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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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hängen.
    „Sie verlässt sich auf mich.“
    „Deswegen bringt es jetzt nichts, wenn du hier rumheulst! Wir müssen einen Plan B finden.“
    Aber auch unser Plan B trägt keine Früchte. Die nächste Stunde verbringen wir damit, Freunde anzurufen und meine Wohnung einschließlich Keller zu durchforsten, hektisch auf der Suche nach Zeug, das genug Geld abwerfen würde. Ich kann meinen Computer nicht verkaufen, da ich ihn für meine Arbeit brauche. Alles andere bin ich gewillt zu verscherbeln, für weniger Geld, als es wert ist. Aber wo sind die kaufsüchtigen Freunde, wenn man sie mal braucht?
    Mir dämmert es so langsam. Maya braucht das Geld, verlässt sich auf mich, und ich werde sie enttäuschen. Ich verfluche mich für meine Faulheit und für mein Talent, über meine Verhältnisse zu leben. Ich wünschte mir, ich hätte mein aktuelles Projekt zur letzten Deadline eingereicht. Aber ich bin ein nutzloser Webdesigner, ich versage immer dann, wenn ich den zeitlichen Druck spüre. Ich blockiere, rufe an, verschiebe den Termin. Verschiebe ihn noch mal und stehe jetzt so hier. Die Miete ist bereits abgebucht, somit dürfte wieder dieses kleine Minus vor der Zahl auf meinem Konto stehen. Ich habe Möbel, die ich mir mal leisten konnte. Als ich mir die Möbel nicht mehr leisten konnte, habe ich sie auf Pump gekauft, immer in der Vorstellung, mein nächster Auftrag würde genügend Geld abwerfen. Das funktioniert auch ganz gut. Es funktioniert für mich alleine. Aber nicht für spontane zweitausend Euro. Ich hasse mich.
    Patrick sieht mir meine Verzweiflung an, als er mich über den Tisch hinweg ansieht.
    „Geh und hol deine Süße ab. Sag ihr nichts davon. Ich lasse mir was einfallen in der Zwischenzeit, okay?“
    So viel ich auch von Patrick halte, so oft er mir in vielen brenzligen Situationen meines Lebens geholfen hat – wenn er nicht über ein Drogenarsenal verfügt, das er in Windeseile an Stuttgarts Junkies verkaufen kann, wird meine Hoffnung auf Rettung weiter schrumpfen.
    Mein Magen zieht sich zusammen wie nach einem Bauchkrampf, als ich durch die Tür schreite. Von außen sehe ich bestimmt aus wie ein Freier, der keine Hemmungen hat, auch bei Tageslicht seinem Drang nach Frauen nachzugehen.
    Man erwartet mich. Vier Mädels sitzen in einem Wohnzimmer um einen Tisch herum und trinken Kaffee. Maya springt auf, sobald sie mich sieht, und umarmt mich fest. Genau das habe ich gebraucht. Ich atme ihren Duft ein und frage mich, wie ich ihr erklären soll, dass unser Plan eine winzige Änderung enthält.
    „Mädels, das ist Jonas.“
    Ich winke in die Runde und stelle erneut fest, wie absurd das alles ist. Hier sitzen junge Mädchen um einen Tisch, die eines gemeinsam haben. Und das ist weder die Studienrichtung noch eine gemeinsame Schulzeit; sie alle verkaufen sich und ihren Körper Nacht für Nacht an fremde Männer.
    „Ich habe meine Sachen oben, hilfst du mir?“
    Oben. Mit oben meint sie nicht einfach nur das Zimmer im Obergeschoss, sondern den Raum, in den ich jetzt sehr ungern möchte. Trotzdem folge ich ihr die Stufen schleppend nach oben. Im Vergleich zu diesem Gang war das Tragen der Couch ein Kinderspiel. Mit jedem Schritt und jeder Stufe wird mir schlechter. Jetzt weiß ich auch, wie der kleine Hobbit Frodo sich unter der Last des Ringes auf dem Weg nach Mordor gefühlt haben muss.
    „Ist alles okay?“
    Oben angekommen, lehne ich mich kurz gegen das Geländer und atme tief durch. Ich stehe kurz vor dem emotionalen Erbrechen, aber ich reiße mich zusammen.
    „Sicher. Ich habe nur Schmerzen von vorhin.“
    „Die Couch?“
    „Genau.“
    Und die Tatsache, dass du hier mit Männern geschlafen hast – und mir die Bilder nicht aus dem Kopf gehen wollen. Nadelstiche an Stellen des Körpers, die ganz sicher nicht mit Nadeln traktiert werden sollten. So fühlen sich diese Bilder an. Ein Muskelkater, der mit einem fiesen Wadenkrampf gekreuzt wurde und jetzt Schmerzen an alle Enden meines Körpers schickt.
    Sie deutet nickend auf eine Tür entlang des Ganges und ich folge ihr stumm, bedacht, nicht unnatürlich zu wirken. Ein leichtes Kribbeln in meinen Händen ist der Vorbote einer bald folgenden Taubheit. Ich kenne dieses Gefühl zu gut, vor jeder Prüfung oder jedem Examen hat es sich so angefühlt. Immer dann, wenn ich am liebsten abgebrochen hätte, wenn die Angst mich anfallen wollte. Um mich abzulenken, tue ich das, was ich an dieser Stelle schon immer getan habe und immer tun werde. Ich gehe die

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