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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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ver­schlos­sen? Ja.
    Gut. Sie kann nicht her­ein­kom­men. Soll sie drau­ßen mit der Pfo­te an die Tür schar­ren. Krat­zen. Und tief in der Keh­le knur­ren. Die­se Keh­le – die­se Fän­ge!
    Viel­leicht kommt Cra­gin, oder Dr. Me­roux. Wenn nicht, blei­be ich die gan­ze Nacht hier sit­zen. Am Mor­gen wird sie weg­ge­hen. Wenn sie dann zu­rück­kommt, kann ich sie weg­brin­gen las­sen.
    Ja, ich wer­de war­ten.
    Aber die­ses Ge­heul! Es reißt an mei­nen Ner­ven. Sie weiß, daß ich hier bin. Sie kann mich tip­pen hö­ren. Sie weiß. Und wenn sie an mich her­an­kom­men könn­te …
    Aber das kann sie nicht. Ich bin in Si­cher­heit hier.
    Was hat sie jetzt vor? Sie ist nicht mehr an der Tür. Ich kann das Tap­pen der Pfo­ten un­ter dem Fens­ter hö­ren.
    Das Fens­ter!
    Das Glas zer­split­ter­te, als Li­sa neu­lich her­ein­sprang. Es ist kein Glas im Fens­ter …
    Sie heult auf. Sie wird her­ein­sprin­gen. Ja.
    Ich kann es jetzt se­hen! Da – der Kör­per ei­nes sprin­gen­den Wolfs im Mond­licht…
    Vio­let – Vio …

 
Ernst VI­cek Rückkehr vom Sirius
     
    Er rann­te um sein Le­ben. Er nann­te es Drang, die­ses hef­ti­ge Ver­lan­gen, sich in einen Wolf zu ver­wan­deln. Der Drang be­las­te­te ihn see­lisch und kör­per­lich schwer, wäh­rend er durch den nächt­li­chen Wald has­te­te. Nur sel­ten gönn­te er sich ei­ne kur­ze Ver­schnauf­pau­se, um auf das Kläf­fen der Blut­hun­de zu hö­ren.
    Sie ka­men im­mer nä­her und nä­her.
    Er stol­per­te über Wur­zeln, die aus dem har­ten Erd­reich rag­ten, raff­te sich auf und hetz­te keu­chend wei­ter.
    Wie lan­ge konn­te es noch dau­ern, bis ihn die Blut­hun­de ein­hol­ten und die grau­sa­me Jagd be­en­de­ten? Die Blut­hun­de wür­den sich nicht da­mit be­gnü­gen, ihn zu stel­len, denn sie wür­den sei­ne Aus­düns­tung wit­tern, den Schweiß des Wolfes. Nein, er hat­te kei­ne Chan­ce, sie wür­den ihn an­fal­len und zer­flei­schen.
    Der Drang wur­de über­mäch­tig. Der Schmerz der be­gin­nen­den Ver­wand­lung über­schwemm­te sei­nen Kör­per in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den. Er blieb ste­hen, stütz­te sich an einen stäm­mi­gen Baum und schloß er­leich­tert die Au­gen. Die Flut der Schmer­zen ebb­te ab. Hier­blei­ben und aus­ru­hen, dach­te er sehn­süch­tig.
    Aber er muß­te wei­ter. Er hör­te schon die Schreie der Trei­ber.
    Er mach­te einen Schritt, und sein Kör­per bäum­te sich ge­pei­nigt auf; al­les brann­te in ihm, als wer­de sein ge­sam­tes Ner­ven­sys­tem in glut­flüs­si­ger La­va ge­ba­det. Die Schat­ten der Nacht ver­schwam­men vor sei­nen Au­gen zu ei­nem glat­ten, schwar­zen Tuch.
    »Ver­damm­te Blut­hun­de!« schrie er in sei­ner Mut­ter­spra­che, be­vor er ohn­mäch­tig zu­sam­men­brach.
    Die Ver­wand­lung schritt rasch vor­an …
    Ein Win­seln und Knur­ren weck­te ihn. Er öff­ne­te die Au­gen und sprang auf die Bei­ne. Zwei glü­hen­de Au­gen­paa­re starr­ten ihn an. Er sah die gei­fern­den Lef­zen und das weiß­leuch­ten­de Ge­biß. Da­hin­ter er­blick­te er sche­men­haft die Ge­stal­ten der vier Trei­ber.
    Sie schri­en. Er konn­te nicht ver­ste­hen, ob es sich um ar­ti­ku­lier­te Lau­te han­del­te. Er war ein Wolf.
    Er heul­te auf und sprang dem ers­ten Blut­hund ent­ge­gen. Ein er­bit­ter­tes Rin­gen be­gann. Die Trei­ber ga­ben bei­den Blut­hun­den Lei­ne und feu­er­ten sie akus­tisch an.
    Mit sei­nen star­ken Pfo­ten drück­te er den ers­ten Blut­hund zu Bo­den und schnapp­te nach sei­ner Keh­le. Das frem­de Blut schmeck­te süß … Er ließ von dem win­seln­den Et­was ab und wir­bel­te zum an­de­ren Blut­hund her­um. Einen Au­gen­blick lang stan­den bei­de Tie­re nur auf den Hin­ter­pfo­ten, dann wälz­ten sie sich über die har­te Er­de, wir­bel­ten das wel­ke Laub auf.
    Der Wolf war stär­ker. Er riß den Ra­chen auf, spann­te ihn über die Keh­le des Blut­hun­des und biß zu. Die töd­lich ge­trof­fe­ne Krea­tur zuck­te noch ein paar­mal kon­vul­si­visch, um dann für im­mer leb­los in sich zu­sam­men­zu­fal­len.
    Der Wolf hat­te ge­siegt. Der Kampf war vor­bei.
    Fast vor­bei…
    Die Trei­ber sto­ben laut krei­schend aus­ein­an­der, als der lan­ge schwar­ze Schat­ten auf sie

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