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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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noch ein­mal ver­su­chen? Soll­te er noch ein­mal, zum letz­ten­mal, mit die­sem selt­sa­men, klei­nen, af­fen­ar­ti­gen Ge­sand­ten der Er­de spre­chen? Er faß­te schnell sei­nen Ent­schluß und han­del­te auch so­fort da­nach. Er be­sorg­te sich nur noch einen Zeu­gen, denn ei­ne pri­va­te Un­ter­re­dung mit ei­nem Er­den­men­schen war ei­ne ris­kan­te Sa­che.
     
    Luiz Mo­re­no, Ge­sand­ter der Er­de auf Au­ro­ra, gab of­fen ge­sagt, ei­ne mi­se­ra­ble Ge­stalt ab. Und das war be­stimmt kein rei­ner Zu­fall. All­ge­mein neig­ten die ir­di­schen Di­plo­ma­ten da­zu, dun­kel, klein, dürr oder schwäch­lich zu sein – oder al­les zu­sam­men. Das war nur ein Selbst­schutz, da die Äu­ße­ren Wel­ten ei­ne star­ke An­zie­hung für je­den Er­den­bür­ger dar­stell­ten. Di­plo­ma­ten, die zum Bei­spiel den Rei­zen Au­ro­ras aus­ge­setzt wa­ren, kehr­ten nur äu­ßerst wi­der­wil­lig zur Er­de zu­rück. Schlim­mer und ge­fähr­li­cher war, daß die­se Rei­ze ei­ne stei­gen­de Sym­pa­thie zu den Halb­göt­tern der Ster­ne be­ding­ten und so ei­ne wach­sen­de Ent­frem­dung von den Slum-Be­woh­nern der Er­de mit sich brach­ten.
    Au­ßer na­tür­lich, wenn sich der Ge­sand­te zu­rück­ge­sto­ßen fühl­te. Au­ßer, wenn er sich ver­ach­tet sah. Dann konn­te man sich kei­nen treue­ren Die­ner der Er­de vor­stel­len, kei­nen Mann, der we­ni­ger für Be­ste­chung an­fäl­lig war.
    Der Ge­sand­te der Er­de war nur einen Me­ter vierund­fünf­zig groß, kahl­köp­fig und hat­te ei­ne flie­hen­de Stirn, einen lä­cher­li­chen, röt­li­chen Bar­tan­flug und rot­ge­rän­der­te Au­gen. Er litt an ei­nem leich­ten Schnup­fen, des­sen ge­le­gent­li­che Aus­brü­che er in ei­nem Ta­schen­tuch un­ter­drück­te. Und trotz all die­sem war er ein Mann mit Geist.
    Für Fran­klin May­nard wa­ren der An­blick und die Ge­räusche die­ses Er­den­men­schen pei­ni­gend. Bei je­dem Hus­ten wur­de ihm übel, es schüt­tel­te ihn bei je­dem Schnau­ben der Na­se.
    May­nard sag­te: »Eu­re Ex­zel­lenz, ich ha­be mich mit Ih­nen in Ver­bin­dung ge­setzt, da ich Sie da­von in Kennt­nis zu set­zen wün­sche, daß die Ver­samm­lung Ih­re Ab­be­ru­fung be­schlos­sen hat.«
    »Das ist sehr nett, Eu­er Eh­ren. Ich hat­te schon ei­ne dunkle Ah­nung da­von. Und was ist der Grund?«
    »Der Grund steht nicht zur De­bat­te. Ich glau­be, es ist das Vor­recht ei­nes je­den sou­ve­rä­nen Staa­tes, selbst zu ent­schei­den, ob der Ver­tre­ter ei­nes an­de­ren Staa­tes ei­ne per­so­na gra­ta ist oder nicht. Au­ßer­dem glau­be ich nicht, daß Sie dar­über wirk­lich noch ei­ner Auf­klä­rung be­dür­fen.«
    »Nun gut.« Der Ge­sand­te un­ter­brach sich, um sein Ta­schen­tuch zu ver­wen­den und ei­ne Ent­schul­di­gung zu mur­meln. Dann: »Ist das al­les?«
    May­nard sag­te: »Nicht ganz. Es gibt ei­ni­ge Punk­te, die ich ger­ne er­wäh­nen möch­te. Blei­ben Sie!«
    Die ge­rö­te­ten Na­sen­lö­cher des Ge­sand­ten zit­ter­ten leicht, aber er lä­chel­te und sag­te: »Es ist mir ei­ne Eh­re.«
    »Ih­re Welt, Ex­zel­lenz«, sag­te May­nard an­ma­ßend, »stellt in letz­ter Zeit einen ge­wis­sen Kriegs­wil­len zur Schau, den wir auf Au­ro­ra äu­ßerst läs­tig und über­flüs­sig fin­den. Ich ver­traue dar­auf, daß Sie Ih­re Rück­kehr zur Er­de in die­sem Mo­ment als ei­ne güns­ti­ge Ge­le­gen­heit emp­fin­den wer­den, Ih­ren Ein­fluß bei­spiels­wei­se ge­gen ei­ne sol­che Aus­schrei­tung gel­tend au ma­chen, wie sie kürz­lich in New York vor­ge­kom­men ist, als der Pö­bel zwei Au­ro­ra­ner miß­han­del­te. Die Zah­lung ei­nes Schmer­zens­gel­des könn­te das nächs­te­mal nicht ge­nü­gen.«
    »Aber das ist nur ein Über­ko­chen der Er­re­gung, Rat May­nard. Sie wol­len doch si­cher­lich nicht an­neh­men, daß in den Stra­ßen her­um­brül­len­de Ju­gend­li­che aus­rei­chen­de An­zei­chen ei­ner krie­ge­ri­schen In­ten­ti­on sind.«
    »Es wird in vie­ler Hin­sicht auch durch die Ak­tio­nen Ih­rer Re­gie­rung Be­stä­tigt. Die kürz­li­che Ver­haf­tung von Mr. Er­nest Kei­lin, zum Bei­spiel …«
    »Was ei­ne rein in­ter­ne

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