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7 Werwolfstories

7 Werwolfstories

Titel: 7 Werwolfstories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. M. Schelwokat
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zu­flog. Ei­ni­ge un­ge­ziel­te Schüs­se lös­ten sich aus ih­ren Ge­weh­ren, sie tra­fen den Wolf nicht.
    Der Wolf war schnell und flink – er hol­te sich einen Trei­ber nach dem an­de­ren. Und er war in­tel­li­gent, er tö­te­te kei­nen von ih­nen. Er ließ die vier ver­wun­de­ten Men­schen lie­gen und rann­te wei­ter der fran­zö­si­schen Gren­ze ent­ge­gen.
    Er wur­de sich erst nach ei­ni­gen Ki­lo­me­tern be­wußt, daß er noch im­mer Tei­le der Astro­nau­ten­uni­form trug. Er brauch­te nicht lan­ge, um sich ih­rer zu ent­le­di­gen.
    Das so­wje­ti­sche Raum­schiff war vor zwei Jah­ren un­ter strengs­ter Ge­heim­hal­tung zum Si­ri­us ge­st­ar­tet. Der Flug zu den Pla­ne­ten des Son­nen­sys­tems, der Bau von be­mann­ten Raum­sta­tio­nen und von Mond­ba­sen ge­hör­te schon bei­na­he zum All­tag – aber dies war die ers­te Ex­pe­di­ti­on zu ei­nem Fix­stern. Das Raum­schiff hat­te die sieb­zehn Licht­jah­re des Hin- und Rück­flu­ges im über­licht­schnel­len Flug oh­ne tech­ni­sche Pan­nen ge­schafft, der Rest war nur noch un­zäh­li­ge Ma­le durch­ex­er­zier­te Rou­ti­ne­an­ge­le­gen­heit. Es schi­en, daß al­les gut­ge­hen wür­de.
    Die Pan­ne pas­sier­te, als das Ster­nen­schiff ei­ne der Raum­sta­tio­nen an­flog, die in ei­ner wei­ten Um­lauf­bahn die Er­de um­kreis­ten. Die Brems­dü­sen ver­sag­ten, das Raum­schiff ras­te in un­ver­min­der­ter Ge­schwin­dig­keit auf die Er­de zu. Der Kom­man­dant ver­hin­der­te das Ärgs­te, in­dem er in ei­nem fla­chen Win­kel in die At­mo­sphä­re ein­flog, aber er konn­te da­durch die Ka­ta­stro­phe nur hin­aus­zö­gern. Das Raum­schiff war zum Ver­glü­hen ver­ur­teilt.
    Die sie­ben Astro­nau­ten igno­rier­ten die Funk­sprü­che aus Mos­kau, in de­nen ih­nen be­foh­len wur­de, ihr Le­ben zu op­fern, um das Ge­heim­nis der ers­ten Ster­nen­ex­pe­di­ti­on zu wah­ren. Die Astro­nau­ten such­ten die Ret­tungs­kap­sel auf und lie­ßen sich vom Ka­ta­pult aus dem ver­glü­hen­den Raum­schiff schleu­dern.
    Die Ret­tungs­kap­sel fiel na­he der ita­lie­ni­schen Ri­vie­ra ins Li­gu­ri­sche Meer. Zwei Schnell­boo­te der NA­TO nah­men sie ins Schlepp und brach­ten sie an Land. Dort war­te­te ei­ne Ab­tei­lung Sol­da­ten.
    Als die so­wje­ti­schen Astro­nau­ten die Raum­kap­sel ver­lie­ßen, wur­de so­fort das Feu­er auf sie er­öff­net. Drei von ih­nen bra­chen im ers­ten Ku­gel­ha­gel tot zu­sam­men, zwei wei­te­re er­eil­te das Schick­sal wäh­rend der Flucht in die Ber­ge.
    Nur Ser­gej Ka­mow und der Kom­man­dant er­reich­ten die Li­gu­ri­schen Al­pen. Dort fiel der Kom­man­dant den Blut­hun­den zum Op­fer – sie über­rasch­ten ihn wäh­rend der Me­ta­mor­pho­se.
    Blieb nur noch Ser­gej Ka­mow von sie­ben so­wje­ti­schen Astro­nau­ten üb­rig. Im­mer wie­der kreis­ten sei­ne Ge­dan­ken um die­sel­be Fra­ge: Wo­durch ha­ben wir uns ver­ra­ten?
    Nur weil wir in der Ge­stalt von Wöl­fen der Raum­kap­sel ent­stie­gen? Auf den ers­ten Blick hät­ten sie uns für Hun­de, für Welt­raum­hun­de, hal­ten müs­sen. Aber sie schos­sen au­gen­blick­lich. Sie muß­ten ge­wußt ha­ben, daß wir Wer­wöl­fe wa­ren. Wie war das mög­lich?
    Das Mäd­chen mit dem Fahr­rad kam in ge­mäch­li­chem Tem­po den schma­len Pfad her­un­ter­ge­fah­ren. Es hat­te kei­ne Ei­le, auch schi­en es ihr nichts aus­zu­ma­chen, daß die Son­ne hin­ter dem Wald ver­sun­ken war und es be­reits däm­mer­te. An den Bü­schen, die den stil­len Wald­see an die­ser Stel­le um­säum­ten, stieg sie vom Rad und schob es durch das Dickicht. Auf ei­ner Lich­tung leg­te sie es ins Gras.
    Sie seufz­te woh­lig, lang­te hin­ter sich, um den Ver­schluß ih­res leich­ten Som­mer­klei­des zu öff­nen.
    Plötz­lich er­starr­te sie mit­ten in der Be­we­gung.
    »Ist hier je­mand?« Sie blick­te su­chend und oh­ne er­kenn­ba­re Angst um sich. Dann sah sie, daß sich das Blatt­werk an ei­ner Stel­le am Ran­de der Lich­tung be­weg­te.
    »Wol­len Sie mir et­wa beim Ba­den zu­se­hen?« frag­te sie barsch, aber be­reits et­was un­si­cher. »Kom­men Sie so­fort her­aus.«
    Zu ih­rer Über­ra­schung be­kam sie ei­ne

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