Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
Vom Netzwerk:
ver­las­sen die Ve­nus bald.«
    Ja­mie hob sei­ne Hän­de in ei­ner Ges­te der Ver­zweif­lung. »Die hal­be Ve­nus scheint in­zwi­schen Be­scheid zu wis­sen.«
    Ghe­js spit­ze Ober­lip­pe ver­zog sich zu ei­nem Lä­cheln. »Ich ha­be mei­ne Gü­ter seit ei­nem Jahr auf­ge­löst«, sag­te er, »und mich auf die­sen Tag vor­be­rei­tet.« Das Lä­cheln spiel­te um die Mund­win­kel und wirk­te ein biß­chen schmerz­lich. Mit sei­ner lin­ken Hand mal­te er das Ha­ken­zei­chen des al­ten Mars in die Luft. »Er­in­nern Sie sich?« frag­te er. »Es ge­sch­ah auf dem Mars. Ich weiß von Rom und Ame­ri­ka und an­de­ren großen Rei­chen der Er­de. Ich sah dies al­les schon sehr lan­ge käm­men. So wie Sie es se­hen kön­nen, Com­man­der.«
    Un­be­wuß­te Trau­rig­keit lag in Ja­mies Lä­cheln. »Of­fi­zi­ell heißt es: ›Vor­läu­fi­ge Kon­so­li­da­ti­on‹«, er­klär­te er dem Mar­sia­ner. Ghej hob miß­bil­li­gend die Brau­en und zog die lan­ge Ober­lip­pe in ei­ner Gri­mas­se nach un­ten. Er war zu höf­lich, um aus­zu­spre­chen, was al­le drei Män­ner in dem Raum dach­ten.
    Dies ist das En­de der so­la­ren Vor­herr­schaft der Er­de. Dies ist das letz­te Stück des gan­zen Ge­flechts, das einst die Wel­ten mit un­zer­brech­li­chen Ket­ten von Män­nern ver­band. Die Glie­der lö­sen sich; das Reich fällt aus­ein­an­der. Die Er­de eva­ku­iert den Pla­ne­ten, den sie drei­hun­dert Jah­re lang be­herrscht hat. Der Grü­ne Stern der Er­de ist ein nutz­lo­ses Em­blem ge­wor­den. Die Bar­ba­ren­hor­den der Äu­ße­ren Wel­ten strö­men auf den Pla­ne­ten des Im­pe­ri­ums nie­der, um ihn zu zer­stö­ren. Mit Waf­fen, die zu er­zeu­gen die Er­de sie einst ge­lehrt hat­te. Stück um Stück war ihr Griff dann lo­cke­rer ge­wor­den. Ei­ne nach der an­de­ren ge­hen die Pa­trouil­len nach Hau­se, um die Mut­ter­welt zu ver­tei­di­gen. Und dies ist nun die letz­te.
    »Ve­nus wird ei­ne an­de­re Welt sein oh­ne euch«, sag­te Ghej. »Es wird in­ter­essant sein zu be­ob­ach­ten, was mit den ter­re­stria­li­sier­ten Städ­ten pas­sie­ren wird – al­le die sau­be­ren, brei­ten Stra­ßen, die Märk­te, die Ge­schäf­te – wie lan­ge wird dies be­ste­hen blei­ben?«
    »Ge­ra­de so lan­ge, als Va­s­ta­ri braucht, um sie nie­der­zu­bren­nen«, stell­te Mor­gan bit­ter fest.
    Ghej nick­te. »Va­s­ta­ri recht­fer­tigt sich wahr­schein­lich mit sei­nen Ge­füh­len. Man sagt, er ha­be Grund, die Er­de zu has­sen. Er wird al­les zer­stö­ren wol­len, das auch nur nach Ter­ra riecht.«
    »Drei­hun­dert Jah­re ir­di­sche Herr­schaft«, sann Ja­mie. »Drei Stun­den im Le­ben der Ras­se! Manch­mal den­ke ich, ob zwan­zig Jahr­hun­der­te ge­nügt hät­ten, einen Ein­fluß auf die­se Leu­te aus­zuü­ben. Manch­mal fra­ge ich mich, ob al­les, was wir auf der Ve­nus ge­tan ha­ben, nicht voll­kom­men ver­geb­li­che Mü­he für bei­de Ras­sen ge­we­sen ist. Sechs Mo­na­te nach un­se­rer Ab­fahrt wer­den die ter­re­stria­li­sier­ten Städ­te eben­falls ver­schwun­den sein. Was das Feu­er üb­rigläßt, wird der Dschun­gel über­neh­men. Hüt­ten wer­den wie­der ste­hen, wo vor drei­hun­dert Jah­ren Hüt­ten stan­den, und kei­ne Spur des­sen wird mehr üb­rig­ge­blie­ben sein, was Er­den­men­schen zu tun ver­such­ten. Kei­ne Städ­te mehr, in de­nen die Kin­der in Si­cher­heit auf­wach­sen kön­nen. Kein Schutz mehr für die Far­men. Oh, ver­damm­ter Va­s­ta­ri!«
    »Er kann nicht aus sei­ner ve­nu­si­schen Haut«, sag­te Ghej mild.
    Ja­mie schlug mit den Hand­flä­chen auf die Ses­sel­leh­nen. »Ich weiß. Es ist nur – ach, ich bin schon ei­ne lan­ge Zeit auf der Ve­nus. Ich kämpf­te in der zwei­ten Be­la­ge­rung von Nor­ri­stown, als ich zwan­zig war. Ich flog mit Cres­sy, als er den Zwie­licht­gür­tel er­forsch­te. Hier in Dar­va er­leb­te ich mit, wie die Stadt zu et­was wur­de, wor­auf man stolz sein konn­te. Ich er­rang selbst die Be­wil­li­gung zum Bau der La­ger­häu­ser, wel­che drei gan­zen Stäm­men über die letz­te Hun­gers­not hin­weg­hal­fen. Wenn ich dar­an den­ke, daß Va­s­ta­ri dies al­les in dem Mo­ment aus­löscht, wo ich ihm den Rücken

Weitere Kostenlose Bücher