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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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könn­ten. Quan­na lern­te es von ih­rem Er­den­men­schen. Ich möch­te, daß ihr es al­le hört. Quan­na …«
    Sie beug­te ih­ren blon­den Kopf zu­stim­mend. Mit lei­ser, kla­rer Stim­me be­gann sie, so gut sie es in ve­nu­si­schen Wor­ten ver­moch­te, zu der Me­lo­die ei­nes al­ten Trink­lie­des zu sin­gen, das von der Er­de war, einst ein Schlacht­lied ei­nes Vol­kes, das längst zu Staub ge­wor­den war. Die lau­schen­den Män­ner sa­ßen still. Es war ein selt­sa­mes Bild, und si­cher­lich war die­ses Lied noch nie­mals in solch frem­der Sze­ne­rie ge­sun­gen wor­den. Die­se kris­tal­le­ne Eis­höh­le mit ih­ren fah­len, fun­keln­den Schat­ten, und die­se wöl­fi­schen Män­ner in ih­ren präch­ti­gen, far­bi­gen Ge­wän­dern.
     
    »Oh, so mag es sein für al­le Zeit,
    wenn freie Men­schen
    Zwi­schen dem stehn,
    was sie lie­ben –
    Und den Mäch­ten der Ty­ran­nen«,
     
    sang Quan­na. Va­s­ta­ris jun­ges, fa­na­ti­sches Ge­sicht hell­te sich bei die­sen Wor­ten auf. Sei­ne Lip­pen be­weg­ten sich laut­los, als sie die Wor­te form­ten.
     
    »Dann sei Kampf und Ge­fecht
    Für un­se­re Zwe­cke recht,
    Und un­ser Mot­to hin­fort:
    ›Mit Gott für das Recht!‹
    Und das stern­be­setz­te Ban­ner wird wehn
    Über dem Land der Frei­en,
    wo die Häu­ser der Tap­fe­ren stehn!«
     
    Hin­ter der Grup­pe lausch­te der graue Mar­sia­ner, sein le­der­nes Ge­sicht war trau­rig.
     
    Ja­mie Dou­glas er­wach­te, als das blaue Zwie­licht der Wol­ke­neb­be den Raum er­füll­te. Einen Au­gen­blick lang war sein Geist frei und ent­spannt, so ru­hig, wie das Zwie­licht um ihn. Dann kehr­te die Er­in­ne­rung wie­der und die ge­wohn­te Schwe­re des Geis­tes, und er setz­te sich lang­sam auf, wo­bei sich die Fal­te zwi­schen sei­nen schwar­zen Brau­en ver­tief­te. Quan­na saß am Fens­ter, wo der leich­te Wind ihr fei­nes, blei­ches Haar hob und wir­bel­te. Als sie hör­te, daß er sich be­weg­te, wand­te sie sich zu ihm um. Rü­he lag in al­len ih­ren sanf­ten Be­we­gun­gen.
    »Wie gut du schliefst«, mur­mel­te sie und er­hob sich. »Ich konn­te dich ein­fach nicht we­cken, Ja­mie, du schliefst so tief. Du mußt sehr mü­de ge­we­sen sein, mein Lieb­ling.«
    Er lehn­te sich vor und stütz­te die Ar­me auf die Knie. Er blick­te zu ihr auf, fast wie Va­s­ta­ri oben in der kris­tal­le­nen Höh­le, und doch lag al­ler Un­ter­schied der Welt in sei­nen dunklen, mü­den Zü­gen.
    »Ich hat­te einen Traum«, sag­te er nüch­tern. »Ich glaub­te mich wie­der in Nor­ri­stown, an der Gren­ze des Zwie­licht­gür­tels, und die Stäm­me aus den Ber­gen grif­fen an. Ein Speer traf mich, ge­ra­de hier …« Er leg­te die Hand ober­halb des Gür­tel­schlos­ses an sei­ne Tu­ni­ka. »Es war so wirk­lich, daß es noch einen Au­gen­blick weh tat, als ich auf­wach­te. Aber im Traum tat es über­haupt nicht weh. Er na­gel­te mich an der Wand fest, und ich zog ihn her­aus und …« Er lach­te und zö­ger­te. »Träu­me sind ko­mi­sche Din­ge. Ich gab Be­fehl zum Ge­gen­an­griff, schwang den blu­ti­gen Speer, und wir war­fen die An­grei­fer zu­rück.« Er lach­te wie­der, aber sein Blick un­ter, den schwar­zen Brau­en war dun­kel und nüch­tern, und kein La­chen lag in den Au­gen.
    Quan­na zit­ter­te ein we­nig un­ter ih­rem blau­grü­nen Ge­wand. »Sieh mich nicht so an«, sag­te sie leicht­hin. »Es war nur ein Traum. Möch­test du Kaf­fee, Ja­mie, Lieb­ling? Du hast das Es­sen ver­schla­fen.«
    Er igno­ri­er­te ih­re Fra­ge. »Was spiel­test du, be­vor ich ein­sch­lief? ›Ot­ter­bach‹, nicht wahr?« Er mur­mel­te die Wor­te, die ihm wie­der in den Sinn ka­men.
    »Oh, ich trä­um­te einen trau­ri­gen Traum.
    Jen­seits der Is­le of Skye;
    Ein to­ter Mann ge­wann einen Kampf,
    Ich glaub’, der Mann war ich da­bei …«
    »Die Is­le of Skye«, sann er nach ei­nem lan­gen Au­gen­blick. »Selt­sam! Die al­te Is­le of Skye ist auf der Er­de, aber du und ich, wir sind auf ei­ner neu­en, Quan­na. Von der Er­de aus, wür­de da nicht die Ve­nus die Is­le of Skye sein?«
    Sie schüt­tel­te den Kopf, und ihr Haar ver­schlei­er­te ihr Ge­sicht. »Ich kann mir das al­les nicht vor­stel­len. Ster­ne. Ob ich sie wohl je­mals se­hen

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