Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ab heute alles anders

Titel: Ab heute alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Franz
Vom Netzwerk:
nur zu bekannte Stechen an der Außenseite meines linken Knies heimsuchte. Wie gewohnt versuchte ich, einfach weiterzumachen und den Schmerz zu ignorieren. Als ich dann jedoch auch noch auf einem der engen Trampelpfade an einer Baumwurzel hängenblieb und mir das Knie verdrehte, war es geschehen. Ich quälte mich zwar weiter, aber es war sinnlos. Helfer vom |56| Roten Kreuz brachten mich schließlich auf einer Trage und dann per Jeep nach Davos zurück.
    Ich konnte nach dieser Verletzung mehrere Jahre lang nie weiter als zwei, drei Kilometer laufen. Stattdessen absolvierte ich nun einen Marathon von Arzt zu Arzt, von Hiobsbotschaft zu Hiobsbotschaft. Alle rieten mir, mit dem Sport aufzuhören, einige versprachen mir Hilfe durch eine Operation. Seltsamerweise konnte ich weiterhin mit dem Rad und meinem Sportroller fahren, wandern und sogar bergsteigen, nur eben nicht laufen. Also fand ich mich mit meinem Handicap ab und konzentrierte mich auf die Sportarten, die ich einigermaßen schmerzfrei ausüben konnte. Wenn jemand, so wie ich, den Sport in seinen extremsten Bereichen ausübt, muss er halt auch ein paar Schmerzen akzeptieren und wegstecken – dachte ich.
    Erst viele Jahre später lernte ich einen Menschen kennen, mit dem sich bald ein Gespräch ergab, das über das übliche Austauschen von Meinungen hinausging. Er stellte sich als Chiropraktor vor und versuchte, mir den Unterschied zwischen seinesgleichen und Chiropraktikern zu erläutern. Für mich klang das alles zunächst sehr ähnlich, und ich erzählte ihm von meiner Odyssee durch die Praxen von Ärzten, Chiropraktikern, Chirurgen und Orthopäden. Der junge Mann, der vor mir stand, suchte gar nicht erst nach vermeintlichen Fehlern seiner Kollegen aus der medizinischen Zunft, sondern bot mir an, einmal einen Versuch zu machen, bei dem er die Sache gewissermaßen »von einer anderen Seite« angehen wolle. Besonders angetan war ich nicht von der Idee, aber ein weiterer Versuch konnte schließlich nicht schaden. Durch Alexander Steinbrenner, Doktor der Chiropraktik, habe ich erstmals eine Ahnung davon bekommen, was es heißt, seinen Körper und dessen Gleichgewicht, oder allgemeiner formuliert, die Themen Gesundheit und Krankheit wirklich »von einer anderen Seite« zu betrachten.

57
    79
    57
    79
    false
|57| Das Wunderwerk Mensch (Alexander Steinbrenner)
    Der Mensch: An einem Tag schlägt sein Herz über 100 000-mal. Über 650 verschiedene Muskeln arbeiten an seinem Gerüst aus 206 einzelnen Knochen. Jedes einzelne Haar wächst pro Tag circa 0,35 Millimeter, insgesamt wachsen somit ungefähr 25 bis 30 Meter Haar am Körper, Tag für Tag. Der Mensch atmet 23 000-mal ein und aus und spricht im Schnitt 16 000 Wörter. Mensch zu sein bedeutet, dass 100 Billionen lebende Zellen tagein und tagaus ihren Tätigkeiten nachgehen. Ohne Übertreibung kann man den menschlichen Körper als ein Wunderwerk bezeichnen, ein Werk, in Millionen von Jahren zu einem einzigartigen System herangereift.

    Dieses Wunderwerk arbeitet stabil und störungsfrei, wenn es durch einen reibungslos funktionierenden Bewegungsapparat unterstützt wird, das heißt: wenn die Körperbalance stimmt. So kann es eine optimale Leistung erbringen. Auch die Chance, verletzungsfrei zu bleiben, steigt um ein Vielfaches. Für Menschen, die ihren Körper permanent einsetzen, also Sportler der Kategorie Joachim Franz, gilt dies natürlich ganz besonders. Aber es gilt ebenso für jeden anderen, der sich bewegt – für uns alle.
    Was verstehen wir unter Gesundheit?
    Jeder Mensch hat eine eigene Vorstellung von Gesundheit, aber als allgemeiner Konsens können zwei Dinge gelten: Wir empfinden uns als gesund, wenn wir keine Schmerzen haben, und wenn wir uns wohl und fit fühlen. Was würden Sie beispielsweise antworten, |58| wenn Sie jetzt, in diesem Moment mit dem Buch in der Hand, gefragt würden, ob Sie gesund sind? Die meisten Menschen antworten in einer solchen Situation unter dem Eindruck ihrer aktuellen Befindlichkeit. Doch funktioniert unser Körper wirklich so? Können wir unseren Zustand anhand eines Augenblicks festlegen, oder handelt es sich doch um einen komplexeren Sachverhalt?
    Ein Beispiel: Sie waren gestern zu einem Einkaufsbummel in der Stadt, und wie immer haben Sie sich am Wochenmarkt ein Fischbrötchen gekauft und mit Hingabe verspeist. Gegen Abend dann die ersten Symptome: Unwohlsein, Übelkeit, leichtes Fieber. Den Rest der Nacht verbringen Sie mit Schüttelfrost zwischen Bett und WC. Was

Weitere Kostenlose Bücher