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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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dieser Phase war Simon mit Edda bei ihm in Berlin in der JVA aufgetaucht.
    „Es tat mir weh, dir nicht helfen zu können“, sagte der Vater. „Unendlich weh.“ Aber er stand unter Beobachtung. Nicht nur von Geister-Bob, sondern auch von den Gutachtern. Schließlich wurde sein Wahn offiziell bestätigt und die vorzeitige Entlassung befürwortet.
    „Aber nur weil deine Mutter zugesagt hatte, mich so lange aufzunehmen, bis ein geeigneter Pflegeplatz gefunden wäre.“
    „Ab wann war dir klar, dass Geister-Bob dir auch hier auf den Fersen war?“, fragte Simon.
    „Als ich merkte, dass Mumbala meine Aufzeichnungen verschwinden ließ und ich ihm zum Intercity-Hotel gefolgt war.“
    „Weißt du, für wen Geister-Bob arbeitet?“, fragte Simon.
    Der Vater schüttelte den Kopf. „Aber es muss jemand sein, der weiß, dass ich in der Theorie das Problem gelöst habe, die Freie Energie zu nutzen.“ Er deutete auf Simons Kopf.
    „Nur in der Theorie?“, fragte Simon.
    „Als Verrückter kann ich es nicht beweisen“, sagte der Vater. Und er berichtete Simon von den Schumann-Frequenzen. Ein Münchner Professor hatte Mitte des letzten Jahrhunderts die Frequenz von zehn Hertz bestimmt, die der Schwingung der Erde entspricht. Ein Phänomen, das schon fünfzig Jahre früher ein heute vergessenes Genie entdeckt hatte. Nicola Tesla, der herausfand, dass mit jedem Blitz auch Radiowellen extrem niedriger Frequenz ausgestrahlt werden, die nahezu widerstandslos in die Erde ein- und durch sie hindurchdringen können. Damit hatte er die elektromagnetische Resonanzfrequenz der Erde entdeckt.
    „Blitze ...“, sagte Simon und erzählte, wie er sich bei der Flucht vor dem Gewitter von den Blitzen verfolgt gefühlt hatte. Sie lächelten.
    „Du hast das Prinzip begriffen?“, fragte der Vater.
    „Diese zehn Hertz ist der Wert, bei dem die Erde ... mitschwingt, sozusagen“, sagte Simon.
    „Genau. Der Swing der Erde. Jeder normale Blitzschlag erzeugt als Nebenprodukt Radiowellen einer solchen Frequenz, die mit der Erde resonanzfähig sind. Sie können daher nicht nur in die Erde eindringen, sondern verstärken sich dabei noch. So kommt es zur Ausbildung gewaltiger stehender Wellen, die über lange Zeit stabil bleiben können“, sagte Simons Vater, und Simon freute es zu spüren, wie sehr er in seinem Element war.
    „Und weißt du, was das Interessanteste ist?“, fragte der Vater. „Diese zehn Hertz sind auch eine Resonanzfrequenz des menschlichen Gehirns.“
    „Wir können uns also mit der Erde austauschen?“, fragte Simon neugierig. Der Vater hielt inne.
    „Möglich ... ja. Ich weiß nicht. Hab ich noch nie drüber nachgedacht“, sagte er verblüfft. „Ich hab nur überlegt, wie man diese Energie anzapfen und nutzen könnte. Und hab es herausgefunden.“
    „In der Theorie.“
    „Ja“, sagte der Vater.
    Simon überlegte, ob die Gedanken, die er mit Edda und Linus hatte teilen können, ob die Cloud, die sie gebildet hatten, mit diesen Frequenzen zu tun hatte. Sein Vater unterbrach seine Gedanken.
    „Und du trägst das Geheimnis auf deinem Kopf.“
    „Geister-Bob weiß von der Tätowierung“, sagte Simon. „In Berlin bin ich ihm gerade noch entkommen.“
    Simons Vater erschrak. „Das heißt, sie sind auch dir auf der Spur?“
    „Bin ihnen entkommen“, versuchte Simon mit lockerer Stimme zu sagen. Dabei wurde ihm plötzlich klar, dass es gar nicht gene-sys sein konnte, die hinter Geister-Bob steckte. gene-sys hatte ihn schließlich immer im Visier gehabt. Sie hätten Geister-Bob auf seine Spur bringen können.
    Aber wer war dann dessen Auftraggeber?
    „Dein Partner von damals?“, fragte Simon. „Kann er dahinterstecken? “
    „Nein.“ Simons Vater schüttelte den Kopf. „Er lebt in Japan. Er hatte in seiner Reha eine Deutsch-Japanerin kennengelernt. Sie war da seine Ärztin. Er ist mit ihr zusammen nach Kyoto gegangen.“
    Simon horchte auf. Er sagte dem Vater, dass Linus von einem Deutsch-Japaner berichtet hatte, der den Konzern M.O.T. Nanos leitete. Tomas Ono. Derselbe Name war in Olsens Geschichte aufgetaucht, als er von den neuen Herren von gene-sys erzählt hatte. Und jetzt nickte sein Vater.
    „Ono. Ja. Dr. Melanie Ono.“
    Ono, der schon das Weltmonopol im Bereich Saatgut anstrebte, der laut Olsen auch einer der Auftraggeber für den unerbittlichen Schlag gegen die Plattformen war, hatte auf diesem privaten Weg von den Forschungen seines Vater erfahren und versuchte nun, auch an das Wissen über Freie

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