Abbild des Todes
tust du etwas, das mich total umhaut.”
Catherine lachte leise. “Du hättest mich in den alten Tagen mal hören sollen. Einer der Collegefreunde deines Vaters nannte mich “die Pest auf zwei Beinen”. Es ist ein Wunder, dass Frank mir keinen Killer auf den Hals gehetzt hat.”
“Ich bin froh, dass er es nicht getan hat.”
Mit ihrer Hand, die in einem Lederhandschuh steckte, berührte Catherine sanft Zoes Wange. “Wirst du zurechtkommen, Baby? Ich bleibe gerne noch einen Tag hier, wenn du mich brauchst.”
“Nein, auf keinen Fall. Ich muss zurück an meine Arbeit, und du auch.” Sie gab ihr einen Kuss. “Sehen wir uns nächste Woche?”
“Ich kann es kaum erwarten.” Catherine warf einen Blick zu der wartenden Gruppe hinüber. “Da Joe an Weihnachten nicht kommen kann, warum bringst du dann nicht …”, sie räusperte sich, “… Rick mit?”
“Warum, Mom? Fängst du etwa an, deine Meinung über ihn zu ändern?”
“Er ist ein anderer Mann geworden. Er wirkt vernünftiger, beschützender, aufmerksamer. Und es war süß von ihm, dass er mich eingeladen hat, in seiner Wohnung zu übernachten.”
Zoe lächelte. “Ich bin mir sicher, dass er sich freut, uns an Weihnachten Gesellschaft zu leisten.” Sie legte ihren Arm um die Taille ihrer Mutter. “Komm mit, du willst dich doch sicher noch von allen verabschieden.” Sie senkte ihre Stimme. “Aber erwähne die Einladung an Rick bloß nicht gegenüber Joe.”
37. KAPITEL
I m
Blue Moon
wurde nach der Beerdigung noch ein kleiner Lunch serviert, bevor sich alle Gäste bis auf Joe verabschiedeten. “Was hast du in den nächsten zwei Stunden vor?”, fragte er Zoe, nachdem sie ihre Mutter zur Tür gebracht hatte.
“Ich will versuchen, den Rückstand bei meinen Comics aufzuarbeiten, warum?”
“Weil ich Hilfe benötigen könnte, um die passenden Weihnachtsgeschenke für meine Mutter und Schwestern auszusuchen. Wenn du dir ein paar Stunden freinehmen könntest, würde ich dir das nie vergessen.”
“Das sagst du jedes Jahr um diese Zeit. Weißt du immer noch nicht, was Frauen wollen?”
“Nicht, wenn sie alle drei Wochen ihre Meinung ändern.”
Ihren kleinen Streit von vor ein paar Tagen hatte Zoe längst vergessen. Sie lachte. “Ich weiß, was du meinst. Lizzys Nichten sind genauso. Ich bin froh, wenn ich dir helfen kann.” Sie warf einen Blick auf ihre Kitty-Floyd-Uhr. “Gib mir eine Minute. Ich will mich nur schnell von Rick verabschieden und bin dann ganz für dich da.”
Sie drehte sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, dass ihre Unterhaltung von ihrem Exmann beobachtet wurde, während er der Reinigungstruppe Anweisungen gab.
“Was ist los?”, fragte er und kam geradewegs durch den Raum auf sie zu.
“Joe braucht Hilfe bei den Weihnachtsgeschenken seiner weiblichen Verwandtschaft.”
“Wirklich.” Rick sah zu Joe, der ihm lächelnd zuwinkte. “Was wäre, wenn ich dir sage, dass ich auch Hilfe bei meinen Weihnachtseinkäufen bräuchte?”
Sie lachte. “Ich wüsste, dass du lügst. Du bestellst doch immer aus Katalogen.”
“Okay, war ein Scherz. Wie lange wirst du brauchen?”
“Nur ein paar Stunden. Danke übrigens noch mal für den Lunch. Es war sehr nett von dir, dich darum zu kümmern. Meine Mutter war sehr berührt.” Sie senkte ihre Stimme. “Sie lädt dich ein, mit uns zusammen Weihnachten im
Rose Cottage
zu feiern.”
“Warum flüsterst du?”
“Ich möchte nicht, dass Joe es hört.”
“Wie, ist der Goldjunge etwa nicht eingeladen?”
“Doch, er war eingeladen. Aber er kann nicht kommen. Weihnachten feiert er immer mit seiner Familie.”
“Und ihm würde es nicht gefallen, wenn ich zu euch käme? Obwohl ihr beide nicht im romantischen Sinne befreundet seid?”
“Ich möchte es ihm nur nicht unter die Nase reiben. Ist das so schwer zu verstehen?”
“Nein, und es tut mir leid. Ich werde es ihm gegenüber nicht erwähnen.”
“Danke. Ich sollte so gegen sechs Uhr heute Abend wieder zurück sein.”
Sie und Joe gingen gerade gemeinsam zur Tür, als Rick ihren Namen rief. Zoe drehte sich um.
“Sag deiner Mutter, dass ich ihre Einladung zum Weihnachtsessen sehr gerne annehme. Soll ich etwas mitbringen?”
Zoe warf ihm einen Blick zu, der mehr als tausend Worte sagte, nahm Joes Arm und zog ihren Freund mit sich.
“Rick wird mit dir und deiner Mutter Weihnachten verbringen?”, fragte Joe, als sie draußen waren.
Sie hätte Rick erwürgen können. Und er hatte den Nerv, sie eifersüchtig
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