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5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

Titel: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronnie Ware
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erzählen, was wir angerichtet hatten. Dann mussten die Eltern die Direktorin anrufen und bestätigen, dass wir es ihnen erzählt hatten. Außerdem wurden wir für das gesamte Halbjahr vom Sportunterricht suspendiert, und da wir Sport über alles liebten, waren wir am Boden zerstört. Zuletzt mussten wir noch ein Dutzend Hiebe mit dem Lineal auf unsere Waden ertragen. Sie war eine harte Frau.
    Da Mum in Übersee war und Dad erst am Wochenende heimkommen würde, hatte ich schreckliche Angst. Ich war ein so sensibles, sanftes Kind, dass mir schon eine laute Stimme Angst einjagen konnte. Aber Oma war ja da, also nahm ich sie beiseite. Mit bebender Unterlippe erzählte ich ihr, was ich getan hatte. Sie saß da und hörte mir zu, ohne mich zu unterbrechen oder zu reagieren. Sie wartete, bis ich fertig war. Bis dahin hatte ich mir bereits die Augen ausgeheult.
    » Nun, wirst du es wohl wieder tun? « , fragte sie.
    » Nein, Oma, ich versprech’s « , erklärte ich feierlich.
    » Dann hast du deine Lektion also gelernt? «
    » Ja, Oma, ganz bestimmt « , beteuerte ich. » Ich werd’s nicht wieder tun. «
    » Gut « , meinte sie. » Dann wollen wir es deinem Vater nicht erzählen, und morgen rufe ich für dich in der Schule an. « Und damit war die Sache erledigt. Gott segne sie. Aber die Angst, die mir diese ganze Sache eingejagt hatte, war so riesengroß, dass ich nicht bloß auf immer vom Ladendiebstahl geheilt war, sondern auch nie mehr einen Fuß in den bewussten Laden setzen konnte.
    Jahre später, als ich die Highschool beendet hatte, verließ ich die Kleinstadt, in der ich aufgewachsen war. Ich konnte es gar nicht abwarten, meine Flügel auszubreiten, und nahm den ersten Job an, der mir angeboten wurde, in einer Bank in der Nähe von Omas Wohnung in der Stadt, fünf Stunden entfernt. Bei meiner Oma und meiner Tante einzuziehen war für mich die nächstliegende, praktischste Option.
    Dass ich als Achtzehnjährige, die frisch vom Bauernhof und von der Klosterschule kam, für neue Erfahrungen aufgeschlossen war, war nicht überraschend. Als meine Mutter erriet, dass ich keine Jungfrau mehr war, war sie so entsetzt, dass sie mich beinahe enterbt hätte, weil sie nicht glauben konnte, dass ich, ein braves Mädchen mit gesundem Menschenverstand, so leicht zu verführen gewesen war. Oma brachte die Dinge wieder in Ordnung, indem sie meiner Mutter erklärte, sie solle sich entspannen, die Zeiten hätten sich geändert, und ich sei auf meine Art immer noch ein gutes Mädchen. Von diesem Zeitpunkt an intensivierte sich meine Beziehung zu diesen zwei wunderbaren Frauen immer mehr.
    Als ich die Welt des Alkohols entdeckte und betrunken in Omas Wohnung zurückkam, stellte sie mir sicherheitshalber einen Eimer neben das Bett. Sie war klug, akzeptierte mich, wie ich war, und spielte eine enorm positive Rolle in meinem Leben. Allerdings war sie auch erleichtert, als ich schon in relativ jungen Jahren verkündete, dass Alkohol nicht mein Ding war.
    Oma überlebte all ihre Brüder und Schwestern, was ihr das Herz brach, weil ihre Geschwister wie ihre eigenen Kinder für sie gewesen waren. Später schrieben wir uns und erzählten uns immer ganz offen, was in unserem Leben geschah. Ich teilte mit ihr die Trauer um den Verlust ihrer letzten Schwester und ihren Frust über das Älterwerden, weil sie Schritt für Schritt ihre Unabhängigkeit einbüßte. Es brach mir das Herz, sie im Laufe der Jahre immer langsamer werden zu sehen, und ich musste mich der Tatsache stellen, dass sie nicht ewig leben würde.
    Irgendwann fiel es mir schwer, die Tränen zurückzuhalten, wenn wir uns unterhielten. Also sagte ich ihr ganz offen, wie sehr ich sie liebte und wie sehr ich sie vermissen würde, wenn ihre Zeit kam. Danach waren wir in der Lage, mit absoluter Aufrichtigkeit über den Tod zu sprechen. Und darüber bin ich schrecklich froh. Ohne zu verleugnen, was uns bevorstand, konnten wir jedes Gespräch genießen, und sie konnte ihre Gedanken über das Sterben mit mir teilen. Oma war schon Jahre vor ihrem Ableben bereit zu gehen.
    Als ich nach ein paar Jahren aus Übersee heimkam, konnte ich es kaum erwarten, sie zu sehen. Sie hatte sich unglaublich verändert. Ihr Haar war jetzt völlig weiß, sie ging am Stock und war noch mehr in sich zusammengesunken. Meine Oma war jetzt eine sehr, sehr alte Dame. Sie war über neunzig, aber immer noch die tolle Frau, die ich kannte. Ihr Geist war ganz klar, und unsere Gespräche, die sich noch etwa ein Jahr

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