Ab heute alles anders

Anhang 2

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Beispielhafte Anleitungen: Die ersten Schritte
Fall 1: Übergewichtig, wenig Bewegung
Fall 2: Normalgewichtig, mit dem Sport beginnend
Fall 3: Sportlich, mit gesundheitlichen Problemen
Fall 4: Sportlich, weitere Ziele suchend

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Fall 1: Der übergewichtige, sich wenig bewegende Joachim Franz
    Wie war das eigentlich damals? Ich konnte die 120 Kilogramm-Marke auf der Waage schon deutlich sehen und fühlte mich alles andere als gut. Ja, der Wunsch, anders zu sein, war da, aber was sollte ich tun? Ich kannte niemanden, der mir hätte helfen können, und hatte keine Vision, um einen Begriff zu verwenden, der mir heute wichtig ist. Damals gehörte er nicht zu meinem aktiven Wortschatz. Hatte ich ein Ziel? Nicht wirklich, allerdings hatte ein »Gärungsprozess« längst begonnen.
    An dem Tag, an dem ich die Zigarette aus der Hand legte und die Bierflaschen im Kasten stehen ließ, hatte ich immerhin eine vage Vorstellung davon, was ich alles tun wollte, um meine persönliche Kehrtwende einzuläuten:
|231| Ich nahm mir vor, eine etwa fünf Kilometer lange Strecke zu laufen, die ich mir ausgesucht hatte.
Ich wollte spontan in einen Sportladen in der Stadt gehen, um mich entsprechend einzukleiden.
Ich wollte abnehmen, zur Not anders essen.
Ich wollte die Angst vor meiner Entscheidung loswerden.
Ich wollte endlich jemand anders sein.
Ich wollte, dass alle um mich herum verstehen sollten, was ich tun wollte – und vor allem warum.
Ich wollte nicht gleich zu einem Arzt gehen, der mir womöglich sagen würde, dass es längst zu spät sei.
Ich wollte und wollte und wollte ...
    An einem Dienstag, dem 9. Januar 1990, begann ich tatsächlich damit, mein Vorhaben umzusetzen. Ich ging in den Sportladen, um mir ein paar Ladenhüter in Übergröße zu kaufen, dann lief ich los – und gab nach kurzer Zeit auf, entkräftet und entnervt. Für ein paar Tage war ich froh, mit meinem gewohnten Leben weitermachen zu können, zu rauchen und zu trinken und mich nicht bewegen zu müssen. Aber es nagte pausenlos in mir – ich wollte nicht der »Alte« bleiben! Was wäre ich froh gewesen, die richtigen Freunde an meiner Seite gehabt zu haben.
    Alexander Steinbrenner, Chiropraktor:
    Eine gute Körperbalance ist die Grundlage für jeden Sporteinsteiger. Gerade in Bezug auf Übergewichtigkeit und für den Körper ungewohnte Bewegungsabläufe bei Sportneulingen ist es wichtig, die korrekte biomechanische Funktion der Gelenke zu überprüfen, um eventuellen Spätfolgen vorzubeugen. Die chiropraktische Untersuchung beinhaltet in diesem Fall zumeist eine Ganganalyse, neurologische, orthopädische sowie spezielle chiropraktische Tests, um Gelenksfehlstellungen zum Beispiel im Fuß oder Becken zu identifizieren.
    |232| Studien zeigen, dass unser Knie beim Joggen bis zu (tempoabhängig) dem Neunfachen unseres eigenen Körpergewichts belastet wird. Für unseren Körper ist es daher essenziell, dass wir ihn langsam an neue Beanspruchungen gewöhnen. Sonst besteht gerade für Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke die Gefahr von Überbelastung, die zusammen mit den genannten Gelenksfehlstellungen einem Trainingsneuling zum Verhängnis werden.
    Häufige Diagnosen in diesem Fall können sein:
Blockierung der Rückenwirbel (wie bei einem Hexenschuss)
Gelenkreizungen
Verletzungen im Bereich der Muskeln, Sehnen, Bänder
    Dirk Colla, Internist:
    Die meisten Sportanfänger lassen keinen ärztlichen Check machen, bevor sie loslaufen. Folgende Untersuchungen sind jedoch sehr wichtig:
    Blut abnehmen und Ist-Werte analysieren: Blutzucker, Harnsäure, ein Leberwert und kleines Blutbild sowie Kalium. Auf dieser Basis kann das Risikoprofil in Richtung Ernährung besser eingeschätzt werden und ein Gichtanfall oder Ähnliches, bedingt durch die gewollte Gewichtsreduktion, verhindert werden.
    Der Kandidat des Fallbeispiels ist durch seinen Lebensstil und sein Übergewicht gefährdet – in Bezug auf seine Gelenke (siehe Chiropraktor) und in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System. Als Spezialist würde ich deshalb ein Echo machen, um zu sehen, ob es bereits Schäden am Herzmuskel oder dem Klappenapparat gibt, dann folgen ein Belastungs-EKG und eine Duplex-Sonografie der Arterien. So kann man ganz sicher sein, dass bei Beginn einer sportlichen Betätigung keine bösen Überraschungen auftreten. Beim Belastungs-EKG erfahren wir etwas über den Blutdruck-Verlauf und könnten – wenn nötig – auch hier anfangs regulierend