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9 - Die Wiederkehr: Thriller

9 - Die Wiederkehr: Thriller

Titel: 9 - Die Wiederkehr: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Pen , Nadine Mutz , Hanna Grzimek
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zu den Kreisen von Isaac Canal II von 1950, Antonio Mercado von 1971 und zu dem Mann mit dem Handy, der versucht hatte, David das Leben zu retten. Neben alle drei Namen, und das fiel ihm tatsächlich erst jetzt auf, hatte er dasselbe Alter geschrieben: »Vierzig«. Sein Herz schlug schneller. Er überflog alle Altersangaben, die er sich notiert hatte.
    »Mir fehlen über die Hälfte. Ich dachte nicht, dass …«, begann er laut mit sich zu sprechen, hielt aber inne, als er zweimal die Zahl »einundzwanzig« entdeckte. Es handelte sich um das Alter des Täters, der auf David geschossen hatte. Und Roberto de la Maza, der bei dem Überfall von 1971 ums Leben gekommen war, war genau so alt. »Sind die fünf Männer jedes Mal gleich alt?«
    Aarón widmete sich wieder den vier Blättern. Bei dem Überfall von 2000 war ihm das Alter aller fünf Anwesenden bekannt. Bei dem von 1909 verfügte er über keine einzige Altersangabe.
    »Aber 1971 habe ich drei«, sagte er. »Und die entsprechen jeweils den Altersangaben aus dem Jahr 2000.«
    Mit dem Zeigefinger suchte er die Zeitungsausschnitte und Fotokopien nach weiteren Informationen ab und rekonstruierte noch einmal den Tathergang von 1971. Als er ein weiteres Mal die Initialen der Zeugen las, hielt er inne. Er stellte fest, dass er sie zuvor nach dem Zufallsprinzip in die noch freien Kreise eingetragen hatte: L. M. war der Tankstellenwart und G. C. der, der noch übrig blieb. Wie elektrisiert griff er nach seinem Notizbuch, um die Aufzeichnungen des Gesprächs mit Samuel Partida noch einmal durchzugehen. Er erinnerte sich, dass Samuel ihm noch mehr Informationen zu dem Mann gegeben hatte. »Mantel. Damals Bürgermeister von Arenas. Vor Kurzem gestorben«, gelang es ihm, das Gekritzel zu entziffern, indem er sein Gedächtnis anstrengte.
    »Bürgermeister Arenas de la Despernada Tod.« Diese sechs Wörter gab er in die Suchmaschine ein. Er musste einige Ergebnisseiten durchblättern, bis er das fand, wonach er suchte. Er entdeckte eine kurze Anzeige von vor etwa anderthalb Jahren über den Tod von Gabriel Calderón, »ehemaliger Bürgermeister der Stadt Arenas de la Despernada in der Provinz Madrid«, las er. Aarón warf einen kurzen Blick auf die Initialen und stellte fest, dass sie übereinstimmten. »Geboren am 1. November 1917«, las er weiter und hielt wieder inne. Da er schon immer schnell im Kopfrechnen war, schrieb er »dreiundfünfzig« neben den Kreis von »G. C.« auf das Blatt von 1971. Er lächelte, als er bemerkte, dass das Alter des Bürgermeisters dem von Señor Palmer zum Zeitpunkt des letzten Überfalls entsprach.
    Nun stimmten schon vier Altersangaben der beiden Ereignisse von 1971 und 2000 überein. Wieder über sein Notizbuch gebeugt, entdeckte er noch einen Satz von Samuel Partida, der sich auf den Tankstellenwart bezog: »Jung, keine dreißig«, hatte er sich im Telegrammstil notiert.
    »Neunundzwanzig vielleicht?«, trällerte Aarón in die Stille seiner Wohnung hinein, so vertieft war er in seine Nachforschungen. »Wie mein Freund Davo und ich?«, rief er noch einmal laut.
    Er wäre erschrocken, hätte er sich in dem Moment von außen betrachten können, in Unterhose, mit Schweißtropfen, die ihm über die Wangen und in den ungleichmäßig dichten Bart liefen, während er »neunundzwanzig« neben den letzten Kreis von 1971 schrieb.
    Verbinde die Punkte, Aarón.
    Er ergriff die beiden vollständig ausgefüllten Blätter, jedes mit einer Hand, und hielt sie sich direkt vor die Augen. Er blickte nach links. Dann nach rechts. Noch einmal nach links. Und wieder nach rechts. Es war eindeutig. Alle Altersangaben wiederholten sich. Aber nicht die Rollen, die die Personen bei den jeweiligen Ereignissen spielten. 2000 war der Mörder einundzwanzig. 1971 war er vierzig. Genau so alt wie der Mann mit dem Handy. Der junge Tankstellenwart war 1971 neunundzwanzig. Wie das Opfer im Jahr 2000. Das Opfer im Koma, Aaróns bester Freund.
    »Die Zahlen stimmen überein, aber welche Bedeutung haben sie?«
    Und just in diesem Moment, als Aarón glaubte, etwas ganz Entscheidendes herausgefunden zu haben, verflüchtigte sich die Gewissheit wieder. Wie der schlimmste Coitus interruptus ließ ihn der Zweifel leer und kraftlos in sich zusammensinken. Der Druck seiner Finger gegen das Papier schwand, und die Blätter segelten auf den Tisch. Wieder stieg ihm der Duft nach Kamille in die Nase. Was hat das alles zu bedeuten?, fragte jene innere Stimme, die wie Andrea klang. Kannst du

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