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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Garten und warten auf mich.“
    „Warum kommen sie nicht mit herein?“
    „Weil sie draußen nötiger sind; später aber werden sie wohl mitkommen. Ist der deutsche Aufseher ein tüchtiger Kerl?“
    „Wir können uns auf ihn verlassen“, antwortete der Pflanzer.
    Almy fügte schnell hinzu:
    „Er würde sein Leben für uns wagen.“
    „Nun, so wird es uns wohl gelingen, mit den Schurken fertigzuwerden. Laßt Euch das Nähere erzählen, Master Wilkins!“
    Sam berichtete nun alles, was seit gestern abend geschehen war, und Vater und Tochter hörten mit größter Spannung zu. Als er mit seiner Erzählung zu Ende war, fragte Wilkins:
    „Also dieser Walker ist auch hier, im Bereich meiner Besitzung? Was mag er wollen?“
    „Jedenfalls führt ihn eine ganz bestimmte Absicht hierher. Vielleicht sucht er Euch auf. Wollt Ihr mir versprechen, ihn in diesem Fall festzuhalten, bis ich wiederkomme?“
    „Gewiß! Ich verspreche es Euch. Also Ihr wollt jetzt seiner Fährte weiter folgen?“
    „Das versteht sich ganz von selbst. Wir müssen ihn haben, auf jeden Fall und um jeden Preis.“
    „Und wenn sich seine Spur verliert?“
    „So führt sie sicher zu Bommy.“
    „Bommy? Ah! Kennt Ihr den?“
    „Erst seit einer halben Stunde. Was für ein Kerl ist dieser Schwarze?“
    „Ein undankbarer, charakterloser und selbstsüchtiger Wicht. Mein Bruder hatte ihn freigelassen und ihm sogar ein kleines Areal geschenkt. Zu faul, sich durch Arbeit zu ernähren, begann er mit Schnaps zu handeln. Um mir nicht meine Leute verpesten zu lassen, habe ich ihnen verboten, von ihm zu kaufen. Seit dieser Zeit sucht er mir auf alle Weise zu schaden. Ihr meint also, daß Walker ihn aufgesucht habe?“
    „Ich möchte darauf schwören.“
    „So müßte er ihn kennen.“
    „Das ist nicht gerade nötig. Er hat Eure beiden Negerinnen My und Ty nach jemand gefragt, der Euch feindlich gesinnt ist, und sie haben ihm diesen Bommy genannt. Er wird ihn natürlich aufsuchen. Das ist der sicherste Beweis, daß ihn eine Euch feindselige Absicht hierhergeführt hat.“
    „Ob er vielleicht ein Verbündeter des ‚Roten Burkers‘ ist?“
    „Schwerlich. Ich meine vielmehr, daß beide gar nichts voneinander wissen. Aber möglich wäre es, daß sie sich hier fänden, wenn ich die Bande nicht zufällig belauscht hätte. Nun wißt Ihr alles, Master. Jetzt werde ich zu meinen Gefährten gehen, um mit ihnen den lieben Bommy aufzusuchen. Vielleicht erwischen wir den Kerl bei ihm.“
    „Wann kommt Ihr wieder?“
    „Sobald wie möglich. Dann haben wir Zeit, einen Plan gegen den Überfall zu besprechen. Sagt bis dahin aber keinem Menschen etwas davon. Die Nigger sind schwatzhafte Kreaturen. Sie machten, wenn sie es erführen, einen Heidenspektakel, und da merkte der ‚Rote Burkers‘ zu früh, daß wir ihn erwarten werden; er käme also gar nicht, und das wäre doch jammerschade.“
    „Aber Leflor möchte es doch erfahren. Er würde gern mit einigen seiner Leute kommen, um uns beizustehen.“
    „Dann bleibe ich mit Jim und Tim weg. Übrigens habe ich eine Ahnung als ob dieser Leflor kein gar so großer Freund von Euch sei. Wartet jetzt ruhig meine Rückkehr ab; dann werden wir ja sehen, ob es nötig ist, fremde Hilfe herbeizuziehen. Adieu, Master, adieu, Miß!“
    Sam gab Vater und Tochter die Hand und ging sie in einer keineswegs ruhigen Stimmung zurücklassend.

VIERTES KAPITEL
    Der Herr der Plantage
    Leflor war, wie er gesagt hatte, in den Garten gegangen. Er hatte sich ganz außerordentlich über Sam geärgert. Das Auftreten des braven Dicken hatte ihm aber doch so imponiert, daß er eingeschüchtert worden war; aber er nahm sich vor, die Gelegenheit zur Rache zu ergreifen.
    Was mochte dieser Jäger bei Wilkins wollen? Leflor riet hin und her, konnte sich aber nichts denken, hoffte jedoch, es leicht und schnell zu erfahren.
    So schritt er langsam den breiten Kiesweg dahin, in finsteren Gedanken versunken, bis er durch nahende Schritte aus seinem Brüten aufgeweckt wurde. Ein junger, einfach, aber doch gut gekleideter Mann, dessen ausdrucksvolles Gesicht von einem feinen Panamahut beschattet wurde, kam mit schnellen Schritten aus einem Seitenweg heraus und stieß, da er wegen des Buschwerks Leflor nicht hatte sehen können, beinahe mit diesem zusammen.
    Über Leflors Gesicht zuckte ein häßlicher Zug. Er blieb stehen und fragte:
    „Monsieur Adler, seid Ihr blind?“
    Der Angeredete schritt ruhig weiter, ohne zu antworten, ohne zu tun, als ob er den

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