8 Science Fiction Stories

wer­de, Ja­mie?«
    »Nicht von der Ve­nus. Und die Er­de ist im Au­gen­blick kein si­che­rer Platz, mein Lieb­ling. Nein, du bist si­che­rer auf dei­ner Is­le of Skye. Für mich …« Er schüt­tel­te sei­nen schwar­zen Kopf. »Glaub­te ich an Träu­me, wie es mei­ne Leu­te zu tun pfleg­ten, wür­de ich die­sen für ei­ne Vor­ah­nung hal­ten.« Er stand auf. »Sag­test du et­was von Kaf­fee? Gott, wie muß ich ge­schla­fen ha­ben!«
    Quan­nas Lä­cheln war un­schul­dig, als sie sich er­hob. Sie öff­ne­te die Tür und sprang er­schreckt zu­rück, als sie die große Ge­stalt so un­ver­mit­telt vor sich ste­hen sah.
    »Leut­nant!« lach­te sie. »Sie ha­ben mich er­schreckt.«
    »Ist der Com­man­der da?« Leut­nant Mor­gan, zwei­ter in der Kom­man­dan­tur des Dar­va-Pos­tens, be­dach­te sie mit ei­nem teil­nahms­lo­sen Blick aus schläf­ri­gen, brau­nen Au­gen.
    »Kom­men Sie her­ein, Mor­gan«, rief Ja­mie aus dem Zim­mer ne­ben­an. »Schon gut, Quan­na. Lauf und bring den Kaf­fee.«
    Mor­gan trat mit der ge­lös­ten und trü­ge­ri­schen Träg­heit ein, die sein gan­zes Tun färb­te.
    »Ich mag das Mäd­chen nicht«, sag­te er und blick­te auf die ge­schlos­se­ne Tür.
    Ja­mie lach­te. »Sie mö­gen über­haupt kei­ne Ve­nu­sier.«
    »Ver­dammt rich­tig. Ich mag sie nicht. Ei­nes Ta­ges wer­den Sie auf­wa­chen und ein Mes­ser zwi­schen Ih­ren Rip­pen fin­den.«
    »Nicht Quan­nas Mes­ser«, sag­te Dou­glas.
    »Sie glau­ben, nicht?« Mor­gan zuck­te die Ach­seln. »Ne­ben­bei, Va­s­ta­ri war in den Ber­gen letz­te Nacht.« Er blick­te aus dem Fens­ter auf die großen, stei­len Klip­pen über Dar­va, wo Licht durch die dün­ner wer­den­de Wol­ken­flut des Mor­gens flu­te­te. Ein an­hal­ten­des Rol­len ei­ner Stein­la­wi­ne schüt­tel­te die Fens­ter, als er sprach.
    »An­griff?« frag­te Ja­mie.
    »Nein, nur ein Pa­la­ver. Sie brü­ten et­was aus, Com­man­der.«
    »Ja, ich den­ke auch. Das ist nicht un­ge­wöhn­lich. Et­was Be­stimm­tes?«
    »Zwei zu eins, sie wis­sen, daß wir ver­schwin­den. Das be­deu­tet Hin­ter­halt ir­gend­wo am Weg.«
    »Oder einen An­griff hier?«
    Mor­gan schüt­tel­te den Kopf. »Zu ris­kant. Va­s­ta­ri ist kein Narr.«
    »Viel­leicht kei­nen of­fe­nen An­griff. Aber sie wer­den es nicht ger­ne se­hen, wenn wir samt un­se­rer Ar­til­le­rie ab­fah­ren. Va­s­ta­ri hät­te sie ger­ne für sei­ne Feld­zü­ge in den Ber­gen. Er wird ver­su­chen, sie zu be­kom­men, und zwar mit al­len Mit­teln.«
    »Vor­nehm­lich mit fau­len Mit­teln«, sag­te Mor­gan grin­send. »Er …«
    Ein lei­ses Klop­fen an der Tür un­ter­brach ihn. Quan­na blick­te ent­schul­di­gend her­ein.
    »Ein Be­su­cher, Com­man­der«, sag­te sie. »Der mar­sia­ni­sche Händ­ler Ghej …«
    Ja­mie er­hob sich rasch. »Ghej! Kom­men Sie her­ein, kom­men Sie her­ein! Es ist gut, Sie zu se­hen. Quan­na, wie wä­re es mit Kaf­fee für uns al­le?«
    Die ver­hüll­te graue Ge­stalt trat mit je­nem son­der­ba­ren schlur­fen­den Gang ein, der so ty­pisch für einen Mar­sia­ner ist. Ja­mie hat­te ei­ne plötz­li­che Vi­si­on, die au­gen­blick­lich wie­der ver­schwand und ihn dem Selbst­spott über­ließ, doch in die­sem Au­gen­blick hat­te die grau ge­klei­de­te Ge­stalt wie der Tod aus­ge­se­hen, der auf ihn zu­ge­schlurft war, um ihn zu be­grü­ßen, und ihm die Hand ent­ge­gen­ge­hal­ten hat­te. Er er­in­ner­te sich an sei­nen Traum, und das aber­gläu­bi­sche Wis­sen sei­ner kel­ti­schen Vor­fah­ren kam ge­ra­de lan­ge ge­nug ans Licht, daß er sich zu fra­gen be­gann, ob er die Ve­nus trotz al­lem ver­las­sen wür­de, ob seil»Ver­lan­gen hier­zu­blei­ben auf ei­ne weitaus grim­mi­ge­re Art und Wei­se Er­fül­lung fän­de, als er be­reit war, in Kauf zu neh­men. Die Is­le of Skye, der Mor­gens­tern …
    Ein to­ter Mann ge­wann einen Kampf,
    Ich glaub’, der Mann war ich da­bei …«
    »Aber­gläu­bi­scher Narr!« schalt er sich är­ger­lich und hielt Ghej sei­ne Hand ent­ge­gen.
    »Ich hät­te Sie un­gern ver­säumt, Com­man­der«, sag­te der ‚Mar­sia­ner in sei­nem kor­rek­ten Eng­lisch und ließ sich auf dem Stuhl nie­der, den Mor­gan ihm hin­schob. »Ich hö­re, Sie