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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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Erfahrung ihn die richtigen Entscheidungen treffen lassen würde.
    Die Motoren der Schnellboote sprangen an. Olsen nahm das Vibrieren wieder auf. Ein Countdown wurde angesagt. Noch fünf Minuten.
    „Edda. Simon“, sandte Olsen aus. „Linus schickt mich!“

    Edda hatte die P3 erreicht.
    Laut dröhnte Musik aus dem kleinen, geschmückten Saal. Die meisten der Rebellen hatten offensichtlich schon eine Menge getrunken. Sie feierten die Zeit auf See, den geldbringenden Coup von Simon, Sudden und Gopal ... vor allem aber feierten sie sich selbst. Sie hatten kein Auge für die Gefahr, die sich von West-Nord-West näherte. Edda hörte das Lachen und Johlen und dann sah sie Gopal. Er nahm sie nicht wahr, stand am Fenster des Saales, mit Schifter ins Gespräch vertieft. Neben ihnen stand Bixby. Er war vor wenigen Stunden erst eingetroffen.
    Edda war stehen geblieben und überlegte, ob sie Bixby nach Linus fragen sollte. Da schoben sich plötzlich wieder die düsteren Bilder vor ihr inneres Auge. Edda wusste sofort, dass sie keine Zeit zu verlieren hatte. Sie fragte ein paar Leute, die vor dem Saal standen und kifften, wo sie Simon finden könne.
    „Such nach Sudden“, war die Antwort und die Gruppe lachte.
    „Wo sind sie denn?“, fragte Edda eindringlich, sodass die anderen kapierten, dass ihr nicht nach Spaßen zumute war. Sie wiesen sie weiter zu der Wendeltreppe, die zu den Schlafkabinen in der südlichen Stahlstütze der Plattform führte. Edda eilte voran und überhörte den flötenden Kommentar der anderen.
    „Überraschung, Simon ...“
    [3227]
    Gemeinsam lagen Simon und Sudden auf ihrem Bett. Sie waren so tief unter Wasser, dass die Musik nicht mehr zu hören war. In den letzten Stunden waren sie sich sehr nahe gekommen, und Simon wusste nicht, ob er diese Nähe vertiefen oder Abstand gewinnen sollte. Kaum hatten sie zusammen geschlafen, schien sich die ganze Welt verändert zu haben, bedrängten ihn Gefühle, die er nicht kannte und von denen er nicht wusste, ob er sie mit Sudden teilen oder sie lieber für sich behalten sollte. Immerhin und nach allem war sie ein Mädchen – und denen konnte man nicht alles sagen. Einfach nur weil sie Mädchen waren. Nicht einmal Sudden. Oder?
    Ihre Wangen waren gerötet, und Simon spürte, dass es für Sudden nicht unbefriedigend gewesen sein konnte – sonst hätte sie bestimmt etwas gesagt. Natürlich wollte er nicht fragen, auch wenn es ihn interessiert hätte, nur so. Nebenbei. Als Feedback.
    „Mach dir keine Sorgen“, sagte Sudden lachend. „Du bist ein Naturtalent.“
    Simon lächelte. Diese Art war so typisch für Sudden, dachte Simon. Er konnte nicht sagen, ob sie ihn verarschte oder nicht, doch das war bei Sudden auch nicht wichtig. Er legte den Arm um sie.
    „Du warst aber auch ganz gut ... für ein Mädchen!“
    „Hey! Ein bisschen Verliebtheit bitte!“
    Sie schlug ihm mit der Faust auf die Schulter, als es plötzlich an der Tür klopfte.
    Simon und Sudden sahen sich an, und noch bevor sie antworten konnten, öffnete sich die Tür und Edda steckte ihren Kopf in den Raum.
    „Simon ...?“
    Wie angewurzelt blieb Edda stehen. Sah, dass er nackt war, und erkannte hinter ihm dann die ebenfalls nackte Sudden.
    „Hi“, sagte Simon.
    „Hi“ ,sagte Sudden.
    „Hi“, sagte Edda, murmelte etwas von Entschuldigung und verschwand wieder hinaus. Blieb stehen. Sie hielt noch immer den Knauf der Tür in der Hand und musste sich besinnen. Sie hatten Sex gehabt. Eindeutig. Und obwohl Edda längst wusste, dass die beiden etwas miteinander hatten, spürte sie, wie sie das traf. Ihr Kopf sagte ihr, dass das doch absoluter Scheiß war, jetzt eifersüchtig zu sein! Sollte Simon doch machen, was er wollte. Mit wem auch immer. Sie empfand doch nichts für Simon. Sie hatte sich gerade in Gopal verliebt – und eine herbe Abfuhr erhalten.
    Edda zwang sich, all diese Gedanken auszublenden. Schließlich war sie aus einem ganz anderen Grund gekommen. Es ging um die nahende Gefahr, die sie spürte, die sie von irgendwoher empfing. Und sie hoffte, dass Simon ihre Sorge ernst nehmen würde. Edda atmete durch und wollte zurück in die Kabine, als sich die Tür öffnete und Sudden heraustrat.
    „Edda ... wir gehen hoch. Feiern mit den anderen.“
    Edda schaute sie nur kurz an, schüttelte den Kopf und sah zu Simon.
    „Kann ich kurz mit dir reden?“
    Er hatte seine Kleider auf dem Boden zusammengesammelt und nickte.
    „Klar.“
    Simon setzte sich auf den einzigen Stuhl im Zimmer

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