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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Hause. Die Tür zum elterlichen Schlafzimmer stand offen, ihre Mutter trat heraus. Es war dunkel. Whitney hatte die Arme ausgestreckt und tastete sich zu einer Tür, die zu Crickets Zimmer führte. Ihre Mutter öffnete die Tür und warf einen Blick hinein. Das Bett war leer und das Fenster offen, und ihre Mutter begann mit weinerlicher Stimme zu rufen: »Cricket! Cricket, wo bist du?«

    »Hier, Mom«, murmelte Cricket. »Hier bin ich. Hier.«
    In der Dunkelheit fuhr sie zusammen und war sofort hellwach. Das Echo ihrer Stimme wurde von den Felswänden zurückgeworfen.
    Voller Panik drehte Cricket ihre Stirnlampe ein wenig auf, dann stand sie auf und kämpfte sich weiter vorwärts. Ihr Knie tat höllisch weh. Sie stellte fest, dass sie sich am Rand einer Felsentreppe befand, die zwei Stockwerke tief zu einer Kreuzung aus drei Wegen führte. Von hier aus ging es weiter in Richtung Süd-Südwesten. Sie musste den linken Weg nehmen. Immer weiter.
    Sie stolperte vorwärts. Bei jedem Schritt stöhnte sie auf. Während sie geschlafen hatte, war ihr Knie steif geworden, und sie kam nur noch langsam voran.
    Hinter ihr, oben an der Felsentreppe, sah sie den Strahl einer Stirnlampe, der immer näher kam. Bestimmt hatte er sie in wenigen Sekunden eingeholt. Sie hatte zwar die Pistole, aber sie glaubte immer noch, dass sie es nicht über sich brachte abzudrücken. Denk nach. Denk nach.
    Cricket ließ den Blick über den sandigen Boden schweifen. Zehn Meter humpelte sie vorwärts, so schnell sie konnte, dann ging sie in ihren eigenen Fußstapfen zurück und stieg auf ein schmales Felsband zwischen dem mittleren und dem rechten Gang. Sie zögerte einen Augenblick, dann wisperte sie vor sich hin: »Bitte, bitte, das muss einfach funktionieren.«
    Dann humpelte sie in den Höhlengang ganz rechts, der nach Nordwesten führte, weg von ihrem Vater, in völlig unbekanntes Terrain.

13.04 Uhr
Südlicher Parker-Kamm
Labyrinthhöhle
    Tom krümmte den Rücken, streckte das Bein, hielt sich am Vorsprung fest und tastete mit der Spitze seines Stiefels nach der Brüstung, die zum Grand Boulevard führte, einem Höhlengang von majestätischen Dimensionen, der unmittelbar unterhalb der undurchlässigen Gesteinsschicht des Parker-Kamms in nordsüdlicher Richtung verlief.
    Er hievte sich hoch, ließ sich flach auf den Bauch sinken und streckte Arme und Beine erschöpft von sich. Gregor tat es ihm nach. Er wirkte zwar angestrengt, aber zu Toms Entsetzen keineswegs erschöpft. Seine Gesichtsfarbe war jetzt sogar rosig und gesund.
    »Ich habe einen regelrechten E-Energieschub bekommen«, sagte Gregor und drehte mit geschlossenen Augen den Kopf zu Tom. »Schon seit Jahren habe ich mich nicht mehr so stark gefühlt.«
    Neben ihnen tauchte Lyons auf. Sein Gesicht war wie mit Salz verkrustet. Seine Augen waren gerötet. Er hatte die Ärmel seines Höhlenanzugs hochgekrempelt und seine muskulösen Oberarme entblößt.
    Tom stand auf, und auch Gregor richtete sich auf. »Wo geht’s weiter?«
    »Cricket wird von Norden auf uns zukommen«, sagte Tom. »Also gehen wir nach Norden, um sie und Kelly zu treffen.«
    Gregor sah Tom prüfend an. »Ist das die gleiche Richtung, in der der Tower-Kamm liegt?«
    »Nein.«
    »Und warum gehen wir dann zurück?«, fragte Gregor wütend.
    »Weil meine Tochter dort in diesem Gang ist.«
    Gregor machte ein verdrießliches Gesicht. »Ihre Tochter kümmert mich einen Dreck.«
    »Das weiß ich«, erwiderte Tom, bemüht, den aufwallenden Zorn zu unterdrücken. »Aber es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir gehen ihr entgegen oder wir warten hier auf sie. Jedenfalls breche ich nicht nach Westen auf, bevor ich sie gefunden habe.«
    Gregor holte aus, als wollte er Tom ins Gesicht schlagen, aber Lyons hielt ihn am Handgelenk fest. Gregor versuchte, sich diesem Griff zu entwinden, aber der Wärter war stärker. »Lass mich los, Lyons. Lass mich los, sonst bekommst du nichts. Gar nichts!«
    »Wir helfen ihm, sein Kind wiederzufinden«, sagte Lyons, »und dann holen wir den Stein.«
    »Du hast hier gar n-nichts zu melden.«
    »Das glaubst du wohl, du kleiner Schreibtischwichser«, sagte Lyons und schüttelte ihn. »Wenn wir ihm nicht helfen, seine Tochter wiederzufinden, bekommen wir auch den Stein nicht. Kapiert, Herr Doktor?«
    Gregor zögerte, dann besann er sich eines Besseren. »Zwei Stunden. Wir geben ihm zwei Stunden, dann kehren wir um.«
    »Damit kann ich leben«, erwiderte Lyons und ließ den Physiker los. Er sah Tom

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