Ab heute alles anders
würden Sie sagen: Sind Sie krank oder gesund? Ich meine: gesund! Ist es nicht die gesündeste Reaktion der Welt und zugleich die wünschenswerteste, die Sie durchlebt haben? Ihr Körper versucht, alle Giftstoffe auf schnellstem Weg loszuwerden und außerdem mit der Erhöhung seiner Temperatur sämtliche Erreger zu vernichten, die ihm schaden könnten. Ihr aktuelles Befinden ist natürlich anders – selbstverständlich fühlen Sie sich krank.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Gesundheit folgendermaßen: »Gesundheit ist ein Zustand völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.« Positiv formuliert: Jeder von uns trägt die Möglichkeit in sich, ein Höchstmaß an physischer, mentaler und sozialer Gesundheit zu erreichen. Dieses Potenzial kann voll ausgeschöpft werden, wenn unser Körper gut funktioniert. Wenn wir dafür Sorge tragen, dass alle Teile und Komponenten harmonieren, haben wir die beste Chance auf ein Optimum an Wohlbefinden. Und genau so definiert der Chiropraktor Gesundheit: als Optimum an Wohlbefinden. Ein intaktes und störungsfreies Nervensystem ist neben ausgewogener Ernährung, richtigem sportlichen Training sowie einem gesicherten sozialen Umfeld die Grundlage eines funktionierenden Körpers.
|59| Kontrollzentrum unseres Körpers: das Nervensystem
Das Nervensystem koordiniert und überwacht die Funktionen unseres Gewebes und von allen Organen, es ist verantwortlich für die Balance unserer Körperfunktion. Das beginnt beim simplen Niesen, wenn die Nase kitzelt, und reicht bis zu äußerst komplexen Steuerungsprozessen unseres Immunsystems, wenn es gilt, etwa das Eindringen von Krankheitserregern abzuwehren. Das Nervensystem ist somit auch verantwortlich für die erfolgreiche Anpassung an unsere wechselnden Umweltbedingungen. Verschiedene Komponenten bilden dabei eine funktionierende Einheit. Das Gehirn könnte als eine Art Zentralrechner unseres Körpers bezeichnet werden; hier werden alle Informationen verarbeitet und gesteuert. Das Rückenmark, die Verlängerung unseres Gehirns, wäre dann der Kabelbaum, über das die ein- und ausgehenden Informationen transportiert werden. Das Rückenmark liegt in unserer Wirbelsäule und wird von 24 frei beweglichen Wirbelkörpern geschützt. Die Nervenbahnen stellen die Verbindung zu jeder Zelle unseres Körpers her. Sie sind in ständiger Kommunikation mit der Umwelt und unserem Inneren, um nötige Reaktionen und Anpassungen zu gewährleisten. Sobald der Austausch von Daten gestört ist, kann unser Körper nicht mehr richtig funktionieren und wird angreifbar für Krankheiten.
Im Sport gilt das ganz besonders, da jede von uns gesteuerte Bewegung ein Zusammenspiel des gesamten Nervensystems darstellt. Wenn wir zum Beispiel beim Fußballspielen mit dem Ball aufs Tor zulaufen, entscheiden wir zwar in Bruchteilen von Sekunden bewusst über die Ecke, auf die wir schießen wollen, und ob wir mit dem Spann oder lieber dem Innenrist den Schuss ausführen. Die äußerst komplexen Reaktionen von Gewichtsverlagerung, Anspannung der Muskulatur, Halten des Gleichgewichts (Balance) sowie die Präzision des Schusses geschehen |60| jedoch, ohne dass wir im Einzelnen darüber nachdenken müssen. Hierzu speichert unser Kleinhirn spezifische Fertigkeitsprogramme, deren Umfang vom Grad der Übung beziehungsweise der Trainingsintensität abhängt. Dies gilt für Fußball ebenso wie für Laufen oder Radfahren. Wir entscheiden, ob wir rechts, links oder gar über ein Hindernis hinweglaufen, wie schnell und koordiniert das jedoch geschieht, hängt davon ab, wie gut wir trainiert sind und wie fehlerfrei unser Großhirn, das Kleinhirn und die Nervenbahnen die gewünschten Informationen verarbeiten können, die sie den einzelnen Muskelgruppen schicken oder von ihnen erhalten.
Wie entsteht Krankheit?
Dr. Thomas Kroiss (Arzt und Präsident der österreichischen Gesellschaft für ganzheitliche Medizin) hat einmal gesagt: »Der Organismus kann von sich aus nichts anderes als gesund zu sein. Man muss daher aktiv etwas tun – oder unterlassen –, sodass er krank wird.«
Wieso erkranken während einer Grippewelle eigentlich nicht immer alle Mitglieder einer Familie? Manche Menschen scheinen immer gesund zu sein, während sich andere bei jeder Gelegenheit den Husten ihres Nachbarn einfangen. Die meisten Menschen vermuten, das liege an den Bakterien oder an den Viren. Das ist einerseits richtig,
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