9 SCIENCE FICTION-STORIES
Maskenmachers und blieb draußen stehen, als bewundere er das Schaufenster.
Nur der Maskenmacher selbst befand sich im Laden, ein knorriger, finsterer Mann in einer gelben Robe, der eine täuschend einfache Maske trug: die des Universalexperten. Sie bestand in Wirklichkeit aus über zweitausend Splittern verschiedener Hölzer, die zu einem Ganzen zusammengefügt worden waren.
Thissell überlegte, was er sagen und wie er seine Worte begleiten sollte, und betrat dann den Laden.
Der Maskenmacher, der die Nachtschwärmer-Maske und die schüchterne Haltung ihres Besitzers wohl bemerkte, fuhr ruhig in seiner Arbeit fort.
Thissell wählte das leichteste seiner Instrumente, den Strapan. Es war vielleicht keine sehr glückliche Wahl, denn das Instrument drückte einen gewissen Grad an Herablassung aus. Thissell versuchte diesen Nachteil gutzumachen, indem er in warmen, nahezu schmelzenden Tönen sang und den Strapan komisch schüttelte, wenn er eine falsche Note griff.
»Ein Fremder ist eine Person, mit der man gern Handel treibt. Seine Manieren sind ungewohnt, er erregt Neugier. Vor weniger als zwanzig Minuten betrat ein Fremder diesen zauberhaften Laden und tauschte seine langweilige Waldgeist-Maske gegen eine der phantasievollen Schöpfungen, die hier zur Schau gestellt werden.«
Der Maskenmacher warf Thissell einen Seitenblick zu. Wortlos spielte er eine Melodienfolge auf einem Instrument, das Thissell noch nie gesehen hatte – ein sackähnliches Gebilde, das in der Hand lag, während zwischen den Fingern drei Pfeifen geführt wurden. Wenn man auf den Sack preßte, entwich die Luft durch die Pfeifenschlitze. Es entstand ein oboenähnlicher Klang. Thissells Ohr, das sich allmählich an die verschiedenen Klänge gewöhnte, nahm wahr, daß das Instrument äußerst schwierig zu spielen war, daß aber der Maskenmacher ein Virtuose war. Die Musik drückte völlige Gleichgültigkeit gegenüber den Interessen eines Fremden aus.
Thissel versuchte es noch einmal, indem er mühsam auf dem Strapan herumfingerte.
Er sang: »Für einen Ausländer auf einem fremden Planeten ist die Stimme eines Landsmannes wie Wasser für eine verdorrende Pflanze. Jemand, der zwei solche Menschen zusammenbringt, könnte Gefallen an einer guten Tat haben.« Selbst in seinen Ohren klangen die Töne falsch.
Der Maskenmacher griff spielerisch nach seinem eigenen Strapan und bewegte die Finger so schnell, daß das Auge kaum folgen konnte. Er spielte eine harte, schneidende Melodie. Sein Gesangsstil war formell:
»Ein Künstler liebt die Augenblicke der Konzentration. Er legt keinen Wert darauf, seine Zeit zu verschwenden, indem er mit Personen von höchstens durchschnittlichem strakh banale Worte austauscht.«
Thissell versuchte eine Gegenmelodie anzustimmen, aber der Maskenmacher schlug neue Saiten an, deren Sinn Thissell entging.
»In den Laden kommt ein Mann, der offensichtlich zum erstenmal ein Instrument von so hohem Schwierigkeitsgrad spielt, denn seine Musik ist kritikwürdig. Er singt von Heimweh und von der Sehnsucht, andere seiner Art zu treffen. Er verbirgt sein enormes strakh hinter der Maske eines Nachtschwärmers. So muß es sein, denn er wagt es, einen Meisterhandwerker mit dem Strapan anzusprechen und mit verächtlichem Spott zu singen. Der in edlen Sitten erzogene Künstler übersieht die Herausforderung. Er spielt ein höfliches Instrument, bleibt ruhig und vertraut darauf, daß der Fremde von seinem Tun ablassen und gehen wird.«
Thissell nahm seinen Kiw auf. »Der edle Maskenmacher mißversteht mich völlig …«
Er wurde durch ein Stakkato des Strapans unterbrochen. »Der Fremde
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