Ab heute alles anders
kommt. Dass diese Handlungen zu Beginn ohne jegliche Planung vonstatten gehen, ist normal und kein Einzelfall. Warum auch planen – einfach loslegen heißt die Devise! Doch nach einer Weile merkt man, dass dies alleine keinen Erfolg bringt. Irgendwie gehört noch mehr dazu.
Ulrich Riess, Ernährungsberater:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle Menschen die gleichen Ernährungsfehler machen. Egal ob Olympionike oder übergewichtiger Computerspezialist, es lässt sich im Ansatz immer vergleichen. Meine Tipps gelten daher für die Fälle 1 bis 4 gleichermaßen.
Ein Ernährungscoach stellt an den Anfang einer Beratung die |236| Analyse des bisherigen Ernährungsverhaltens und des Gewichtsverlaufes, die sogenannte Ernährungsanamnese.
Ich führe immer ein halbstündiges Gespräch über die Geschichte des Klienten und des Gewichtes. Ich frage nach dem aktuellen Gewicht, dem Zielgewicht des Klienten, nach dem Höchstgewicht, dem niedrigsten Erwachsenengewicht, wie viel und welche Ernährungsumstellungen (Diäten) schon durchgeführt wurden und welche Ziele oder Vorstellungen man mit dem »neuen Gewicht« verbindet, nach familiärer Gewichtsbelastung und ob der Wunsch das Gewicht zu verändern wirklich selbstbestimmt ist oder ob er von Familienangehörigen oder Freunden gesteuert wird.
Danach wird der Körperfettanteil bestimmt und überprüft, ob das Zielgewicht ohne Verlust von Magermasse (Muskulatur) überhaupt erreichbar ist. Schließlich wird ein sinnvolles Zielgewicht bestimmt.
Im Rahmen des Coachings arbeite ich mit Ernährungsprotokollen, die vom Klienten geführt werden. Das Protokoll wird bei den regelmäßigen Treffen ausgewertet und besprochen. So optimiert man gemeinsam die Ernährung unter Berücksichtigung persönlicher Bedürfnisse und Anforderungen – wie gesagt, das gilt ebenso für den Top-Athleten wie für einen Klienten mit dem Wunsch, dauerhaft ein paar Kilo zu verlieren. Die Grundregeln:
Planung des Einkaufs mit entsprechender Lebensmittelauswahl
Planung der Mahlzeiten bei der Arbeit und zu Hause mit
bewusster Auswahl der Gerichte und Getränke
Ruhe beim Essen und Konzentration auf das Essen (ohne Störungen durch Handy, Telefon, PC, Fernseher)
Planung der Pausen auf Reisen und Mitführung entsprechender Mahlzeiten und Getränke
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|237| Fall 2: Der fast normalgewichtige, mit dem Sport beginnende Joachim Franz
Was war das für ein seelischer Stress! Ich hatte es zwar geschafft, nach meinem anfänglichen Totalrückschlag doch noch in Bewegung zu kommen. Doch schon begannen ganz andere Probleme: Mein Umfeld nahm mich nicht mehr als denjenigen wahr, der ich die ganzen letzten Jahre über gewesen war. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ein Leben ohne die abendlichen Alkoholrunden inklusive zu viel und zu ungesundem Essen so schnell eine Veränderung in der Zusammensetzung des Freundeskreises bedeute könnte. Dazu kam, dass nach rasantem Verlust von fast 25 Kilogramm Körpergewicht die Freude darüber von Knie-, Rücken und sonstigen Schmerzen abgelöst wurde. Nun hatte ich das Problem, dass ich das Übergewicht noch nicht ganz los war, sich aber schon das nächste Handicap, unterschiedliche Schmerzen, ankündigte. Ich nahm mir vor, anders zu trainieren. Aber wie? Dann betrachtete ich meine ausgelatschten Laufschuhe: Vielleicht sollte ich doch einmal etwas anderes als nur Sonderangebote kaufen? Hatte ich vielleicht zu viel an meiner Ernährung verändert? Hatte ich etwas vergessen? Wie sollte ich mit meinen sogenannten »Freunden« umgehen, die mich zunehmend mieden? Ich konnte inzwischen zwar stundenlang laufen, fühlte mich dabei jedoch immer schlechter. Wie und wo wollte und sollte ich denn besser werden?
Immer wieder lief ich mit Knieschmerzen. Würde das wieder besser werden? Ich träumte doch von meinem ersten Marathon! Ich dachte wirklich, ich könnte alles und sofort. Die Schmerzen wurden stärker, und eine erste Talfahrt der Seele begann. In dieser Zeit lernte ich auch, dass manches schnell zu erreichen ist, aber oftmals weniger beständig ist. Ich hätte dringend guten Rat brauchen können.
|238| Alexander Steinbrenner, Chiropraktor:
Der Körper lügt nicht! Symptome sind nichts anderes als die Sprache unseres Körpers, und wir müssen beginnen, sie rechtzeitig zu verstehen, statt sie zu ignorieren. Der Köper muss sich in allen Belangen auf neue Gewohnheiten und Belastungen einstellen. In Bezug auf den Bewegungsapparat können sich gerade in diesem
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