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80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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ging schnurstracks zu der Vitrine hinüber, wo Viggo hinter Glas eine ganze Reihe alter Instrumente aufbewahrte.
    Sie fuhr mit den Fingern über die Scheibe. Die Geigensammlung faszinierte sie, aber ihre hängenden Schultern verrieten ihre Enttäuschung, dass ihr Instrument nicht dabei war.
    »Er hat nichts dagegen, wenn du dir eine ausleihst«, sagte ich. »Spielst du mir etwas vor?«
    Bei dieser Bitte fiel plötzlich all das Zögerliche von ihr ab. Begierig griff sie in die Vitrine und streichelte über verschiedene Geigen, bis sie auf eine stieß, die ihr gefiel. Sie war verstimmt und auch insgesamt dringend überholungsbedürftig, doch kaum spielte Summer die ersten Töne darauf, fing ihr Gesicht betörend zu leuchten an. Kein Wunder, dass Viggo sie seiner Sammlung hatte einverleiben wollen.
    Sie war auch sonst eine schöne Frau, keine Frage. Aber mit einer Geige in der Hand begann sie förmlich zu strahlen. Sie schloss die Augen und öffnete leicht die Lippen, sodass die Sinnlichkeit ihres Munds noch offensichtlicher wurde.
    Ich rückte näher zu ihr, bezaubert von der Melodie und dass sie so bereitwillig meiner Bitte gefolgt war. Hätte mich irgendein Fremder gebeten zu tanzen, dann hätte ich mich gesträubt. Aber sie hatte wie ein Hündchen reagiert, das unbedingt gefallen wollte. Unwillkürlich stellte ich mir vor, welche Möglichkeiten in dieser Fügsamkeit schlummerten.
    Als sie das Stück beendete und die Geige vom Kinn nahm, küsste ich sie.
    Summer erwiderte den Kuss so inbrünstig, dass ich beinahe lachen musste.
    Ich nahm sie an die Hand und ging mit ihr die Treppe zu Viggos Schlafzimmer hoch. Wahrscheinlich hätte er nichts dagegen gehabt, wenn ich mit seinem neuen Schatz ein, zwei Stündchen in meinem Zimmer verschwunden wäre. Aber da sie erst eine Nacht zusammen verbracht hatten, fand ich es ein wenig dreist, sie ihm jetzt schon wegzunehmen.
    Wasserrauschen drang an mein Ohr, und da hörte ich Viggo auch schon leise singen. Er war unter der Dusche und hatte die Badezimmertür offen gelassen.
    »Komm«, sagte ich zu ihr und ging in Richtung Bad. »Sagen wir ihm Guten Morgen.«
    Nichts war einfacher, als Summer in unser Sexleben einzubinden. Und so ein Dreier war haargenau das Richtige für mich. Mir war es mit Viggo bereits ein bisschen langweilig geworden, Summer gab der Sache wieder die notwendige Würze. Außerdem hatte sie eine Lust auf Sex, wie ich es noch bei kaum einer Frau erlebt hatte, und zusammen mit ihrer Begierde, anderen zu gefallen, war es eine berauschende Erfahrung.
    Wenn wir zusammen waren, hielt ich ihr gern den Kopf vor Viggos Schwanz und beobachtete fasziniert, dass sie nasser und nasser wurde, je mehr ich sie herumkommandierte. Immer wieder musste ich auch an Dominik denken, den Mann, der sie zum Tanzen gebracht hatte.
    Summer wirkte durchaus zufrieden, aber instinktiv wusste ich, dass wir beide zu sanft für sie waren. Manchmal zog ich sie an den Haaren oder fuhr ihr mit den Fingernägeln über den Rücken, aber mehr an Gewalt brachte ich nicht über mich. Und Viggo war unter seiner draufgängerischen Schale ein Softie durch und durch. Manchmal sah ich, dass Summer nach einem unserer Liebesgerangel melancholisch vor sich hin sinnierte, als vermisse sie etwas. Nun, vielleicht vermisste sie ihn – ihren Mann. So wie ich Chey vermisste.
    Unser Sex war ziemlich heiß, dennoch war ich nie ganz bei der Sache; oft kam es mir vor, als würde ich die Szene von außen beobachten, wie eine Zuschauerin, während wir uns wild in Viggos riesigem Bett (oder wo auch immer, da waren wir alle drei ganz spontan …) tummelten, ein Knäuel aus Gliedern und Leibern, ein dreiköpfiges Tier, nichts als Lust, Begehren und Triebe. Summer genoss es, Mittelpunkt zu sein, sie war eine eingefleischte Exhibitionistin und aalte sich unter unseren Blicken, egal, ob Viggo sie gerade fickte oder sie sich über mich hermachte und dabei vor Lust verging. Wenn wir uns gemeinsam Viggos schönem Schwanz widmeten, war es eine Freude, zu sehen, wie sehr ihre Augen funkelten. Ihre Zunge spielte mit meiner, und unsere Lippen verschmolzen miteinander, wenn wir ihn abwechselnd bedienten. Aber es blieb immer ein Spiel, reine Unterhaltung, unsere Herzen waren nicht beteiligt, und echte Zärtlichkeit gehörte auch nicht dazu. Aber wir hatten unseren Spaß …
    Zudem hatte ich durch die Dreierkonstellation mehr Zeit für mich. Mehr Zeit zu lesen, zu schwimmen und die weiten Grünflächen der Hampstead Heath zu erkunden.

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