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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bereitete mir Sorgen. Einmal angenommen, dieser Shint von einem Adligen hatte gelogen. Diese Möglichkeit hätte ich in Betracht ziehen müssen. Gingen wir etwa unserem Untergang entgegen?
    Lokushi war es unmöglich gewesen, uns eine Karte zu besorgen. Natürlich würde kein halbwegs fähiger Sklavenherr, der seine Opfer drangsalierte, jemals zulassen, daß sie Landkarten in die Hände bekamen. Wir marschierten durch ein Land, von dem wir nicht einmal ahnten, wie es aussah – wir wußten nur, daß es sich in Schan befand. O nein, die Shanks sorgten schon dafür, daß ihre gefangenen Basichs keine Ahnung hatten, wohin sie fliehen konnten.
    Die schreckliche Vorstellung, daß der Adlige dritten Grades mich hereingelegt hatte, nagte immer stärker an mir, doch ich ging weiter mit Darham an meiner Seite, bis der Morgen anbrach.
    Mit Hilfe unserer traurigen Holzschwerter gruben wir ein Loch in den Boden. Das diente sowohl als Schutz vor den Sonnen als auch vor den Flugpatrouillen der Fischköpfe. Die nahmen nämlich an Häufigkeit zu, und bald wurde ein Muster ersichtlich. Geschwader flogen über unsere Köpfe hinweg; in der Nacht glichen ihre Lichter sich bewegenden Sternkonstellationen, am Tag hielten sie ihren tadellosen Formationsflug aufrecht.
    »Vermutlich sind wir bald da, Nath«, sagte Darham. Er legte den Kopf schief und lauschte.
    »Aye. Die Voller fliegen unsere Route auf und ab.«
    An diesem Tag fühlte ich mich wie ein neugeborenes nacktes Halmfrey, bevor das tarnende Fell wuchs. Von zehn geborenen Halmfreyjungen schaffen es im Verlauf der Perioden im Durchschnitt nur traurige vier bis fünf ins Erwachsenenalter. Dieser Gedanke war nicht gerade angebracht, meine Sorge zu lindern, obwohl die Flieger anscheinend bestätigten, daß wir uns auf dem richtigen Weg befanden.
    Dann stießen wir auf Kakteen – es war wie ein Geschenk Opaz' in der Wildnis. Das Fehlen von Messern oder ähnlichen Schneidwerkzeugen konnte uns nicht aufhalten. Wie die Verrückten trieben wir unsere Holzschwerter in die dicken Stämme und rissen Streifen ab, bis Wasser hervorsickerte. Wir schlürften wie Hunde, die erschöpft und durstig von der Jagd sind.
    Obwohl ich etwas überrascht war, in dieser Gegend auf Kakteen zu stoßen, war diese Entdeckung ein Segen. Ich war bereits fest entschlossen gewesen, in der Nähe von Pflanzen Löcher zu graben. Diese schmalen tiefen Löcher hätten sich schließlich mit Wasser gefüllt, einer erdigen Brühe, zugegeben, aber für durstige Männer trinkbar. Das offensichtliche Hindernis – fehlende Grabwerkzeuge hätte man durch zähes, verbissenes und halb wahnsinniges Buddeln überwinden können. Der Grundwasserspiegel konnte unmöglich so tief sein, daß das Graben nach Wasser erfolglos geblieben wäre. Doch die Götter hatten diese Mühsal nicht zugelassen, um Opaz' süßen Willen!
    Bei Vox, ich pfiff wirklich schon im Dunkeln, wie man in Clishdrin sagt, wenn ich hoffte, mit einer solch primitiven Methode in diesem Gelände Wasser zu finden. In einem netten, hübschen Wald oder auf einer grünen Wiese klappt das prächtig. Aber hier?
    Als Lokushi von entflohenen Sklaven erzählt hatte, die im Landesinnern Banden für den Heiligen Krieg gründeten, hatte er offensichtlich nicht diese Gegend im Sinn gehabt. Bei Krun, niemals! Ich mußte mir mühsam und träge eingestehen, daß meine Gedanken zu wandern anfingen. Die Strapazen dieser Reise zeigten schleichend ihre Wirkung, so daß unsere Schritte uns nicht länger im Stechschritt des Kriegers vorwärtstrugen.
    Wenn wir armen Unwissenden nicht hier draußen verdursteten, sondern von den Shanks gefangengenommen würden, bekämen wir einen dieser verdammten großen Eisenkragen um den Hals gelegt. Jeder Kragen trug eine Aufschrift in Schannisch, in gut leserlichen, großen Buchstaben. So behielten die Shanks ihre Sklaven unter Kontrolle. Außerdem gruben sich diese Kragen tief in die Hälse der Pazianer ein, wofür man alle Götter oder Geister verdammen sollte, die den Shanks etwas bedeuteten. Blut rann Brust und Rücken hinab, frisch aus dem angetrockneten Schorf.
    Opaz sollte alle Shanks verfaulen lassen! Doch galt das auch für Schanake?
    Benebelt, wie ich war, konnte ich dieses Problem nicht lösen. Die Zwillingssonnen brannten prächtig am Himmel – prächtig und gnadenlos.
    Mein armer Verstand wurde wohl in meinem alten Voskschädel gebraten. Solange es Kakteen gab, konnten wir unseren Durst stillen. Und solange keiner von uns einen eßbaren Kaktus

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