Ab heute alles anders
dafür?)
Lassen Sie sich Zeit beim Schreiben. Beschäftigen Sie sich in Ruhe mit Ihrem Körper, und Sie werden sehen, wie schnell sich das Blatt vor Ihnen füllt.
Schritt 2: Investieren Sie am Anfang Ihres Wegs eine Stunde Zeit für eine ausführliche Beratung und eine umfangreiche |71| Untersuchung. Über die Deutsche Chiropraktoren Gesellschaft und über das Internet können Sie einen studierten Chiropraktoren in Ihrer Nähe finden. (www.chiropraktik.de).
Zu Beginn einer chiropraktischen Behandlung wird eine detaillierte Krankengeschichte (Anamnese) aufgenommen. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, wobei hauptsächlich das Muskel-, Skelett- und Nervensystem untersucht werden. Andere Organe wie Herz, Lunge und Verdauungsorgane können aber je nach Fall ebenfalls Gegenstand der Untersuchung sein. Auf diesem Wege können auch schon kleinste Funktionsstörungen von Gelenken sowie Störungen des Nervensystems festgestellt werden. Es folgt die jeweilige Diagnose, und eine ausführliche Aufklärung des Patienten über die Ursachen und den Ablauf eines möglichen Therapieplans (Häufigkeit und Dauer der Behandlung) schließt sich an.
Oft kann gleich mit einer Behandlung begonnen werden. Falls jedoch weitere Tests oder Röntgenaufnahmen nötig sind, um die Diagnose zu bestätigen, kann sich der Beginn der Behandlung um einige Tage verzögern.
Ein kleiner Einblick in die Neurologie
Die Korrektur eines chiropraktischen Subluxationskomplexes hat nichts mit »Einrenken« zu tun. Das ist vermutlich einer der größten Irrtümer, die mit der Chiropraktik in Verbindung gebracht werden. Ein »ausgerenktes« Gelenk stellt grundsätzlich eine schwerwiegende Verletzung zweier verbundener Knochen und ihrer Gelenkkapsel dar. Gerade im Bereich der Wirbelsäule handelt es sich hierbei um einen medizinischen Notfall, der oft Lähmungen und Ausfallerscheinungen zur Folge hat. Ein solches Ereignis muss zumeist neurochirurgisch behandelt werden. Die chiropraktische |72| »Justierung« (englisch: to adjust = fein einstellen) eines Gelenks geschieht hingegen durch eine schnelle, von Hand ausgeführte Bewegung, bei der das betroffene Gelenk zunächst unter Vorspannung gebracht und dann mit einem kurzen, sehr dosierten und äußerst gezielten Impuls bewegt wird. Hierdurch wird die normale Gelenkfunktion und Beweglichkeit wieder hergestellt. Mitunter wird dies von einem »Knacken« begleitet.
Auch dieses Geräusch wird von den meisten Menschen falsch interpretiert. Es handelt sich nicht um Knochen oder Bänder, die »hin und her springen«. Durch die Dehnung der Gelenkkapsel entsteht ein Unterdruck im Inneren, was zur Entstehung eines Gasbläschens führt, und dieses Bläschen erzeugt das einem Knacken ähnliche Geräusch. Dieser Vorgang ist völlig harmlos.
Eine Schutzfunktion des Körpers
Die Funktionsfähigkeit eines Gelenks, also sein normales Bewegungsspiel und die Stellung der Gelenkpartner zueinander, überwachen sogenannte Propriozeptoren. Unter Propriozeption versteht man die Eigenwahrnehmung des Körpers. Wenn wir beispielsweise unsere Augen geschlossen halten, haben wir immer noch einen sehr guten Eindruck von unserer Körperposition im Raum und von der Position unserer Arme und Hände. Dies wird möglich durch Sinneskörper in den Gelenken und Muskeln, die dem Gehirn, vor allem dem Kleinhirn, ständig Informationen über unsere Position im Raum geben. Solche Sensoren (Proprio-Rezeptoren oder kurz Propriozeptoren) sind auch entscheidend daran beteiligt, Verletzungen bei plötzlicher Belastungsänderung zu vermeiden. Das typische Umknicken im Sprunggelenk ist ein solches Beispiel. Bei gut funktionierenden Gelenksensoren erkennt der Körper sehr früh, dass das Gelenk umzuknicken beginnt. Ein Reflex spannt sofort die nötige Muskulatur an, die das Gelenk stabilisiert und eine Verletzung der Bänder |73| des Fußes verhindert. Für genau einen solchen Fall ist ein störungsfreies Nervensystem notwendig, um die Signale ungehindert verarbeiten zu können. Etwas vereinfacht kann man sagen, dass eine chiropraktische Behandlung die Funktion dieser »Bewegungsfühler« im Gelenk verbessern und auf diesem Weg das Verletzungsrisiko deutlich minimieren kann.
Auch für das Einnehmen einer stabilen Körperhaltung spielt die propriozeptive Sinneswahrnehmung eine entscheidende Rolle. Durch gut trainierte Sensoren gelingt es dem Körper überhaupt erst, eine aufrechte Körperposition einzunehmen und längere Zeit
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