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4 Meister-Psychos

4 Meister-Psychos

Titel: 4 Meister-Psychos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Gruhl
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Wort?«
    »Ein großartiges Wort. Aber es
geht leider nicht. Wirklich, es geht nicht.«
    »Wieso nicht?« rief sie verwundert.
»Sie waren doch bisher nicht so spröde!«
    »Gut, daß Sie mich daran
erinnern«, sagte er. »Nein, Sie haben schon genug für mich getan.«
    Sie erkannte sofort ihren
Fehler. »Verzeihen Sie. Ich wollte Sie nicht kränken, das wissen Sie doch.
Ich...«
    »Aber nicht doch. Nein, glauben
Sie mir, es geht nicht. Ich kann das nicht annehmen, schon weil — ich kann
Ihnen das Geld vielleicht gar nicht zurückgeben.«
    »Dann geben Sie es mir später.
Irgendwann werden Sie ja in München einmal fertig sein. Ich habe noch drei
Wochen Urlaub. Und wenn es später werden sollte, ist es auch nicht so schlimm.
Man findet heutzutage wenig kreditwürdige Leute, aber ich rechne Sie zu den
wenigen. Schicken Sie das Geld, wenn Sie wollen. Aber seien Sie nicht stur, das
kann ich nicht leiden.«
    Er sah einen Augenblick zur
Erde, dann hob er den Blick.
    »Fräulein Julia — denken Sie
nicht falsch von mir. Wenn ich einen Tag in meinem Leben nicht vergesse, dann
ist es dieser. Aber er geht zu Ende, und morgen muß ich in München sein. Ich
komme nicht zurück, und Sie sehen mich auch niemals mehr wieder. Es wäre nichts
leichter, als Ihnen irgend etwas zu versprechen, nur um billig loszukommen —
es...«
    »Es ist gut«, sagte sie kurz.
»Es war nur ein Vorschlag. Vergessen Sie ihn. Ich will nicht in Sie dringen.
Ich hasse unnötiges Theater, und ich glaubte, Sie wären genauso.«
    Sie ärgerte sich, über ihn und
über sich selbst. Was war nur in sie gefahren? Glaubte er denn, sie wollte ihm
nachlaufen?
    Er faltete mit ergebenem Gesichtsausdruck
die Hände. »Fräulein Julia! Seien Sie nicht ungerecht. Glauben Sie denn, ich
könnte Ihnen etwas abschlagen, wenn es nicht unbedingt sein müßte? Dann hätte
ich schon die Einladung zum Essen abgeschlagen. Ich weiß nicht, ob Sie mich so
gern wiedersehen möchten wie ich Sie. Glauben Sie denn im Ernst, ein Mann
verzichtet auf ein Mädchen wie Sie freiwillig?«
    Sie sah ihn an, und er erfaßte
ihre Hand.
    »Wenn Sie noch nicht gemerkt
haben sollten, daß ich in Sie verliebt bin, vom ersten Augenblick an, bin ich
stolz, es so gut verborgen zu haben — aber ich möchte es wenigstens einmal
aussprechen, ehe Sie mich hinauswerfen. Ich habe eine Frau wie Sie noch nicht
gesehen, und ich werde wohl auch keine solche mehr finden — aber...«
    »Nicht schlecht«, sagte sie
ruhig. »Erzählen Sie das oft?«
    Er hob die Brauen und sah sie
traurig an. »Sie glauben mir nicht. Ich habe es nicht besser verdient. Ich
wollte, ich könnte es Ihnen beweisen.« Er richtete sich plötzlich auf. »Doch,
ich kann es — und dann müssen Sie mir glauben, wenn Sie ein Herz haben! Julia —
verziehen Sie — Fräulein von Herlyn — , sehen Sie Herrn Mink, das gefräßige
Ungeheuer — vier Jahre habe ich ihn jetzt, und wir verstehen uns wie zwei
Zwillingsbrüder. Es dauert nicht mehr lange, und er fängt an zu sprechen.
Glauben Sie wenigstens, daß ich ihn lieb habe? Ich kann Sie nicht wiedersehen —
aber ich lasse Ihnen Herrn Mink zum Andenken da. Ich kann mich bald nicht mehr
um ihn kümmern und habe auch niemanden, dem ich ihn sonst anvertrauen würde.
Und Sie kommen mit ihm aus und zahlen auch die Steuern pünktlich, wie ich Sie
kenne. Wollen Sie?«
    Julia war betroffen. »Sie
wollen mir Ihren Hund schenken?« fragte sie ungläubig. »Bringen Sie das denn
fertig?«
    Er streichelte das goldbraune
Fell, und der Hund blinzelte.
    »Wenn ich ihn bei Ihnen weiß,
wird es mir nicht so schwer. Die erste Zeit wird er die Ohren hängen lassen,
aber dann gewöhnt er sich. Werden Sie gut zu ihm sein, Julia?«
    Sie nickte wortlos. »Ich muß
Ihnen sogar dankbar sein, daß Sie ihn behalten«, fuhr er fort. »Ich hätte ihn
sonst irgendwohin verkaufen müssen — und das wäre mir noch schwerer geworden
als alles andere.« Er lächelte. »Jetzt spare ich noch das Geld für seine
Fahrkarte. Das heißt, Sie sparen es.«
    Er stand auf. »Und nun machen
wir’s kurz. Ich fahre noch heute abend. Leben Sie wohl, Fräulein Julia, und
wenn Herr Mink einige Stücke Ihrer kostbaren Einrichtung zerfressen sollte —
verzeihen Sie ihm — und mir.«
    Sie trat dicht vor ihn hin.
»Ich verstehe das nicht. Sie tun, als müßten Sie zum Mars reisen und das
Raumschiff den Bewohnern als Geschenk dalassen. Warum wollen Sie nicht
wiederkommen. Ich nehme Mink so lange in Pension. Und — vielleicht könnte

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