwere Infanterie, auch Churgurs genannt, hatte selbst wie Leems gekämpft. Die Kavallerie war wie Brandungswogen über das Schlachtfeld getobt. Ja, alles in allem hatten sich alle großartig gehalten; aber es hatte nicht genügt.
    Verstärkungen waren aus Vondium eingetroffen, vor allem die Verrückten aus Vaters Leibwache. Alle hatten bis zum Umfallen gekämpft. Aber sie hatten die gegnerische Streitmacht nicht aufgerieben, die, wie er jetzt wußte, unter dem Kommando des üblen Cramphs Strom Rosil Yasi von Morcray stand. Er gehörte der Katakirasse an, einer Diff-Rasse mit niedriger Stirn und gewalttätigem Charakter, die nur einen Beruf kannte: den des Sklavenherren. Der Zwillingsbruder des Kataki-Stroms, Stomich Ranjal Yasi, war nicht zugegen. Zweifellos trieb er sich irgendwoanders herum, stiftete Unruhe und versklavte Unschuldige.
    Er geriet in Bewegung, als Jiktar Endru Vintang erschaudernd ans Feuer trat und die Hände über die Flammen hielt.
    »Die Gefangenen, Jis«, begann Endru.
    »Ja, ja. Wir konnten den verräterischen Chuktar Unstabi fangen, wenn ich mich nicht sehr irre. Seine verdammten Bogenschützen haben uns gewisse Schwierigkeiten gemacht, ehe du sie angriffst.«
    Endru war viel zu rücksichtsvoll, um den Prinzen Majister daran zu erinnern, daß seinerzeit Vodun Alloran in den Südwesten geschickt worden war, um seine Provinz zurückzuerobern und daß damals Drak persönlich die Undurker-Bogenschützen angeworben hatte – gegen den ausdrücklichen Wunsch des Herrschers.
    »Es sind auch einige Katakis gefangen ...«
    »Hängt sie auf, ohne Ausnahme.«
    »O ja, sei unbesorgt, Jis.«
    »Wenn es etwas gibt, das das Landvolk sehen möchte, dann ein verdammter Kataki, der in der Brise baumelt.«
    »Und Chuktar Unstabi?«
    Drak wollte das gewohnte summarische Urteil fällen, hielt dann aber doch

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