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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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herauskam.
    Whitney nickte. »Wenn wir die Einzelteile des mittleren Steins herausziehen, könnten die beiden Riesenblöcke herunterdonnern und einen von uns erschlagen. Sie könnten sich aber auch fester ineinander verkeilen und unter sich einen Durchgang freilassen.«
    »Oder wir geben auf und gehen denselben Weg zurück, den wir gekommen sind«, schlug Two-Elk leise vor und sah auf ihre verletzte Hand.
    »Nur um festzustellen, dass dieser Weg gleichfalls versperrt ist«, gab Finnerty zurück.
    »Ich will nicht hören, was alles sein könnte«, sagte Whitney.
    »Ich werde es einfach versuchen«, sagte der Marshall.
    »Nein«, entgegnete Whitney. »Hier geht es um meine Familie. Wenn jemand das Risiko auf sich nimmt, dann ich.«
    Und noch bevor Finnerty sie aufhalten konnte, duckte sie sich in den Tunnel und kroch zu der Stelle. Ihre Finger gruben sich in die tiefen Risse des mittleren Felsblocks. Ihre Kehle war wie ausgedörrt, als sie versuchte, den Brocken herauszuziehen, doch er bewegte sich nicht von der Steile. Sie hob einen tennisballgroßen Stein vom Boden auf und hämmerte damit gegen den von Rissen durchzogenen Brocken, der sich jetzt ein klein wenig bewegte. Sie zögerte, dann griff sie in den Spalt und zog noch einmal. Ein größeres Stück lockerte sich. Sie gab es Finnerty. Ein weiteres Stück und dann noch ein drittes löste sich. Als sie den vierten Brocken herausgelöst hatte, fingen die beiden darüber liegenden Blöcke an, knirschend gegeneinander zu reiben.

19.30 Uhr
NASA-Camp
Jenkins-Kamm
Labyrinthhöhle
    Auf dem Rücken liegend befestigte Swain ein Stromkabel an einer der drei schwarzen Boxen, die Chester auf Metallgestellen in Form eines gleichschenkligen Dreiecks angeordnet hatte. Fischaugen an jeder Box waren auf eine vierte Box gerichtet, die in gut einem Meter Höhe über einem rechts von dem Physiker am Boden liegenden weißen rechteckigen Brett aufgehängt war. Ein Kristallprisma von 17,5 Zentimeter Länge, das man aus dem Universitätslabor hierher geschafft hatte, war an der vierten Box befestigt.
    Als Swain fertig war, richtete er sich auf und sah seinen Neffen an, der sich am Computer zu schaffen machte. Es war nicht zu leugnen. In den vergangenen Stunden war Chester erwachsen geworden, er hatte an Reife und Selbstsicherheit gewonnen. So ungern Swain sich dies auch eingestand, er war seinem Neffen bei der Konzeption dieses Hologrammsystems keine große Hilfe gewesen. Von Anfang an war es Chesters Idee gewesen, und er hatte die Anlage in einer Geschwindigkeit aufgebaut, wofür andere, die doppelt so alt und erfahren waren wie er, Tage gebraucht hätten.
    Der Physiker seufzte schuldbewusst. Vielleicht war er zu streng mit seinem Neffen gewesen. Und das nicht erst in letzter Zeit. Er dachte darüber nach, wie sein ermordeter Kollege Carson MacPherson mit Gregor umgesprungen war. Swain fragte sich, ob er sich ähnlich verhalten hatte. Ob seinem Verhalten gegenüber seinem Neffen etwa Eifersucht zugrunde lag? Er war seit vielen Jahren an der Universität tätig und kannte daher all die Geschichten von jenen älteren, etablierten Wissenschaftlern, die ihr Leben lang hart gearbeitet hatten, ohne den erhofften Durchbruch zu schaffen. Dann überraschte einer ihrer Studenten die wissenschaftliche Welt mit einer Entdeckung und der Ältere wurde verbittert. Die ganze Welt glaubte, Swain hätte die Supraleitfähigkeit bei Zimmertemperatur entdeckt. Er war in der Presse gelobt und von seinen Kollegen gefeiert worden. Ein knappes Dutzend Regierungsmitarbeiter waren zur Geheimhaltung verpflichtet worden, und auch Chester kannte die Wahrheit. Vielleicht war er deswegen so streng mit dem Jungen. Vielleicht konnte er den Gedanken nicht ertragen, ein zweites Mal von einem Jüngeren übertrumpft zu werden.
    »Chester, ich muss dir etwas sagen«, begann Swain.
    Chester drehte sich auf seinem Stuhl um. Seit Tagen hatte er nicht geduscht. Seine Haare waren fettig und strähnig und sein Poloshirt mit Essensflecken übersät, als wäre er Koch in einer Kantinenküche. »Ja, Onkel Jeff?«
    Bevor der Physiker ihm sein Anliegen mitteilen konnte, stürmte Boulter in das Zelt. Die Uniform des Polizisten war klatschnass und lehmverschmiert. In den vergangenen zwei Stunden hatte sich das Gewitter zwar gelegt, aber der Regen war stärker geworden; pro Stunde waren anderthalb Zentimeter auf das Zeltdach niedergegangen. Die Jenkins-Wiese sah aus wie ein Reisfeld während des Monsuns.
    »Bekommen wir Signale?«,

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