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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Mas­ken­ma­chers und blieb drau­ßen ste­hen, als be­wun­de­re er das Schau­fens­ter.
    Nur der Mas­ken­ma­cher selbst be­fand sich im La­den, ein knor­ri­ger, fins­te­rer Mann in ei­ner gel­ben Ro­be, der ei­ne täu­schend ein­fa­che Mas­ke trug: die des Uni­ver­sal­ex­per­ten. Sie be­stand in Wirk­lich­keit aus über zwei­tau­send Split­tern ver­schie­de­ner Höl­zer, die zu ei­nem Gan­zen zu­sam­men­ge­fügt wor­den wa­ren.
    This­sell über­leg­te, was er sa­gen und wie er sei­ne Wor­te be­glei­ten soll­te, und be­trat dann den La­den.
    Der Mas­ken­ma­cher, der die Nacht­schwär­mer-Mas­ke und die schüch­ter­ne Hal­tung ih­res Be­sit­zers wohl be­merk­te, fuhr ru­hig in sei­ner Ar­beit fort.
    This­sell wähl­te das leich­tes­te sei­ner In­stru­men­te, den Stra­pan. Es war viel­leicht kei­ne sehr glück­li­che Wahl, denn das In­stru­ment drück­te einen ge­wis­sen Grad an Her­ab­las­sung aus. This­sell ver­such­te die­sen Nach­teil gutz­u­ma­chen, in­dem er in war­men, na­he­zu schmel­zen­den Tö­nen sang und den Stra­pan ko­misch schüt­tel­te, wenn er ei­ne falsche No­te griff.
    »Ein Frem­der ist ei­ne Per­son, mit der man gern Han­del treibt. Sei­ne Ma­nie­ren sind un­ge­wohnt, er er­regt Neu­gier. Vor we­ni­ger als zwan­zig Mi­nu­ten be­trat ein Frem­der die­sen zau­ber­haf­ten La­den und tausch­te sei­ne lang­wei­li­ge Wald­geist-Mas­ke ge­gen ei­ne der phan­ta­sie­vol­len Schöp­fun­gen, die hier zur Schau ge­stellt wer­den.«
    Der Mas­ken­ma­cher warf This­sell einen Sei­ten­blick zu. Wort­los spiel­te er ei­ne Me­lo­di­en­fol­ge auf ei­nem In­stru­ment, das This­sell noch nie ge­se­hen hat­te – ein sack­ähn­li­ches Ge­bil­de, das in der Hand lag, wäh­rend zwi­schen den Fin­gern drei Pfei­fen ge­führt wur­den. Wenn man auf den Sack preß­te, ent­wich die Luft durch die Pfei­fen­schlit­ze. Es ent­stand ein oboe­n­ähn­li­cher Klang. This­sells Ohr, das sich all­mäh­lich an die ver­schie­de­nen Klän­ge ge­wöhn­te, nahm wahr, daß das In­stru­ment äu­ßerst schwie­rig zu spie­len war, daß aber der Mas­ken­ma­cher ein Vir­tuo­se war. Die Mu­sik drück­te völ­li­ge Gleich­gül­tig­keit ge­gen­über den In­ter­es­sen ei­nes Frem­den aus.
    This­sel ver­such­te es noch ein­mal, in­dem er müh­sam auf dem Stra­pan her­um­fin­ger­te.
    Er sang: »Für einen Aus­län­der auf ei­nem frem­den Pla­ne­ten ist die Stim­me ei­nes Lands­man­nes wie Was­ser für ei­ne ver­dor­ren­de Pflan­ze. Je­mand, der zwei sol­che Men­schen zu­sam­men­bringt, könn­te Ge­fal­len an ei­ner gu­ten Tat ha­ben.« Selbst in sei­nen Oh­ren klan­gen die Tö­ne falsch.
    Der Mas­ken­ma­cher griff spie­le­risch nach sei­nem ei­ge­nen Stra­pan und be­weg­te die Fin­ger so schnell, daß das Au­ge kaum fol­gen konn­te. Er spiel­te ei­ne har­te, schnei­den­de Me­lo­die. Sein Ge­sangs­stil war for­mell:
    »Ein Künst­ler liebt die Au­gen­bli­cke der Kon­zen­tra­ti­on. Er legt kei­nen Wert dar­auf, sei­ne Zeit zu ver­schwen­den, in­dem er mit Per­so­nen von höchs­tens durch­schnitt­li­chem strakh ba­na­le Wor­te aus­tauscht.«
    This­sell ver­such­te ei­ne Ge­gen­me­lo­die an­zu­stim­men, aber der Mas­ken­ma­cher schlug neue Sai­ten an, de­ren Sinn This­sell ent­ging.
    »In den La­den kommt ein Mann, der of­fen­sicht­lich zum ers­ten­mal ein In­stru­ment von so ho­hem Schwie­rig­keits­grad spielt, denn sei­ne Mu­sik ist kri­tik­wür­dig. Er singt von Heim­weh und von der Sehn­sucht, an­de­re sei­ner Art zu tref­fen. Er ver­birgt sein enor­mes strakh hin­ter der Mas­ke ei­nes Nacht­schwär­me­rs. So muß es sein, denn er wagt es, einen Meis­ter­hand­wer­ker mit dem Stra­pan an­zu­spre­chen und mit ver­ächt­li­chem Spott zu sin­gen. Der in ed­len Sit­ten er­zo­ge­ne Künst­ler über­sieht die Her­aus­for­de­rung. Er spielt ein höf­li­ches In­stru­ment, bleibt ru­hig und ver­traut dar­auf, daß der Frem­de von sei­nem Tun ab­las­sen und ge­hen wird.«
     
    This­sell nahm sei­nen Kiw auf. »Der ed­le Mas­ken­ma­cher miß­ver­steht mich völ­lig …«
    Er wur­de durch ein Stak­ka­to des Stra­pans un­ter­bro­chen. »Der Frem­de

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